Sand im Angriffsgetriebe

(se). Die Gruppe 2 der Handball-Bezirksoberliga Gießen konnte am Wochenende erneut nicht mit einem vollen Spieltag aufwarten. Die Partie der HSG Wetteral beim TSV Lang-Göns musste ausfallen. Die Tabelle gerät weiter in Schieflage. Die spielfreie HSG Kleenheim-Langgöns II (11:1 Punkte) bleibt unangefochten auf Platz eins. Auf Rang zwei vorgerückt ist die HSG Linden II, die bei der MSG Florstadt/Gettenau mit 32:
27 gewann und die Wetterauer damit von diesem Platz verdrängte. An den Florstädtern schob sich auch die HSG Mörlen vorbei, die bei der SG Rechtenbach mit 28:20 siegte und damit ihre Anwartschaft auf einen Platz in der Aufstiegsrunde unterstrich. Die Wettertaler rangieren direkt hinter Florstadt/Gettenau an fünfter Stelle und können in der nachzuholenden Begegnung noch Boden gut machen.
MSG Florstadt/Gettenau - HSG Linden II 27:32 (13:15): »Nach den ersten 15 Minuten haben wir total den Faden verloren. Dabei haben wir sehr viele technische Fehler gemacht, und Linden war uns immer einen Schritt voraus«, fasste MSG-Trainer Thorsten Dietzel das Geschehen zusammen. Sein Kollege aufseiten der Lindener, Sören Asboe, freute sich dagegen darüber, dass seine Mannschaft »von Beginn an gekämpft« habe. Allerdings war der Erfolg in Florstadt kein Selbstläufer. Der Trainer musste eingreifen und stellte die Deckung von 6:0 auf 5:1 um. »Wir hatten Probleme mit dem starken Rückraum der Florstädter«, begründete Asboe diese Maßnahme. Mit dem starken Laurenz Kehl auf der Eins streuten die Gäste Sand ins Angriffsgetriebe der Hausherren, die nach dem 9:9 (19.) bis zur 26. Minute mit 10:13 ins Hintertreffen gerieten. »Wir sind dann immer einem Rückstand hinterhergelaufen«, bedauerte Dietzel. In der Folgezeit behaupteten die Lindener den Vorsprung, mussten nach eigener 20:15-Führung (38.) die MSG mehrfach auf drei Treffer herankommen lassen, ehe sie mit einem Zwischenspurt vom 23:20 (42.) auf ein komfortables 30:23 (54.) davonzogen und damit die Partie für sich entschieden.
»Linden war wesentlich ballsicherer als wir«, nannte Dietzel zum Schluss einen Grund für die deutliche Niederlage. »Die Mannschaft hat sich sehr, sehr diszipliniert verhalten und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten«, freute sich Asboe und konkretisierte diese Aussage: »Die körperlich sehr starke Abwehr der Gastgeber in Bewegung bringen und den Rückraum sehr früh stören.« Unter dem Strich ein verdienter Sieg für die Landesliga-Reserve der HSG.
Beste Torschützen, Florstadt/Gettenau: Wenisch (6), Greife (5/1), Peppler (4/1), Baumgartl, Starck (je 3). - Linden II: Hirzmann (7/1), Rühl (7), Kehl (5), Brockmann, Laun, Lenz (je 4), Schury (1).
Dannwolf lobt Torwart König
SG Rechtenbach - HSG Mörlen 20:28 (11:12): Zufriedenheit bei den Mörlern, auch wenn HSG-Trainer Kevin Dannwolf eine kleine Einschränkung machen musste: »Wir wollten an die starke Leistung des Spiels gegen Linden II anknüpfen, das hat aber in der ersten Halbzeit nicht so geklappt. Wir sind nicht so ins Spiel gekommen und standen vor allem in der Abwehr nicht gut«, erklärte der Gästecoach, ergänzte dann aber: »In der zweiten Halbzeit war das dann deutlich besser. Da hat auch die emotionale Leidenschaft deutlich besser gepasst.« Ernüchternd fiel die Bewertung von Rechtenbachs Trainer Christian Kunz aus: »Wir bekommen aktuell die Konsequenzen eines zu kleinen Kaders brutal vor Augen geführt. Wenn die Torleute keine Topleistung abrufen und ein bis zwei Führungsspieler schwächeln, fehlt uns über 60 Minuten einfach die Qualität. Der Corona-Zirkus gibt uns dann den Rest.«
In der ersten Spielhälfte waren die Rechtenbacher absolut gleichwertig, gingen aber mit einem Tor Rückstand in den zweiten Durchgang. Nach 45 Minuten lagen die Mörler mit sechs Treffern vorn und bauten bis zum Ende den Vorsprung auf acht Tore aus. »Ein verdienter Sieg«, befand hinterher Dannwolf, der besonders die Torwartleistung von Niklas König nach der Pause hervorhob. Kunz musste dagegen eingestehen: »Spaß am Spiel ist aktuell etwas anderes.«
Beste Torschützen, Rechtenbach: Viehmann (5), Schmidt, Diehl (je 4). - Mörlen: Wulf (8/3), Berger (7), Bernhard Dietz, Alt (je 3).
