Punktabzug für die Roten Teufel
(mn) Chaos in der Eishockey-Oberliga West: Vier (!) der sechs Spiele vom Auftakt-Wochenende werden laut Mitteilung von Ligenleiter Markus Schweer am viel zitierten Grünen Tisch gewertet - darunter auch die Partie des EC Bad Nauheim, dessen 4:2-Erfolg in Hamm in eine 0:5-Niederlage umgewandelt wird.
Der Grund: Die Roten Teufel hatten gleich sieben Spieler eingesetzt, die die Anti-Doping-Vereinbarung nicht unterzeichnet hatten. Betroffen - aber aus einem anderen Grund - sind außerdem die beiden Spiele des EV Duisburg (0:5 statt 2:5 gegen Ratingen und 0:5 statt 3:2 n.V. gegen Essen) sowie Königsborn (2:7 gegen Herne). Hier waren jeweils zu viele U 21-Spieler eingesetzt worden.
»Wir werden Widerspruch einlegen«, will Andreas Ortwein diese Entscheidung keinesfalls akzeptieren. Alle Spieler, behauptet der 32-Jährige, hätten am Freitagabend zum Punktspiel gültige Spielerpässe vorlegen können. »Die Pässe haben wir ohne irgendwelche Einschränkungen, Auflagen oder sonstige Bemerkungen anstandslos vom Verband erhalten. Dann müssen wir auch davon ausgehen, dass alles in Ordnung ist und die Spieler legitimiert sind. Auch die Anti-Doping-Bestimmungen sind von allen Spielern unterschrieben worden«, versichert der Geschäftsführer.
Die Spieler, die am Dienstag um 18 Uhr noch unbeschwert das erste Eistraining im Colonel-Knight-Stadion bestritten haben, waren am späten Abend geschockt, als sich die Nachricht wie ein Lauffeuer herumsprach. »Dann müssen wir die Punkte eben an derer Stelle holen. Ich hoffe aber, dass sich der Fall noch aufklärt«, sagte Stürmer Mathias Baldys.
Passprobleme beschäftigten den EC Bad Nauheim bereits im ersten Pflichtspiel der Saison; der Pokal-Begegnung gegen Peiting. Hier waren Lanny Gare und Pierre Wex nicht spielberechtigt. »Einige Pässe waren zunächst zurückgehalten worden, weil Unterlagen gefehlt hatten. Darüber sind wir in allen Fällen stets im Detail informiert worden. Mal fehlte dieses, mal jenes«, sagt Ortwein. Darauf habe man stets reagieren können. Bezüglich fehlender Anti-Doping-Bestimmungen blieb jegliche Rückmeldung aus. Die Frage nach dem Warum stand am Mittwochabend ebenso unbeantwortet im Raum wie jene nach möglichen Konsequenzen für die Teilnahme am NRW-Pokal.
Dieser Wettbewerb (Bad Nauheim war durch einen Sieg in Troisdorf in die zweite Runde eingezogen) steht ebenfalls unter der Verwaltung des Landesverbands Nordrhein-Westfalen, der in diesem Zusammenhang bislang auf keinerlei Verfehlungen aufmerksam gemacht hat.