Nur Teilerfolg gegen Außenseiter

(mn) Die Sekunden wurden zu Minuten, und die Schlussphase zur gefühlten Ewigkeit. Mit 5:4 gewannen die Roten Teufel Bad Nauheim in der Eishockey-Regionalliga gegen den TuS Wiehl und mussten - nach der 7:11-Vortags-Niederlage beim EC Bergisch Land in Solingen - erkennen, dass die Playoff-Teilnahme kein Selbstläufer wird.
In beiden Spielen hatten sich die Hessen durch zahlreiche Unterzahlsituationen das Leben schwer gemacht. Am kommenden Samstag (17.45 Uhr, Colonel-Knight-Stadion) trifft die Mannschaft von Marcus Jehner auf Tabellenführer Dortmund.
EC Bergisch Land - RT Bad Nauheim 11:7 (4:4, 3:1, 4:2): Gerade einmal 52 Sekunden waren bis zum Führungstreffer der Gäste vergangen, nach zehn Minuten leuchtete auf der Anzeigetafel ein 4:0-Zwischenstand für den Neuling auf, der den ersten Vergleich mit 8:0 gewonnen hatte. Allerdings: Binnen 5:18 Minuten kamen die Hausherren vor 100 Zuschauern zum Ausgleich. Ein verrücktes erstes Drittel endete mit einer Spieldauerdisziplinarstrafe gegen Tobias Etzel, der seinem Gegenspieler in das Helmgitter gegriffen hatte; es war die siebte (!) Strafe, die Bad Nauheim ab der 13. Minute kassiert hatte. Zum zweiten Abschnitt übernahmen die Gastgeber die Führung, beim Stand von 7:5 für Bergisch Land ging es in das letzte Drittel. Alexander Goldbrunner übernahm nun für den angeschlagenen Alexander Wagner die Torwartposition. Nach dem achten Gegentreffer brachte ein Doppelschlag Bad Nauheim zwar auf 7:8 heran (51.), am Ende wurde es aber zweistellig. »Elf Gegentreffer - das geht gar nicht. Wenn man auswärts sieben Tore schießt, muss man gewinnen«, ärgerte sich Kapitän Murat Pak. Fünf der elf Gastgeber-Treffer erzielte Marvin Wintgen.
Rote Teufel Bad Nauheim: Wagner (ab 41. Goldbrunner) - Franz, Pak, Schlicht, Steinschneider (1), Patejdl (1), Zahrt - Best, Rayher, Florian Flemming, Sasek, Filipovic (1), Schindler, Martin Flemming, Haskins (1), Mroz (2), Etzel (1).
RT Bad Nauheim - TuS Wiehl 5:4 (2:1, 2:3, 1:0): Wieder führte Bad Nauheim mit drei Treffern Vorsprung (4:1/32.), und dennoch musste bis in die Schlusssekunden um den Sieg gebangt werden. Vor 100 Zuschauern hatten Martin Sasek (4.) und Fabian Saulite (9.) einen Vorsprung erzielen können, ehe Wiehl der Anschluss gelang. Im Spiel Fünf-gegen-Fünf waren die Roten Teufel Bad Nauheim die bessere Mannschaft. Zahlreiche Unterzahlsituationen brachten den Gast zu Beginn des zweiten Abschnitts besser ins Spiel. Just, als der Ausgleich in der Luft gelegen hatte, marschierte Dennis Schlicht von der eigenen Torlinie über das gesamte Feld hinweg und traf zum 3:1 (30.). Als Martin Flemming im seltenen Powerplay erhöhen konnte, schien die Partie entschieden (33.). Wie schon am Vortag wurde der Vorsprung aber binnen kürzester Zeit pulverisiert. Mit drei Toren binnen vier Minuten (zwei Treffer im Powerplay) konnte Wiehl die Partie zur zweiten Pause ausgleichen (4:4).
Der Schlussabschnitt entwickelte sich zu einer zähen Angelegenheit. Michael Mroz konnte schließlich den Rebound nach seinem Pfostenschuss im Tor unterbringen (54.) und Bad Nauheim diesen Sieg sichern. »Nach dem Spiel am Vortag war das unheimlich wichtig für die Moral«, wusste RT-Trainer Marcus Jehner.
Rote Teufel Bad Nauheim: Wagner - Franz, Pak, Schlicht (1), Zahrt, Seib, Steinschneider, Patejdl - Best, Rayher, Florian Flemming, Sasek (1), Filipovic, Saulite (1), Schindler, Mroz (1), Martin Flemming (1), Haskins, Behrens.