Rote Teufel haben gegen Essen ein leichtes Spiel
(mn/sth) Der EC Bad Nauheim hat nach der Kür die Pflicht nicht vernachlässigt. 48 Stunden nach dem Pokal-Erfolg gegen den Zweitligisten Dresden gewannen die Roten Teufel in der Eishockey-Oberliga West gegen die Moskitos Essen mit 9:1 (2:0, 4:1, 3:0).
Im Colonel-Knight-Stadion sahen 1013 Zuschauer, darunter Marco Rentzsch und Sven Paschek, die im Frühjahr 1999 die legendäre Zweitliga-Finalserie gegen das Team vom Westbahnhof im Trikot der Wetterauer bestritten hatten, die erwartet einseitige Partie, die spätestens ab dem letzten Abschnitt allenfalls Trainingsspiel-Charakter hatte, so dass die jungen Spieler reichlich Eiszeit bekamen.
Chris Stanley war mit drei Treffern (zwei Vorlagen) erfolgreichster Torschütze. Auf ebenfalls fünf Scorerpunkte kommt dessen Sturmpartner Eddy Rinke. Die Verlängerung des bis Ende November befristeten Vertrages mit dem jungen Deutsch-Letten hatte RT-Geschäftsführer Andreas Ortwein im Vorfeld der Partie als Formalie bezeichnet.
Zwischen den Pfosten stand diesmal Niklas Deske. Dieser ließ sich zwar beim Penalty durch Michael Budd nicht bezwingen, brachte sich letztlich aber selbst um den Shutout, als sein Pass direkt auf dem Schläger von Robby Hein gelandet war und dieser zum Ehrentreffer einschieben konnte.
Bad Nauheim fehlte im Gefühl der sportlichen Überlegenheit im ersten Abschnitt noch etwas die Zielstrebigkeit, die das Team zwei Tage zuvor noch ausgezeichnet hatte, allerdings war schon sehr schnell deutlich geworden, dass einzig die Höhe des Erfolges zu diskutieren war. Die Gastgeber entschieden quasi alle Zweikämpfe für sich, waren dominant im gegnerischen Drittel,während die Gäste ihren Offensiv-Qualitäten nicht ausspielen konnten. Das Duo Tegkaev/Hein - im Vorjahr in Ratingen immer für einen Treffer gut - tauchte ab, auch Jan Barta oder die beiden kanadischen Stürmer waren nicht in der Lage, Akzente zu setzen.
RT-Trainer Frank Carnevale zeigte sich »glücklich über das Spiel«, äußerte sich »zufrieden über die jungen Spieler«, die viel Eiszeit bekommen hatten und sprach humorvoll von einer »100-Dollar-Strafe«, die der Schütze des zehnten Treffers zu zahlen habe, was offenbar einen zweistelligen Sieg verhindert hätte. Markus Berwanger, sein Pendant, wollte seinem Team keinen Vorwurf machen, die Moskitos hätten bis zuletzt alles gegeben. Allerdings stellte der Ex-Nationalspieler auch die Frage, was die drei hessischen Klubs eigentlich in dieser Liga zu suchen hätten. »Die gehören in die zweite Liga.«
EC Bad Nauheim : Deske - Schreiber, Franz, Baum, Ketter, Tiffels, Pöpel, Pietsch - Oppolzer, Stanley, Rinke, Strauch, Lange, Maaßen, Firsanov, May, Schlicht, Laub.
Moskitos Essen : Huch - Spelleken, Krzyzyk, Piotrowski, Licau, Linse - Koudys, Budd, Hein, Barta, Tegkaev, Hauptig, Schröder, Rasper.
Tore: 1:0 (12.) Maaßen (5-4), 2:0 (19.) Oppolzer (Stanley, Rinke), 3:0 (24.) Stanley (Oppolzer, Rinke), 4:0 (31.) Maaßen (Strauch, Pöpel), 4:1 (33.) Hein (4-5), 5:1 (34.) Pöpel (Strauch, Rinke), 6:1 (39.) Stanley (Ketter), 7:1 (46.) Oppolzer (Stanley, Rinke), 8:1 (47.) Firsanov (Schlicht, Schreiber - 5-4), 9:1 (54.) Stanley (Rinke - 4-4). - Strafminuten : Bad Nauheim 4, Essen 14 plus zehn Minuten (Kohmann). - Zuschauer : 1013.