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Rote Teufel träumen auf Rang fünf

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(mn) Platz elf, Platz neun, Platz sieben. Wie groß sind die Abstände? Der Blick auf die Tabelle der Deutschen Eishockey-Liga 2 führt freitags und sonntags abends seit Wochen auf die immer gleichen markanten Positionen.

Pre-Playoff-Teilnahme, Pre-Playoff-Heimrecht oder gar direkte Playoff-Qualifikation? Ein Spieltag vor Abschluss des dritten Saisonviertels verleitet das Ranking in Bad Nauheim (Platz fünf) schon mal zum Träumen. Zwei Punkte sind’s zu Platz sieben, immerhin schon 13 Zähler zu Position neun, was ein Pre-Playoff-Heimrecht bedeuten würde. Dass die Roten Teufel in 14 Spielen gleich 20 Zähler Vorsprung auf Rang elf verspielen könnten, glaubt ohnehin niemand mehr. »Das Wochenende hat gezeigt, dass wir mit jedem mithalten können. Zugleich ist uns aber auch bewusst, dass wir jeden Gegner ernst nehmen müssen«, sagt Andreas Ortwein, der Geschäftsführer des EC Bad Nauheim. Der Kür, dem überraschenden Punktgewinn gegen Meister Bietigheim (3:4 n.V.), folgt am kommenden Wochenende die Pflicht gegen Heilbronn (Freitag, 19.30 Uhr) und in Freiburg (Sonntag, 18.30 Uhr), gegen die beiden Klubs aus dem Tabellenkeller. »Von außen wird die Mannschaft keinen Druck bekommen. Wer aber einmal in die Kabine hinein hört, der weiß um den Ehrgeiz der Jungs, die derzeitige Position verteidigen zu wollen«, sagt Ortwein.

Wie ist die Stimmung nach dem Punktgewinn gegen Bietigheim? Der Blick in die Gesichter verriet: Die Roten Teufel, der »gefühlte Sieger«, sahen sich in der Verliererrolle. Erstmals nach dem 11. Dezember hatte Meister und Tabellenführer Bietigheim einen Punkt abgegeben. Aber: »Es war mehr drin«, sagt RT-Trainer Petri Kujala, dessen Mannschaft sich Torchancen in unerwarteter Zahl und Qualität hatte erspielen können; gerade zwischen der 21. und der 35. Minute, als Bad Nauheim über Leidenschaft zunehmend die Kontrolle und die Führung gegen die spielstarken Gäste übernommen hatte.

Das Powerplay der Roten Teufel: Die Überzahl-Quote war seit Jahresbeginn desaströs. In 24 Powerplay-Situationen hatten die Roten Teufel bis Freitag lediglich einen Treffer erzielt. In Weißwasser, in der fünften Überzahl-Situation am Freitagabend, ist dann der Knoten geplatzt. Am Sonntag gegen Bietigheim konnte noch zweimal nachgelegt werden. »Man sieht, wie wichtig die Special-Teams in engen Spielen sind«, sagt Kujala. Die einfache Erklärung des Coaches: »Das Spiel wurde einfach gehalten, die Pässe wurden besser und klarer gespielt. Und es wurde mehr geschossen.«

Nick Dineen auf Rang vier: Nick Dineen vom EC Bad Nauheim stand bei der Fachzeitung Eishockey News als einer von fünf Spielern zur Wahl des »Spieler des Monats Dezember«: Der Center belegt im Ranking Platz vier hinter David Wrigley (Bietigheim), Mike Little (Kassel) und Gerald Kuhn (Bremerhaven). Die volle Punktzahl hatte Dineen von Tim Regan, dem Ex-Teufel an der Bande des SC Riessersee erhalten.

Warum ist Maximilian Kammerer am Sonntag für Bad Tölz aufgelaufen? Der Förderlizenzspieler aus Düsseldorf war bereits zum Saisonstart mit einer Lizenz für die DEL 2 und die Oberliga ausgestattet worden. Am Wochenende hat Tölz-Coach Axel Kammerer, der Vater von Maxi Kammerer, zum Spiel gegen den Tabellenzweiten Bayreuth um Verstärkung gebeten. »Für einen so jungen Spieler ist es sicher hilfreich, in der Oberliga auf Schlüsselpositionen zum Zuge zu kommen«, sagt Ortwein.

Wie ist der Family-Day angekommen? Ist ein weiteres Spiel an einem Sonntagnachmittag geplant? Der Mottotag wurde gut angenommen (»Wir hatten sehr viele Familien mit Kindern im Stadion«, sagt Ortwein), eine vergleichbare Neuauflage sei nicht geplant. Das hat mehrere Gründe: Zum einen ist der Marathon von zwölf Sonntag-Heimspielen vorrüber. Von den acht verbleibenden Hauptrunden-Heimspielen findet lediglich eine Partie an einem Sonntag statt, zum anderen soll während der Fußball-Saison keine Konkurrenz-Situation geschaffen werden. Hauptgrund allerdings: Die für die Stadt Bad Nauheim finanziell lukrativste Eiszeit ist die Zeit am Sonntagnachmittag. Im Februar ist aber ein weiterer Mottotag in Vorbereitung. Hier sollen Schulen angesprochen werden.

Wechselt Geschäftsstellenleiter Matthias Roos zum 1. Mai nach Landshut? Der Süd-Oberligist wirbt nach wie vor um den Geschäftsstellenleiter der Roten Teufel, bietet in Niederbayern die Perspektive, als Geschäftsführer die Fäden zu ziehen und den Klub neu auszurichten. RT-Chef Andreas Ortwein und Roos haben in den letzten Tagen gegenüber unserer Redaktion ihre gegenseitige Wertschätzung betont.

Die Roten Teufel würden Roos gerne über dessen Vertragsende am 30. April hinaus binden. »Ich habe ab 1. Mai noch keinen Vertrag unterschrieben«, sagte Roos am Sonntag. Das Online-Portal »Guten Morgen, Landshut« hat gestern die Spekulationen wieder angeheizt. Man befinde sich »in Gesprächen«, wird EVL-Geschäftsführer Robert Altinger zitiert. »Alles weitere muss Bad Nauheim sagen.« Er gehe davon aus, »dass es im Laufe der Woche eine Entscheidung geben wird.«

Irres Derby in Frankfurt: Mit 6:2 führten die Löwen nach 45 Minuten vor 6625 Zuschauern gegen die Kassel Huskies - letztlich wurde die Partie aber erst in der Verlängerung entschieden; zugunsten von Frankfurt. Löwen-Torwart Tyler Plante hatte sich im Schlussabschnitt verletzt, war schon beim vierten Gegentor merklich gehandicapt, ehe er gegen Henning Schroth ausgetauscht wurde. Dieser kassierte binnen sieben Minuten zwei Gegentore zum Ausgleich.

Talfahrt : In Kaufbeuren spitzt sich die Krise immer weiter zu. Am Sonntag kassierten die Allgäuer beim 0:3 in Crimmitschau die neunte Niederlage ohne Punktgewinn in Serie. Trainer Mike Muller wurde mit Norbert Pascha ein Assistent zur Seite gestellt. Der Vertrag mit Muller, der in seiner ersten Profisaison coacht, wurde erst im Dezember um eine Spielzeit verlängert.

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