Rosel Schleicher HTV-Präsidentin
(sl) Der Hessische Turn-Verband wählte am Sonntag in Krofdorf-Gleiberg mit der Vorsitzenden des Turngaus Wetterau/Vogelsberg, Rosel Schleicher, eine neue Führungsspitze.
Schon bei der Erwähnung des Namens durch die eingesetzte Wahlkommission brandete Beifall auf, der letztlich nach der Bekanntgabe des einstimmigen Wahlergebnisses in stehenden Ovationen der über 150 Delegierten gipfelte. Man merkte den Delegierten förmlich an, dass die lange Suche nach einem Nachfolger für den jetzt nicht mehr kandidierenden, seit 1996 amtierenden Präsidenten Rolf-Dieter Beinhoff aus Fernwald eine höchst qualifizierte Nachfolgerin zur Kandidatur bewogen hatte. Und wurde auch gewählt.
Obwohl sie keinen Gegenkandidaten fürchten musste, präsentierte sich Rosel Schleicher dem Plenum mit einer überzeugenden und wohl überlegten Vorstellungsrede. Ausführlich unterrichtete sie die Delegierten über ihr bisheriges Wirken im Sport und im Beruf und erklärte auch freimütig unter dem Beifall der Delegierten, dass sie noch regelmäßig die Turnstunde, aktuell beim Walken, besucht. Spontanen Beifall spendeten die Delegierten auch für ihre Aussage, dass sie bei den zahlreichen Aufgaben, die sie bisher im Verein, im Turngau und letztlich auch in der Kommunalpolitik übernommen habe, nie den Eindruck hatte, Zeit zu opfern. »Ich habe mich gern den auf mich zukommenden Aufgaben gestellt und bin zugleich sehr stolz darauf, dass ich in meinem Beruf und in meinen Ehrenämtern stets eine für mich gewinnbringende Symbiose erleben durfte.
Diese Aufrichtigkeit hinterließ im Plenum einen vorzüglichen Eindruck.
Nach der Wahl von Rosel Schleicher ging förmlich ein großes Aufatmen durch den Saal. Alle waren überzeugt, eine Präsidentin gewählt zu haben, die den Turnverband mit Sicherheit mit neuen Ideen und mit neuen Argumenten in die Zukunft führen kann. Rosel Schleicher selbst beschrieb nach der Wahl ihren Anspruch und Zielsetzung schlicht und einfach und doch vielversprechend mit den Worten: »Ich möchte einen prosperierenden Hessischen Turnverband und vertraue auf die innovative Mitarbeit des neuen Präsidiums und aller Turngaue in Hessen.
Insgesamt dauerte der Landesturntag achteinhalb Stunden (!) und strapazierte die Delegierten gewaltig. Allein für die angekündigten Satzungsänderungen benötigte man vier Stunden, um zu tragfähigen Beschlüssen zu kommen. Für viele Delegierte war bei den vorgelegten Satzungsänderungen unverständlich, dass sich das alte Präsidium mit der »Arbeitsgruppe einiger Turngauvorsitzenden« über Formulierungen nicht hatte einigen können. Das verzögerte die Beratungen ungemein. Dennoch bewahrten die Delegierten höchste Disziplin. Waren es zu Beginn insgesamt 151 Delegierte, konnte der Versammlungsleiter am Ende des Sitzungsmarathons immerhin noch 144 Anwesende zählen.
Neben der Wahl der neuen Präsidentin stand die Verabschiedung des bisherigen Präsidenten Rolf-Dieter Beinhoff im Mittelpunkt. Ehrenpräsident Werner Mais blieb es schließlich vorbehalten, im Namen des Präsidiums den scheidenden Präsidenten zur Wahl zum »Ehrenpräsidenten« vorzuschlagen. Sichtlich gerührt nahm Rolf-Dieter Beinhoff diese hohe Auszeichnung entgegen, die einstimmig erfolgt war.
Das neue Präsidium setzt sich nach den Neuwahlen in Krofdorf-Gleiberg wie folgt zusammen: Präsidentin: Rosel Schleicher (TG Wetterau/Vogelsberg), Vizepräsident Finanzen und Wirtschaft: Ulrich Müller (TG Offenbach/Hanau), Vizepräsident Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport: Dr. Matthias Bayer (TG Mittelhessen), Vizepräsident Wettkampfsport: Lothar Ohl (TG Bergstraße), Vizepräsident für Aus- und Fortbildung; Reiner Schremb (TH Oberlahn/Eder), Vizepräsident Leistungssport: Uwe Grimm (TG Rhein-Main). Neu geschaffen wurde im Präsidium die Position Vizepräsident für Organisation und Vereinsentwicklung: In dieses Amt wurde Horst Delp vom TG Frankfurt gewählt.
Auf schwierige finanzielle Zeiten bereitete Vizepräsident für Finanzen und Wirtschaft, Ulrich Müller aus Hanau die Delegierten vor. Da die Anteile an den Wetten zurückgingen, müsste möglicherweise in Zukunft der Rotstift angesetzt werden. Der Haushalt für das Jahr 2013 sei entsprechend niedriger angesetzt worden. Im Übrigen verwies er auf die besonderen Kosten, die mit der Einrichtung des Bildungszentrums in Alsfeld und der neuen Geschäftsstelle in Frankfurt zu finanzieren waren.