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Rote Teufel drehen im letzten Drittel auf - 6:1

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(mw/sth) Lange Zeit wirkte der EC Bad Nauheim am Freitagabend in der Eishockey-Oberliga gegen den Königsborner JEC zu pomadig, der »scoring touch« (Zitat von Trainer Frank Carnevale vergangene Woche) fehlte und die Führung war zur zweiten Pause mit 2:1 wenig komfortabel. Doch letztlich ließen die Kräfte bei den Gästen nach, die Roten Teufel holten mit dem 6:1 (1:1, 1:0, 4:0) einen Erfolg der Kategorie »Arbeitssieg« und landeten damit den ersten »Dreier« der noch jungen Saison.

Carnevale meinte danach: »Aus solchen Spielen lernen wir mehr, als wenn wir 10:0 oder 15:0 gewinnen«. Sein Gegenüber Waldemar Banaszak war zufrieden. »Bis zum 3:1 waren wir ein guter Gegner, wir haben uns gut verkauft«.

Bei den Nauheimern vermisste man die angekündigten Mannheimer Jungadler, sodass Trainer Carnevale sechs Verteidiger und zehn Stürmer auflaufen ließ. Die Rolle des Jokers übernahm dabei der überzählige Stürmer Sven Schlicht, der auch mal als Verteidiger agierte. Die Gäste ließen zumeist 13 Mann rotieren.

Bad Nauheim tat sich von Beginn an schwer gegen die keineswegs starken Gäste, die am vergangenen Wochenende zwei bittere Niederlagen hatten einstecken müssen. Doch es fehlte nicht nur der unbedingte Wille, sondern auch die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor. Zudem agierten die Roten Teufel teilweise zu umständlich, und unnötige Passfehler schlichen sich zu oft ein. Königsborn stand tief, war selbst in eigener Überzahl froh, die Scheibe vom eigenen Tor fernzuhalten und hatte in dem großgewachsenen Sebastian May einen sicheren Rückhalt im Tor.

Etwas überraschend kamen die Unnaer dennoch zur Führung, in einem der seltenen Angriffe spielten es die Gäste zu Ende – der Tscheche Jakub Krätzer vollendete zum 0:1 (12.). Nur vier Minuten später antworteten die Gastgeber, als Franz den Puck von der blauen Linie aus aufs Tor brachte und dieser doppelt abgefälscht wurde. Zuletzt war Tim May dran – 1:1 (16.).

Im zweiten Drittel gefielen die Bad Nauheimer nur, wenn sie in Unterzahl agierten. Dann war der Wille zu spüren, es mit einem Mann weniger auf dem Eis dem Gegner zeigen zu wollen. Prompt ging der EC erstmals durch ein Unterzahl-Tor in Führung, als Janne Kujala nach einem Stanley-Pass frei vor May auftauchte und eiskalt abschloss (35.).

Im letzten Drittel ließen die Kräfte bei den Gästen nach, die bei den letzten beiden Tore die Scheibe im eigenen Drittel verloren – Stanley und Oppolzer vollendeten. Königsborn kassierte viele Strafzeiten, bei doppelter Überzahl traf Rinke den Pfosten.

Am Sonntag ist der EC Bad Nauheim ab 19 Uhr in Neuwied zu Gast.

EC Bad Nauheim: Ower – Baum, Schreiber, Franz, Ketter, Pöpel, Pietsch – Rinke, Stanley, Firsanov, Kujala, Oppolzer, Maaßen, Lange, May, Strauch, Schlicht. – Königsborner JEC: May – Gerike, Sattler, Schneider, Lahmer, Möller – Kuchnia, Furda, Krätzer, Schnieder, Polter, Alexandrov, Vanek, Vorisek, Pigache, Aminikia.

Tore: 0:1 (12.) Krätzer (Kuchnia), 1:1 (16.) May (Lange, Franz - 5-4), 2:1 (35.) Kujala (Oppolzer - 4-5), 3:1 (46.) Baum (Lange - 5-4), 4:1 (47.) Rinke (Firsanov), 5:1 (56.) Stanley, 6:1 (56.) Oppolzer. – Strafminuten: Bad Nauheim 12, Königsborn 20. – Zuschauer: 868.

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