Rote Teufel ohne (weiteren) Neuzugang

(mn) Die vermeintliche Trumpfkarte Alexander Thiel sticht nicht. Der EC Bad Nauheim hat nach Abschluss der Hauptrunde der Deutschen Eishockey-Liga 2 keinen Zugriff auf den Förderlizenzstürmer der Düsseldorfer EG, der in den vergangenen Wochen als potenzielle Verstärkung für die entscheidende Saisonphase genannt worden ist.
Die Roten Teufel gehen angesichts des geplatzten Thiel-Transfers nun nach der Suspendierung von Sven Gerbig (noch immer krankgeschrieben und auf der Gehaltsliste) und der Freigabe von Daniel Oppolzer (Kaufbeuren) mit Yannik Baier als einziger Januar-Ergänzung in das letzte Saisonviertel. »Wenn kein Wunder mehr geschieht, dann bleibt es dabei«, sagte Daniel Heinrizi, der Sportliche Leiter der Roten Teufel, am Donnerstagmittag. Für die Hessen endet am Freitag (12 Uhr) mit Schließung der zuständigen Passstelle in Köln die Möglichkeit, einen Spieler zu transferieren.
Der Knackpunkt im Fall Thiel: Spieler mit Mehrfach-Spielberechtigung (in diesem Fall Düsseldorf und Bad Nauheim) müssen mindestens 20 Einsätze absolviert haben, um für den jeweiligen Klub in den Playoffs, beziehungsweise Playdowns auflaufen zu können. »Das Regelwerk lässt aus unserer Sicht - und auch aus der der DEG - eine andere Interpretation als die der DEL zu.
Aber wir wollen da jetzt kein Fass aufmachen und es nicht darauf ankommen lassen«, sagt Heinrizi, der einen offiziellen Spielerwechsel in Betracht gezogen hatte, um diesen Passus in den Statuten umgehen und Thiel als »eigenen Spieler« und unabhängig der Zahl der Hauptrundenspiele einsetzen zu können. Allerdings: Da sich eine Entscheidung im Doping-Fall Mike Davies (Düsseldorf) in die Länge zieht, zählte Thiel bislang auch zum Stammpersonal am Rhein. Für Bad Nauheim ist Thiel bislang erst auf zwei Einsätze gekommen.
Man sei in den vergangenen Tagen noch mit anderen Spielern in Gesprächen gewesen, Wechsel seien jedoch an den fehlenden Freigaben der abgebenen Vereine gescheitert, sagt Heinrizi. »Wir waren uns bewusst, dass es schwer werden wird, Daniel Oppolzer gleichwertig zu ersetzen. Ich denke, wir haben mit Tim May intern eine gute Lösung gefunden. Er hat seine neue Rolle verdient«, sagt RT-Trainer Petri Kujala und sieht auch in Yannik Baier einen positiven Effekt für die Mannschaft. »Er ist ein harter Arbeiter, bringt das physische Element ins Spiel«, sagt der Finne, der bereits in der Vorsaison mit dem Stürmer in Ravensburg zusammengearbeitet hatte.
Im Tor könnte Benedict Roßberg von der Düsseldorfer EG im Fall der Fälle einspringen (Keeper fallen nicht unter die 20-Spiele-Regelung), auf einen Standby-Kontingentspieler wurde verzichtet. Von den Förderlizenzspielern hat Jonas Noske das Minimalpensum von 20 Spielen bereits bestritten. Dominik Daxlberger ist bei aktuell 16 Einsätzen für Bad Nauheim auf dem besten Weg dorthin.
Die Konkurrenz der Roten Teufel hat - mangels Bewegung auf dem deutschen Markt - in erster Linie auf den Kontingentpositionen die Kader verändert. Mit Thomas Gödtel (von Straubing nach Heilbronn), Eddy Rinke (von Ingolstadt nach Landshut), Peter Flache (von Straubing nach Kassel), Fabio Carciola (von Augsburg nach Ravensburg) und Frederik Cabana (von Hamburg nach Bietigheim) sind allerdings auch fünf deutsche DEL-Spieler in die Zweitklassigkeit gewechselt.
Das Mittwoch-Spiel, Fishtown Pinguins – Lausitzer Füchse 3:2 (2:1, 1:0, 0:1): Tore: 0:1 (3.) Palka, 1:1 (16.) Dejdar, 2:1 (17.) Bombis, 3:1 (39.) Guentzel, 3:2 (50.) Pozivil; Strafen: Fishtown: 12, Lausitz: 14; Zuschauer: 2951.