Rückschlag im Allgäu
(dbf/mn) Enttäuschung bei den Roten Teufeln: Im Nachholspiel der Deutschen Eishockey-Liga 2 hat der EC Bad Nauheim am Dienstag die Chance vertan, bis auf einen Zähler zu den Playoff-Rängen aufzuschließen.
Beim Tabellenletzten Kaufbeuren unterlagen die Wetterauer mit 4:5 (0:2, 1:1, 3:2), es war die erste Niederlage des Aufsteigers im vierten Saisonvergleich mit den Allgäuern. Zweimal hatten die Gäste - ab dem zweiten Abschnitt die tonangebende Mannschaft - einen Rückstand ausgeglichen, kassierten 41 Sekunden vor Schluss aber den spielentscheidenden Gegentreffer. Sämtliche vier Treffer für Bad Nauheim erzielte Michael Dorr.
Die Roten Teufel, denen damit aus den letzten sechs Auswärtsspielen lediglich einen Zähler gutgeschrieben wird, waren ohne Taylor Carnevale angereist. Den Top-Scorer zwingen Rückenprobleme zu einer Pause. Bei den Allgäuern, der Mannschaft mit der schwächsten Heimbilanz, fehlte mit Markuu Tähtinen ebenfalls ein Kontingentspieler.
Den ersten Abschnitt hätten sich beide Seiten getrost schenken können. Die Höhepunkte - nämlich die beiden Treffer der Gastgeber - waren mühelos an einer Hand abzuzählen. Eine frühe Powerplay-Situation nutzten die Gastgeber aus dem Gewühl heraus zum Führungstreffer (4.
). Nur 2:18 Minuten später konnte Max Schmidle einem Torschuss von Stephan Schultz die entscheidende Richtungsveränderung geben, und der Puck fiel hinter dem wiederholt starken Jan Guryca ins Tor - 2:0. Die größte Chance der im Eröffnungsdrittel gleichermßaen schwachen Gäste hatte Matt Beca.
Die Hessen fanden erst zu Beginn der zweiten 20 Minuten in die Partie, kamen wie verwandelt aus der Kabine. Begünstigt durch ein RT-Powerplay stand der junge Johannes Sigl im ESV-Tor unter Dauerbeschuss, wobei den Roten Teufeln in dieser Phase das nötige Quäntchen Glück im Abschluss fehlte. 30 Minuten waren gespielt, als Michael Dorr in Unterzahl, über rechts kommend, einfach mal draufhielt und Sigl in einem schwachen Moment erwischte. Der ESV-Keeper, bis dahin stark, patzte und ließ den Anschlusstreffer zu.
Der EC Bad Nauheim blieb nun am Drücker, und war dem Ausgleich nahe, als Matti Näätänen während einem der seltenen Entlastungsangriffe unbehelligt durch das RT-Verteidiungsdrittel kurven und Hans Detsch bedienen konnte, der den alten Abstand wieder herstellte (35.). Rund eineinhalb Minuten hatten die Badestädter anschließend mit zwei Spielern weniger zu überstehen, verteidigten geschickt, blieben ohne Gegentreffer und hatten zu Beginn des Schlussabschnitts schließlich selbst zwei Spieler mehr auf dem Eis stehen.
Michael Dorr brachte Bad Nauheim auf 2:3 heran (41.) und zeichnete wenig später (46.) auch für den Ausgleich verantwortlich. Bad Nauheim drängte nun vehement auf den erstmaligen Führungstreffer, doch wie aus dem Nichts kam Kaufbeuren durch Matti Näätänen zum 4:3 (55.). Doch das war noch längst nicht alles. Dorr deckte zwei Minuten vor dem Ende erneut eine Schwachstelle von Sigl auf, die Roten Teufel hatten abermals ausgeglichen. Dann bugsierte allerdings Kyle Helms mit einem Befreiungsschuss den Puck über die Bande und musste von der Strafbank ansehen, wie Michael Kreitl 41 Sekunden vor dem Ende das Siegtor erzielen konnte.
ESV Kaufbeuren: Sigl - Wenter, Edwards, Näätänen, Körner, Winkler, Gejerhos - Schmidle, Schultz, Thiel, Ryhänen, Brandt, Detsch, Kreitl, De Paly, Firsanov.
EC Bad Nauheim: Guryca - Götz, Versteeg, Baum, McMonagle, Ketter, Pietsch - Strauch, Oppolzer, Reimer, Pinizzotto, Lange, Lavallee, Helms, Dorr, Beca, Schlicht, May.
Steno: Tore: 1:0 (4.) Näätänen (Schmidle, Schultz - 5-4), 2:0 (6.) Schmidle (Schultz, Thiel), 2:1 (30.) Dorr (Helms - 4-5), 3:1 (35.) Detsch (Näätänen), 3:2 (42.) Dorr (Beca - 5-4), 3:3 (36.) Dorr (Pinizzotto), 4:3 (55.) Näätänen (Brandt), 4:4 (59.) Dorr (Götz), 5:4 (60.) Kreitl (Edwards, Näätänen - 5-4). - Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi. - Strafen: Kaufbeuren 10, Bad Nauheim 14. - Z.: 802.