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Bei der Stürmersuche läuft die Zeit davon

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(mn) Am Wochenende wurde telefoniert; sehr viel telefoniert: mit einigen Spielern wurde gesprochen, mit mehreren Trainern und mit noch mehr Beratern. In wenigen Tagen nämlich, am 15. Januar, endet die Transferzeit für die Saison 2010/2011 in der Eishockey-Oberliga West. Bis Samstag noch hat der EC Bad Nauheim also Zeit, seinen Kader qualitativ zu verstärken. Ein Stürmer, ein »Kracher«, wie es so schön heißt, soll es sein. »Der Markt gibt momentan aber nichts her«, mussten Wolfgang Kurz, der Alleingesellschafter, und Fred Carroll, der Trainer der Roten Teufel, allerdings feststellen.

Mal wolle der (Führungs)-Spieler seine Mannschaft im Abstiegskampf nicht im Stich lassen, mal wurde die informelle Anfrage der Hessen vom Agenten mit dem Verweis auf eine monetär komfortable Vertragssituation seines Mandanten beim aktuellen Arbeitgeber beantwortet - und einmal, ja, da stand die Freigabe-Verweigerung des derzeitigen Klubs einem Wechsel im Weg. Diesen letzten Fall betreffend soll mit Ex-Teufel Carsten Gosdeck (rund 250 DEL-Einsätze, zehn Jahre Zweitliga-Erfahrung, derzeit REV Bremerhaven) - das Gerücht macht im Colonel-Knight-Stadion die Runde - verhandelt worden sein.

Abgänge werde es nicht geben, sagt RT-Geschäftsführer Andreas Ortwein. Einzig Stürmer Pierre Wex, der aktuell kaum Spielpraxis erhält, würde man die Freigabe für einen Wechsel erteilen.

Rein sportlich bewegen sich die Roten Teufel auf der Überholspur. Zehn der letzten elf Spiele hat das Team um Kapitän Alexander Baum gewonnen. In der Tabelle bedeutet dies Punktgleichheit mit dem zweitplatzierten ESC Moskitos Essen, wobei der direkte Vergleich für die Hessen spricht; die beste Platzierung seit Saisonstart. (Nur) noch sechs Zähler sind es noch zu Spitzenreiter EHC Dortmund, der am Sonntag in Bad Nauheim zu Gast ist.

Davor steht die (Pflicht)-Aufgabe beim Neusser EV (Dienstag, 20 Uhr) auf dem Programm. Mit 13:0 wurde der Tabellenletzte beim höchsten RT-Saisonsieg vor exakt zwei Wochen sprichwörtlich aus der Halle geschossen. In 26 Spielen konnte der NEV ganze acht Zähler gewinnen; bei einem Torverhältnis von 64:166 Treffern. »Das wird ähnlich laufen wie in Ratingen«, vermutet Fred Carroll.

Überzeugt von den eigenen Qualitäten hatten die Roten Teufel die Ice Aliens quasi an der langen Leine durch die spärlich besetzte Halle (offiziell 152 Zuschauer) geführt, aber erst im zweiten Drittel die nötige Entschlossenheit gezeigt und eine Entscheidung herbeigeführt.

Einer der gerade einmal zehn Ratinger Feldspieler, Artur Tegkaev nämlich, hat die Bühne am Sonntagabend genutzt, sich in den Fokus zu spielen; unabhängig seiner beiden Treffer. »Er könnte uns sicher weiterhelfen«, meinte Fred Carroll nach dem Auftritt des flinken 20-Jährigen, der mit 23 Toren und zwölf Vorlagen an 35 der 91 Aliens-Treffer beteiligt war und die interne Scorerliste der Nordrhein-Westfalen derzeit anführt.

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