Saison in der Regionalliga Südwest abgebrochen
(sno/jm). Es gibt keine Absteiger - unter Vorbehalt der Lizenzgewährung - und nur der 1. FC Saarbrücken wird die Regionalliga Südwest zur Saison 2020/21 verlassen. Das ist die Erkenntnis der gestrigen Abendbotschaft der Regional-liga Südwest GbR: Die Spielkommission und die Gesellschafterversammlung haben sich am Dienstagabend in einer Videokonferenz auf die Beendigung der Saison zum 30. Juni 2020 verständigt.
Dabei wurde entschieden, dass der direkte Aufsteiger in die 3. Liga anhand einer Quotientenregel zu den bislang ausgetragen Spielen ermittelt wird - und dass es keine Absteiger geben wird.
Das freut nicht nur den FCG und den FSV Frankfurt, die beide im Kampf um den Klassenerhalt steckten, sondern auch den 1. FC Saarbrücken (Punktequotient von 2,39 gegenüber dem TSV Steinbach Haiger auf Platz zwei mit 2,18), der damit in die 3. Liga aufsteigt. Auch der FK Pirmasens, die TSG Balingen und das abgeschlagene Schlusslicht Koblenz, in der bisherigen Saison erst mit fünf Zählern, halten die Regionalliga Südwest.
»Es ist eine gute Entscheidung, im Sinne der allermeisten Vereine«, sagte FC-Trainer Daniyel Cimen am späten Dienstagabend. »Geisterspiele und Hygienekonzept sind für die Viertligisten nicht umsetzbar. Ich freue mich darauf, die Kaderplanung nun weiter voranzutreiben. Gefühlt bekomme ich von Beratern genauso viele Angebote wie vor der letzten Saison.« Thomas Brendel schickte freundliche Grüße ins Saarland. »Ich denke, das ist ein würdiger und verdienter Meister«, bedachte der Cheftrainer und Sportliche Leiter des FSV Frankfurt
Die Entscheidung bedeutet für die Vereine auch, dass sie die Mannschaft in den kommenden Wochen nicht mehr zum Training bitten müssen und sie somit in der Kurzarbeit verharren lassen können. Die Unterlagen zur Beantragung der Lizenz für die kommende Saison wurden frist- gemäß eingereicht. Mit einem Start der neuen Saison ist nicht vor September zu rechnen, Cimen sagt: »Ich hoffe, dass wir spätestens im August mit der Vorbereitung beginnen können.«
Bei den Offenbacher Kickers, in der Tabelle mit sicherem Abstand zwischen Gut und Böse, ist man mit dem Saison- abbruch ebenfalls einverstanden: »Das Gute ist, dass jetzt zumindest weitestgehend Fakten für die aktuelle und kommende Saison geschaffen wurden«, sagte OFC-Geschäftsführer Thomas Sobotzik. »Über die sportlichen und wirtschaftlichen Entscheidungen wird sicher noch zu reden sein«, betonte er. Den Kickers gingen durch den vorzeitigen Abbruch die Einnahmen von sechs Heimspielen flöten, darunter die Hessenderbys gegen den TSV Steinbach-Haiger, den FSV Frankfurt, den FC Gießen und das Duell gegen Meister 1. FC Saarbrücken.
Kassel steigt auf
Freuen darf sich auch der KSV Hessen Kassel, der dank einer Quotientenregel unter den drei Zweitplatzierten der entsprechenden Oberligen den vierten Aufsteigerplatz in die Regionalliga Südwest einnimmt. Die Regionalliga dürfte damit in der kommenden Saison auf 22 Teams kommen - aufsteigen sollen auch Eintracht Stadtallendorf (Hessenliga), TSV Schott Mainz (Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar) und VfB Stuttgart II (Oberliga Baden-Württemberg).
Die Regionalliga Südwest GbR erklärte in seinem Abendschreiben vom Dienstag: »Nach den letzten Maßnahmen zur Lockerung der Corona-Verordnungen ist zwar teilweise Fußballtraining unter Beachtung strenger Hygiene-vorgaben auch für Amateurmannschaften wieder möglich. Indes ist aber weiterhin nicht konkret abschätzbar, wann Mannschaftsport auch für alle Mannschaften der Regionalliga Südwest wieder flächendeckend in allen relevanten Bundesländern erlaubt wird. Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs ist damit derzeit rechtlich nicht möglich.«