Prada: »Könnten meine Söhne sein«

Bad Nauheim - Lauterbach. Das ewig junge Hessenliga-Duell erfährt nach einjähriger Pause eine Neuauflage - nun in der Eishockey-Regionalliga. Am Samstag (17.30 Uhr) empfangen die als Aufsteiger nach vier Spielen noch ungeschlagenen Roten Teufel den Vogelsberg-Klub, der vom Aus der Kassel Huskies Ib profitiert hat.
Gleich sieben Spieler zog es von den Nordhessen (sportlich für die Oberliga qualifiziert) zu den Luchsen. Roger Nicholas, dem Ex-Teufel an der Bande, stehen mit den beiden Slowaken Marko Filip und Miroslav Hantak gar zwei Kontingentspieler zur Verfügung. Verteidiger Filip ist vom HC Kufstein (3. Liga Österreich) in den Vogelsberg gewechselt, er spielte zuvor bereits in Finnland, Frankreich und Großbritannien. Hantak, einst Junioren-Nationalspieler, ist vom Südwest-Regionalligisten Zweibrücken nach Lauterbach gekommen. Mit zwei Siegen aus drei Spielen belegen die Luchse Rang drei.
WZ-Redakteur Michael Nickolaus hat vor dem Derby mit Martin Prada von den Roten Teufeln über die bisherigen Viertliga-Erfahrungen gesprochen. Der frühere Profi und heutige Gastronom (Postwagen, Bad Nauheim) ist mit 47 Jahren der älteste Spieler der Liga.
Was reizt Sie, mit 47 Jahren noch einmal einen Aufsteiger in neuer Umgebung zu begleiten?
Martin Prada: Eishockey ist eben noch immer mein Leben. Sport macht mich glücklich und zufrieden. Und solange ich noch mithalten kann, habe ich Spaß.
Wird Ihr Sonderstatus auch innerhalb der Mannschaft deutlich?
Prada: Ich denke, ich bekomme schon eine gewisse Anerkennung, aber ich bin ein Spieler wie jeder andere auch. Mit dem Unterschied eben, dass die meisten meine Söhne sein könnten.
Sie kennen den Hessenliga-Trott und haben nun gegen drei Regionalligisten gespielt. Wie schätzen Sie die neue Spielklasse ein?
Prada: Mit der Hessenliga lässt sich das nicht vergleichen. Es ist viel mehr Bewegung im Spiel, und auch das technische Niveau ist höher – jedenfalls bei den Teams der oberen Tabellenhälfte.
Was zeichnet Ihre Mannschaft aus?
Prada: Wir haben mit Alexander Wagner den besten Torwart der Liga. Vor ihm stehen vier ausgeglichene Reihen, die bereit sind, zu ackern und zu rackern. Spielerisch hängen wir noch ein bisschen hinterher. Da haben wir Steigerungspotenzial.
Vorm ersten Spiel war bescheiden vom Klassenerhalt die Rede. Kann nach vier Siegen zum Auftakt die Zielsetzung nach oben korrigiert werden?
Prada: Ja, und ich denke, das ist nicht weit hergeholt. Für mich ist Platz vier ein Muss.
Am Samstag kommt Lauterbach zum Derby. Ein Spiel wie jedes andere?
Prada: Für mich schon, für andere steckt da vielleicht irgendeine Rivalität aus früheren Zeiten oder aus dem Nachwuchs dahinter. Ich ordne die Mannschaft auf dem gleichen Level, wenn nicht gar höher, als Dinslaken und Köln ein.