Rote Teufel heimstark auf Höhenflug

(mn/sth) Der EC Bad Nauheim nutzt seine Heimstärke zum Höhenflug. Zum vierten Mal in Folge haben die Roten Teufel das Eis im Colonel-Knight-Stadion als Sieger verlassen und sind nach dem zehnten Spieltag in der Deutschen Eishockey-Liga 2 auf den vierten Tabellenplatz geklettert.
Vitalij Aab erzielte für die Wetterauer 2:21 Minuten vor dem Ende den 3:2 (1:0, 0:1, 2:1)-Siegtreffer gegen den EV Landshut. »Bad Nauheim wollte den Sieg am Ende vielleicht ein bisschen mehr«, resümierte EVL-Coach Andreas Brockmann, während RT-Trainer Petri Kujala von einer »Energieleistung« zum Abschluss einer höchst turbulenten Schlussphase sprach. Drew Paris (7.) und Peter Baumgartner (28.) hatten für ihre Mannschaften jeweils einen Überzahltreffer erzielt, ehe ein verdeckter Schuss von Dusan Frosch der Partie eine neue Dynamik gab (53.), wobei sich die Ergebnisse im Anschluss regelrecht überschlagen sollten. Zwischen dem 2:2-Ausgleich durch P.J. Fenton und der Entscheidung durch Aab, der einen Paris-Schlenzer unhaltbar abfälschen konnte (57.), lagen gerade einmal 29 Sekunden.
»15 Minuten lang waren wir zu passiv. Das zweite Drittel war von unserer Seite sehr gut - und am Ende wurde es verrückt. Ich habe geahnt, dass ein einziger Fehler die Partie entscheiden würde und hätte nicht erwartet, dass meiner Mannschaft gleich zwei solcher Fehler unterlaufen«, ärgerte sich Brockmann. Kujala hingegen sah seine Mannschaft »gut aus der Kabine kommen«, lobte Torwart Jan Guryca (»Er hat uns im zweiten Drittel mehrfach gerettet«) und sprach von einer »geschlossenen Teamleistung.«
Man habe nach dem 2:5 vom Freitag in Bietigheim etwas gutzumachen gehabt, erklärte Verteidiger Maik Blankart die Anfangsphase, in der die Gastgeber die Partie frühzeitig in die erhofften Bahnen hätten lenken können. Bad Nauheim war nach einer - aufgrund der recht kleinlichen Regelauslegung - zerfahrenen Anfangsphase das spielbestimmende Team, konnte nach dem Führungstreffer von Paris die im Anschluss guten Möglichkeiten von Dusan Frosch oder auch Matt Beca aber nicht nutzen. Das Resultat schmeichelte Landshut, und die Sorge der RT-Fans, ob sich dies womöglich rächen könnte, war nicht unbegründet.
Zum zweiten Drittel kamen die Gäste doch deutlich entschlossener auf das Eis. Nur in Überzahl (Frosch/Aab) lag ein Treffer in der Luft, mit dem Ausgleich (Baumgartner traf aus der Distanz) bekamen die Gäste aber Oberwasser - und Jan Guryca im RT-Tor verhinderte in einem durchaus unterhaltsamen Spiel einen möglichen Rückstand.
Bad Nauheim drängte im Schlussabschnitt auf die Entscheidung, während Landshut versuchte, mit einer Auszeit das Spiel zu beruhigen (45.). Wie aus dem Nichts traf schließlich Frosch mit einem Schlenzer aus der Distanz (Häkkinen war die Sicht genommen) zur erneuten Führung (53.). Per Konter kam Landshut zum Ausgleich (Fenton im Nachschuss/57.), doch schon mit dem nächsten Angriff sorgte Aab für die dritte und auch letzte RT-Führung an diesem Abend.
EC Bad Nauheim: Guryca - Ringwald, Paris, Schütz, Blankart, Noske, Ketter - Frosch, Lange, Aab, Beca, Campbell, Helms, Oppolzer, May, Strauch, Baum, Gerbig, Müller.
EV Landshut: Häkkinen – Baumgartner, Draxinger, Geipel, Rogl, Ostwald, Gawlik - Jarrett, Fenton, Doyle, Trew, Morris, Abstreiter, Daubner, Vantuch, Forster.
Steno: Tore: 1:0 (7.) Paris (Campbell, Beca - 5-4), 1:1 (28.) Baumgartner (Jarrett, Draxinger - 5-4), 2:1 (53.) Frosch (Lange, Noske), 2:2 (58.) Fenton (Geipel, Jarrett), 3:2 (58.) Aab (Paris, Frosch). - Schiedsrichter: Steffen Klau. - Strafminuten: Bad Nauheim 12, Landshut 14. - Zuschauer: 2160.