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Randsport auf der großen Bühne

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Von: Christoph Sommerfeld

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Roxana Sidi schießt beim Team Wetterau auf Setzplatz eins. STP © Dieter Pfeiffer

Kegler, Sportschützen, Badminton- oder auch Darts-Spieler kommen medial nicht so zur Geltung wie König Fußball und das in der Wetterau traditionsreiche Eishockey. Dennoch gab es 2022 viel zu berichten über die sogenannten Randsportarten, die der Region immerhin den einen oder anderen Bundesligisten bescheren.

Dem Sportschützenteam Wetterau gelang zu Beginn des Jahres der ganz große Wurf. Nach einer makellosen Saison in der 2. Bundesliga West krönten die heimischen Luftgewehr-Schützen beim Aufstiegskampf in Hannover die Runde und zogen in die Beletage ein. Zum Team gehören nicht nur Roxana Sidi als rumänische Sportsoldatin, sondern auch der Homberger Julian Justus als ehemaliger Nationalmannschaftsschütze und Olympiateilnehmer sowie Eigengewächs Luc Dingerdißen aus Münzenberg. Aktuell rangiert die Mannschaft in der Nordstaffel der Bundesliga auf Position neun unter zwölf Teams. Der Heimwettkampf ging im November in der Mehrzweckhalle Kirch-/Pohl-Göns über die Bühne.

Derweil kegelten sich die Damen des KV Florstadt im Sommer ebenfalls in die höchste deutsche Klasse. Nach der Hessenmeisterschaft sollte es zunächst in die 2. Liga gehen. Da es aber zu einer Umstrukturierung bei den Verbänden kam und sich mehr Vereine als erwartet für 120 Wurf entschieden, firmiert die 100-Wurf-Klasse mit den Wetterauer Keglerinnen heuer als Bundesliga. Zwischenzeitlich führten Nicole Rosenau, Sandra Lehr und Co. als Aufsteiger sogar das Klassement an, pendelten sich nun zum Jahresende als Zweiter im Achter-Feld ein.

Gar in internationalen Gefilden unterwegs ist Patrick Lüftner vom Keglerverein Wölfersheim. Er triumphierte bei der U23-WM in Estland mit der deutschen Mannschaft und holte die Goldmedaille in die Wetterau.

Als Individualsportler den Bock umgestoßen hat im Sommerhalbjahr indes Simon Huckestein vom Triathlon Wetterau. Im Nationaltrikot mit Profilizenz setzte er sich im April an die Spitze des Elitefelds bei der Duathlon-DM in Alsdorf. Die im gleichen Rahmen ausgetragene EM beendete er als Dritter. Über zehn Kilometer Laufen, 60 km mit dem Rad und noch mal zehn km zu Fuß absolvierte er den zweiten (!) »Zehner« in 31:41 Minuten. Eine Zeit, die bei den heute stattfindenden Silvesterläufen über »normale« zehn km wohl kaum erreicht werden dürfte. Im Mai legte Huckestein nach und demonstrierte mit WM-Platz sechs in Dänemark erneut seine Stärke. Schließlich triumphierte der Butzbacher über die Triathlon-Langdistanz in Glücksburg und darf sich seit August auch hier Deutscher Meister der Elite nennen.

Diesen Titel führt gleichfalls Yvonne Li, die zur Saison 2022/23 zum SV Fun-Ball Dortelweil in die Badminton-Bundesliga wechselte. Nach dem nationalen Einzel-Erfolg will sie auch den Mannschaftstitel. Das könnte gelingen. Immerhin hatte sich Fun-Ball im Frühjahr für das Final-Four qualifiziert - als Aufsteiger. CSO

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