Stuttgarter Kickers gewinnen Rosbacher-Cup am Eisenkrain

(mw) Der erste Sieger des Rosbacher-Cups heißt Stuttgarter Kickers. Beim internationalen U10-Turnier in Ober-Rosbach am Eisenkrain setzten sich die Schwaben gegen Eintracht Frankfurt im Endspiel mit 2:0 durch. Im Spiel um Platz drei besiegte die starke SG Rosenhöhe den FSV Waiblingen mit 4:2 nach Siebenmeterschießen.
Beste heimische Mannschaft im Feld der 40 Teams war die JSG Rosbach/Rodheim auf Rang 29, die Spielgemeinschaft platzierte sich damit direkt vor der französischen Partnerstadt FC St. Germain/St. Pierre. Der SSV Heilsberg wurde 32. direkt vor dem FC Hessen Massenheim und dem FC Ober-Rosbach III. Die Erst- und Zweitvertretung des Gastgebers folgte auf den Rängen 36 und 37. Das Schlusslicht bildete Germania Ockstadt auf Platz 40.
Insgesamt wurden 236 Spiele ausgetragen, wobei zunächst die jeweils ersten vier Mannschaften der Vorrunden-Gruppen die Champions-Runde erreichten. Dort wurden Fünfer-Gruppen gebildet. Die ersten zwei Teams erreichten das Viertelfinale. Die ersten zwölf Plätze sowie die Ränge 21 bis 40 (in der Trostrunde gemäß den Vorrundenplatzierungen) wurden einzeln ausgespielt, die weiteren Platzierungen ergaben sich direkt aus der Champions-Runde.
An beiden Tagen säumten in der Spitze weit über 600 Zuschauer, Spieler, Trainer und Betreuer das Gelände am Eisenkrain, wo auf dem Natur- und Kunstrasenplatz jeweils zwei Spielfelder zur Verfügung standen. Die Organisatoren der Jugendfußballschule des FC Ober-Rosbach bekamen von allen Seiten großes Lob für die Ausrichtung.
Die Lobeshymnen gegenüber der Jugendfußballschule des FC Ober-Rosbach rissen auch gestern im Gästebuch auf der Seite des Veranstalters nicht ab. »Ein großes Dankeschön. Eure Leistung war perfekt«, postete der SC Langenhagen, von einer »tollen und beispielhaften Organisation« sprach die SG Rosenhöhe, und Ex-FCO-Boss Horst Kopp (half selbst an allen Ecken und Enden) vergab die »Bestnote hervorragend«. Bürgermeister Detlef Brechtel wurden ebenso einige »Danksagungen« zugetragen, und auch die WZ überzeugte sich an beiden Tagen vor Ort: der Rosbacher-Cup wurde von dem kleinen Organisations-Team hervorragend in Szene gesetzt und einwandfrei organisiert. 236 Spiele in nur knapp 16 Stunden abzuwickeln, dazu ein perfektes Umfeld mit Verköstigungen etc. zu bieten – das alles brachten die Ober-Rosbacher um Stephan Schmidthals und Stefan Corthaus (Vorstand Jugendfußballschule) souverän über die Bühne.
An vorderster Front am Mikrofon: FCO-Präsident und Moderator Christoph Käding (Foto: nic) , der von einer extra aufgebauten Bühne zwischen Rasen- und Kunstrasenplatz die vier Spielfelder allzeit im Blick hatte, gekonnt für die Ansagen und den zentralen An- sowie Abpfiff auf allen Plätzen sorgte. »Respekt, was die Organisatoren auf die Beine gestellt haben«, bilanzierte dann auch Detlef Brechtel am Sonntag gegen 16 Uhr nach dem Finale. Aus der »verrückten Idee« im April 2011 haben Schmidthals, Corthaus und Co. Realität werden lassen – auch, weil die logistischen Voraussetzungen mit dem Kunstrasenplatz (Einweihung im Mai 2011) für ein so großes Turnier seit einem Jahr vorhanden sind.
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Die Finnen hatten schon lange keinen grünen Rasen mehr gesehen, die Briten staunten über den Kunstrasen, und die Franzosen aus der Partnerstadt drückten ihre Freude über das Dabeisein mit zahlreichen Gastgeschenken aus: die ausländischen Teams platzierten sich zwar am Ende nicht ganz vorne, sorgten aber für internationales Flair am Eisenkrain. Schade nur, dass die polnischen Freunde aus der Partnerstadt Ciechanowiec absagen mussten, da dort die Kommunion anstand.
»Wir haben auch über die politische Schiene nochmal alles versucht, aber gegen diese hohen religiösen Feierlichkeiten hatten wir keine Chance«, sagte Detlef Brechtel. Positiver Nebeneffekt für einen Trainer der britischen Mannschaft von Southend United: Er verband den Trip nach Rosbach mit dem Besuch beim Champions League-Finale in München.
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Ein Wermutstropfen war nicht nur das Fehlen der Mannschaft aus Ciechanowiec, sondern auch die kurzfristigen Absagen vom VfL Bad Schwartau und vom FC Augsburg. Eine Woche vor dem Turnier zogen die beiden renommierten Klubs zurück. »Darüber waren wir schon enttäuscht«, berichteten Schmidthals und Corthaus.
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U10 – das klingt zunächst nach F-Junioren-Fußball: alle dem Ball hinterher, ohne Taktik und Zuordnung. Doch zahlreiche Mannschaften zeigten für das Alter hochklassigen Fußball, tolle Schüsse, gute Kombinationen – gegrätscht, gejubelt und verbissen gekämpft wurde teilweise schon wie bei den Großen. Und für die Jungs aus kleineren Vereinen war es freilich ein tolles Erlebnis, mal gegen die gleichaltrigen Jungs von Bundesliga-Vereinen zu spielen.
»Ich freue mich insbesondere auf die Eintracht«, sagte beispielsweise Benjamin vom FC Ober-Rosbach.
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Einige (lokale) »Promis« schauten am Eisenkrain vorbei: Beim Sporthaus Eisenreich führte Olympia-Teilnehmer Uwe Eisenreich Regie; das Geschehen beobachtete unter anderem Peter Rübenach (Sportlicher Leiter KSV Klein-Karben). Die Bürgermeister-Kandidaten (im September wird gewählt) Thomas Alber und Henrik Schnabel schauten am Sonntag vorbei und begrüßten sich freundlich. (mw)