»Rund um den Winterstein«: 386 Ausdauersportler trotzen Couchwetter

Von den widrigen Wetterverhältnissen nicht abschrecken ließen sich am Sonntag 386 Teilnehmer, die den Wintersteinlauf absolvierten. Kirsten Krauthäuser sicherte sich den W45-Sieg über die 30 km.
(web). Knapp 400 Teilnehmer liefen am Sonntagvormittag durch das Ziel vor der Friedberger Henry-Benrath-Schule. Beim 45. Wintersteinlauf über vier Distanzen waren sich die Finisher einig: Die äußeren Bedingungen waren härter als im Vorjahr. Sven Höller (LT Florstadt) gewann den Marathon. Moritz Weiß (LGV Marathon Gießen) wiederholte seinen Sieg aus dem Vorjahr über 30 Kilometer.
157 Teilnehmer verzeichnete das Herzstück der Traditionsveranstaltung, eben jene 30-Kilometer-Runde um den Winterstein mit über 400 Höhenmetern. Weiß war mit 1:50:33 Stunden drei Minuten langsamer unterwegs als 2022: »Es waren auf jeden Fall härtere Bedingungen als letztes Jahr, windiger, kälter und eigentlich Couch-Wetter«, sagte der Gießener im Ziel. Der zweitplatzierte Peter Hoehne vom LT Eichenzell ergänzte: »Zwei Wochen vor dem Freiburg-Marathon war das für mich der perfekte Vorbereitungslauf.« Seit Januar sei er im Training für Freiburg, Hoehne benötigte 1:51:13 Stunden. Dritter wurde Alexander Talkenberger vom SV Herbstein (1:52:56 Stunden).
Schnellste Frau war Mona Winter vom Spiridon Frankfurt. Mit ihrer Zeit von 2:13:01 Stunden sei sie sehr zufrieden, sagte die W30-Athletin im Ziel. Schließlich habe sie sich eine 2:15 vorgenommen. »Es war einsam, kalt und windig«, bilanziert Winter. Zweitschnellste Frau war Frederike Hagedorn (LGV Marathon Gießen) in 2:23 Stunden. Petra Weber vom Tria-Team Bruchköbel finishte als dritte Frau nach 2:37:38 Stunden. Damit fuhr sie gleichzeitig den W55-Sieg ein. Altersklassenerfolge verbuchten aus heimischer Sicht Kirsten Krauthäuser (SV Germania Ockstadt) in der W45 und Walter Horz (LG Rosbach-Rodheim) in der M75.
Marathon-Sieger Höller lobt ASC
Sven Höller nutzte die Marathondistanz mit 660 Höhenmetern als finale Vorbereitung für den 100-Kilometer-Lauf in Ubstadt-Weiher am 1. April. »Es hat mir total Spaß gemacht«, sagte der Florstädter zu seinem Rennen. »Berghoch habe ich etwas gedrosselt, da ich bergab stärker bin. Als bei Kilometer 28 der Dritte von hinten näher kam, setzte ich mich von dem Thüringer Andre Skrowny ab.« Bis dahin liefen beide Seite an Seite. »Meine zweite Rennhälfte war zwei Minuten schneller als die erste, die letzten zehn Kilometer ging es praktisch nur noch bergab.« Seine Zeit im Ziel: 2:54:24 Stunden und damit zwei Minuten schneller als 2022! Er sei schon aufgeregt, denn die Deutschen Meisterschaften über 100 Kilometer am 1. April seien eine andere Hausnummer. »Der Wintersteinlauf war wieder eine tolle Veranstaltung mit vorbildlicher Organisation vom ASC Marathon Friedberg«, lobte Höller. 2:55:03 Stunden benötigte Christan Jakob (Lokomotive Leipzig) als Zweiter vor Andre Skrowny (GutsMuts Rennsteiglaufverein LG Süd), der nach 2:57:09 Stunden finishte. Florian Kaltenbach (TV Petterweil), der ebenfalls in Ubstadt-Weiher startet, gewann die M40 (3:03:30 Std.) und wurde Gesamt-Vierter.
Schnellste Marathon-Frau war Susanne Harz (Team Erdinger Alkoholfrei), die nach 3:38:50 Stunden den Tee im Ziel genießen konnte. Julia Rahn vom LT Florstadt feierte nicht nur den W40-Sieg, sondern auch Gesamtplatz zwei in 3:45:42 Stunden. 3:46:35 Stunden zeigte die Uhr im Ziel für die drittplatzierte Silke Böhm (Weilrod). 84 Ausdauerliebhaber zog es auf den abwechslungsreichen Landschaftsmarathon.
Maximiliam Ruhsam (Mühltal) hatte die schnellsten Beine von 125 Sportlern auf der Zehn-Kilometer-Wendepunkt-Strecke. Seine Zeit: 33:49 Minuten. Sebastian Schrenk (34:32 Min./LT Butzbach) feierte Rang zwei vor Julian Andres Molina (35:19 Min./Latino Gang). Bei den Frauen bildeten Irina Haub (40:24 Min./DJK Flörsheim) vor Triathletin Tina Lucas (43:13 Min./Latino Gang) und Tetiana Zavediuk (44:17 Min./Ukraine) das Podium. Ältester Finisher war einmal mehr Gerhard Dönges (LLT Wallernhausen), der mit dem vierten Herzschrittmacher erfolgreich finishte: »Ich hatte dieses Mal berghoch richtig Luft«, freute sich der 85-Jährige, der unter 1:30 Stunden blieb. Brigitte Echzeller (Triathlon Wetterau) blieb als älteste Frau in der W75 unter einer Stunde (58:16 Minuten).
Im Fünf-Kilometer-Lauf setzten sich Oliver Küstner (KSV Baunatal) und Victoria Wiegmann (TV Bad Orb) ab. Dieses Angebot nahmen lediglich 20 Teilnehmer wahr.
50 Helfer sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Carmen Houben, Vorsitzende des ASC Marathon Friedberg resümierte: »Es war eine gelungene Veranstaltung. Wir haben viel positives Feedback bekommen. Ein großes Dankeschön an unsere Helferinnen und Helfer und an das Orga-Team.« Rund 50 Teilnehmer weniger als im Vorjahr standen an der Startlinie. Eine Tendenz, die sich mittlerweile bundesweit durch die Ausdauersport-Veranstaltungslandschaft zieht!

