Wer stößt Türk Gücü vom Thron?

Die Entscheidungen der 28. Hallenfußball-Kreismeisterschaften fallen am Freitag und Samstag in Florstadt, wobei die Vorzeichen Hochspannung versprechen.
Die durchaus zum erweiterten Favoritenkreis zählenden Kreisoberligisten FC Ober-Rosbach, Türkischer SV Bad Nauheim und FC Nieder-Florstadt mussten früh ihre Ambitionen begraben, aus der komplett versammelten Gruppenliga-Streitmacht erwischte es mit dem SC Dortelweil und dem VfB Petterweil zwei der sechs Klubs, und auch für den fünffachen Gewinner FV Bad Vilbel erwies sich die Vorrunde bereits als Endstation. Daraus zu schließen, die am Freitag ab 18.30 Uhr sowie am Samstag ab 11 Uhr in der Florstädter Sporthalle steigende Zwischen- und Endrunde des 28. Sparkassen-Hallenmasters würde an Attraktivität verlieren, käme dennoch keinem wirklichen Fußballfan in den Sinn.
Ockstadt, Groß-Karben, Rendel und Wohnbach/Berstadt anstatt Ober-Rosbach, Türkischer SV Bad Nauheim, Nieder-Florstadt oder Beienheim – Melbach und Dorn-Assenheim/Weckesheim aus der B-Liga anstatt Bad Vilbel oder Dortelweil aus den überregionalen Klassen: Das birgt Brisanz. Vermeintliche Außenseiter sind als eine Art Salz in der Suppe anzusehen.
Für jene 15 der ursprünglich 40 Mannschaften, die nach zehn Vorrundenturnieren in den Sporthallen Petterweil, Butzbach, Friedberg und Ober-Rosbach übrig geblieben sind, gilt vor dem Florstädter Abschluss-Meeting freilich gleichermaßen: Die Qualifikationsrunden dienten quasi als Muntermacher, doch jetzt wird’s ernst.
Gesucht wird das hierzulande beste Hallenfußball-Team, wobei sich die Verbandsliga-Kicker des Titelverteidigers Türk Gücü Friedberg mächtig ins Zeug legen müssen, um erneut auf dem Siegertreppchen ganz oben zu stehen. Sicher ist: Trotz der Chance, sogar als einer von zwei Gruppendritten neben den Ersten und Zweiten aus den Staffeln eins bis drei den Sprung ins Viertelfinale vollziehen zu können, müssen sich die Kreisstadt-Kicker unter der Regie ihres neuen Trainers Klaus Dörner schon in der Zwischenrunde (Gruppe 2) auf schwierige Duelle gegen die in der Vorrunde stark auftrumpfenden Teams aus Klein-Karben, Ockstadt, Rendel und Wohnbach/Berstadt einstellen.
Ebendiese Tatsache gilt jedoch für die Zwischenrunden-Gruppen 1 und 3 gleichermaßen: Vorab darauf zu wetten, wer weiterkommt, könnte sich als Reinfall entpuppen. Gruppenligist SV Gronau in Gruppe 1 ein genauso sicherer Tipp fürs Viertelfinale wie Rekord-Hallenkreismeister SV Nieder-Weisel in Gruppe 3? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, denn die Konkurrenz ist allenthalben nicht von Pappe. Das KOL-Trio SV Steinfurth, SV Bruchenbrücken und SV Staden wird der Gronauer Truppe gewiss eins auswischen wollen, und die Gruppenliga-Spieler des SV Nieder-Wöllstadt und des FCO Fauerbach verfolgen als Rivalen der Nieder-Weiseler Hallenspezialisten garantiert ähnliche Absichten.
Summa summarum sind ab morgen Abend ein Verbandsligist, vier Gruppenligisten, vier Kreisoberligisten, vier A-Ligisten und zwei B-Ligisten am Start. Die SG Melbach (Gruppe 1), die SG Wohnbach/Berstadt (Gruppe 2) und die SG Dorn-Assenheim/Weckesheim (Gruppe 3) absolvieren ihre vier Zwischenrunden-Partien komplett am Samstag, während die übrigen zwölf Teams am Freitag und am Samstag jeweils zweimal Farbe bekennen müssen. Gespielt wird an beiden Turniertagen mit Vollbande.
Dass Technik, Tricks und schöne Kombinationen anstatt Grätschen (soll von den Unparteiischen sofort unterbunden werden) oder ödes Gebolze aus großer Distanz im Vordergrund stehen mögen, wünscht sich nicht nur der Chef des ausrichtenden Kreisfußballausschusses, Kreisfußballwart Thorsten Bastian (Rockenberg), sondern auch der gastgebende und vor Ort federführende SV Teutonia Staden. Die finanzielle Ausstattung obliegt erneut der Sparkasse Oberhessen. Sie garantiert, dass den stärksten vier Hallenteams imposante Geldpreise winken, nämlich 600 Euro dem Sieger, 300 dem Turnierzweiten sowie jeweils 150 den beiden Drittplatzierten. Zudem darf der neue Hallenkreismeister den Wanderpokal für ein Jahr in der eigenen Vereinsvitrine deponieren.
Nach Angaben von Thorsten Bastian wird diesmal auf weitere Preise (Pokale, etc.) verzichtet, »weil einer gemeinnützigen Einrichtung ein Geldbetrag in Höhe von 500 Euro gespendet werden soll«.
Zusätzliche Extras sind am Samstag eine Cheerleader-Showeinlage (16.05 Uhr), das Soma-Einlagespiel SV Teutonia Staden – SV Nieder-Weisel unter der Leitung von »Schiedsrichterlegende« Walter Schusterschitz (18.25 Uhr) sowie gleich im Anschluss die Auslosung der Aufstiegs- und Relegationsspiele im Fußballkreis Friedberg.
Jeder zehnte Torschütze erhält eine Flasche Sekt, zudem wird der beste Torjäger mit dem »Esso-Ludwig Torjäger-Cup« belohnt.
Als Schiedsrichter fungieren Timo Rausch (TV Angersbach), René Schmidt (SV Ober-Mörlen) und Ingo Becker (FC Kaichen) am Freitag sowie René Filges (VfB Petterweil), Kevin Sürer (FC Ober-Rosbach) und Kevin Kuchler (FC Kaichen) am Samstag.
Verbandsfußballwart Jürgen Radeck hat für den Freitag sein Kommen angekündigt, Florstadts Bürgermeister Herbert Unger eröffnet die Veranstaltung, und Landrat Joachim Arnold wird am Samstagabend die Siegerehrung vornehmen.
Zwischenrunde / Gruppe 1
SV Steinfurth (KOL)
SG Melbach (B-Liga)
SV Staden (KOL/Sieger 2002)
SV Bruchenbrücken (KOL)
SV Gronau (Gruppenliga).
Freitag: Staden – Steinfurth (18.30 Uhr), Bruchenbrücken – Gronau (19.21 Uhr), Staden – Bruchenbrücken (20.12 Uhr), Steinfurth – Gronau (21.03 Uhr).
Samstag: Melbach – Steinfurth (11 Uhr), Melbach – Staden (11.51 Uhr), Steinfurth – Bruchenbrücken (12.42 Uhr), Gronau – Melbach (13.33 Uhr), Gronau – Staden (14.24 Uhr), Bruchenbrücken – Melbach (15.15 Uhr).
Gruppe 2
Türk Gücü Friedberg (Verbandsliga)
KSV Klein-Karben (Gruppenliga)
SV Ockstadt (A-Liga)
FC Rendel (A-Liga)
SG Wohnbach/Berstadt (A-Liga).
Freitag: Rendel – Ockstadt (18.47 Uhr), TG Friedberg – Klein-Karben (19.38 Uhr), Rendel – TG Friedberg (20.29 Uhr), Ockstadt – Klein-Karben (21.20 Uhr).
Samstag: Wohnbach/Berstadt – Ockstadt (11.17 Uhr), Wohnbach/Berstadt – Rendel (12.08 Uhr), Ockstadt – TG Friedberg (12.59 Uhr), Klein-Karben – Wohnbach/Berstadt (13.50 Uhr), Klein-Karben – Rendel (14.41 Uhr), TG Friedberg – Wohnbach/Berstadt (15.32 Uhr).
Gruppe 3
SV Nieder-Weisel (KOL)
KSG 1920 Groß-Karben (A-Liga)
SG Dorn-Assenheim/Weckesheim (B-Liga)
SV Nieder-Wöllstadt (Gruppenliga)
FC Olympia Fauerbach (Gruppenliga).
Freitag: Nieder-Weisel – Groß-Karben (19.04 Uhr), FCO Fauerbach – Nieder-Wöllstadt (19.55 Uhr), Nieder-Weisel – FCO Fauerbach (20.46 Uhr), Groß-Karben – Nieder-Wöllstadt (21.37 Uhr).
Samstag: Dorn-Assenheim/Weckesheim – Groß-Karben (11.34 Uhr), Dorn-Assenheim/Weckesheim – Nieder-Weisel (12.25 Uhr), Groß-Karben – FCO Fauerbach (13.16 Uhr), Nieder-Wöllstadt – Dorn-Assenheim/Weckesheim (14.07 Uhr), Nieder-Wöllstadt – Nieder-Weisel (14.58 Uhr), FCO Fauerbach – Dorn-Assenheim/Weckesheim (15.49 Uhr).
Viertelfinale
Um auszuschließen, dass Teams aus der gleichen Zwischenrunden-Gruppe erneut aufeinandertreffen, sind gegebenenfalls die Spielgegner der ersten beiden Viertelfinal-Paarungen (bezogen auf die Gruppendritten) zu drehen.
Samstag: Sieger Gruppe 1 – Bester Gruppendritter (16.15 Uhr), Sieger Gruppe 2 – Zweitbester Gruppendritter (16.32 Uhr), Sieger Gruppe 3 – Zweiter Gruppe 1 (16.49 Uhr), Zweiter Gruppe 2 – Zweiter Gruppe 3 (17.06 Uhr).
Halbfinale
Die Paarungen (17.45 Uhr und 18.05 Uhr) werden vor Ort ausgelost. Beide Verlierer erreichen ohne eine weitere Partie Rang drei.
Finale
Beginn nach Einlagespiel und Auslosung der im Juni anstehenden Aufstiegs- und Relegationsspiele gegen 19 Uhr. Uwe Born