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Petterweil zum Spitzenspiel in Dotzheim

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In der Handball-Landesliga Mitte erwartet den TV Petterweil zum Auftakt der Rückrunde heute (Anwurf 18 Uhr) eine ganz besondere Begegnung: Die Karbener Vorstädter, die in der Hinrunde 22:4 Punkte einfuhren und sich damit den hervorragenden zweiten Platz sicherten, sind zu Gast beim Wiesbadener Klassenprimus TuS Dotzheim, der bislang 23:3 Punkte - also nur einen Zähler mehr als der TVP - auf dem Konto hat.

Beide Mannschaften mussten bislang nur eine Niederlage hinnehmen, wobei der TVP den haushohen Meisterschaftsfavoriten am ersten Spieltag sensationell besiegen konnte. Beide Teams haben sich vom Rest des Feldes schon mit sechs beziehungsweise fünf Punkten abgesetzt, sodass ein echter »Knaller« auf die Zuschauer wartet. Vor dem Spitzenspiel hat WZ-Mitarbeiterin Martina Merz mit Petterweils Trainer Detlef »Daddy« Ernst gesprochen.

Herr Ernst, zum Start der Rückrunde bestreitet Ihre Mannschaft heute das Spitzenspiel beim TuS Dotzheim. Hätten Sie vor der Saison damit gerechnet, dass der TVP nur einen Punkt hinter der Spitze liegt?

Detlef Ernst: Es ist nicht einfach, eine Liga einzuschätzen, in der die Aufsteiger und Absteiger für eine neue Qualität sorgen. Einfacher fällt mir da schon die Einschätzung der Leistungsfähigkeit meiner Mannschaft. Der derzeitige Tabellenplatz ist natürlich für unseren Verein und unsere treuen Fans ein äußerst erfreulicher Zustand. Für mich ist und bleibt es eine sehr positive Momentaufnahme, nicht mehr und nicht weniger. Wir haben eine gute Entwicklung genommen, erstaunliche Konstanz in den Spielen gezeigt und somit auch durch einige Überraschungen für diese kleine Sensation gesorgt. Erwartet hat das mit Sicherheit keiner.

Im Hinspiel konnte Ihre Mannschaft in eigener Halle Dotzheim knapp mit 24:23 bezwingen. Wie schätzen Sie die Chancen ein, ein solches Ergebnis auswärts zu wiederholen?

Ernst: Wir wollen in erster Linie versuchen, durch guten Sport dem Anspruch dieser Partie gerecht zu werden. Beim Hinspielerfolg passte einfach alles. So einen Tag müssen wir wieder erwischen, um dem Klassenprimus überhaupt Paroli bieten zu können. Eine Schlüsselrolle nimmt dabei natürlich wieder unsere Defensivabteilung ein. Können wir dem geballten Offensivdrang der Dotzheimer wie beim Heimsieg begegnen, sind wir nicht ganz chancenlos. Aber der TuS ist jetzt eingespielt, spielt vor heimischer Kulisse und kann beim Erfolg gegen uns und danach bei der TSG Oberursel einen Riesenschritt in Richtung Oberliga tun. Natürlich haben sie als Favorit den Druck des »Gewinnen-Müssens«. Viel wird auch davon abhängen, wie meine Jungs mit so einer großen Kulisse und dieser Atmosphäre umgehen werden. Dotzheim geht klar als Favorit ins Spiel. Wir wollen so lange wie möglich dagegenhalten. Sollte dort was Zählbares herausspringen, wäre die Runde um eine weitere kleine Sensation reicher.

Der Vorsprung auf den Tabellendritten HSG Wettenberg beträgt immerhin schon fünf Punkte, und bei einem Sieg über Dotzheim wäre Ihre Mannschaft Tabellenführer. Vor der Runde haben Sie den Klassenerhalt als Saisonziel ausgeschrieben. Wie greifbar erscheint Ihnen nun die Meisterschaft?

Ernst: Darüber mache ich mir keine Gedanken. Mein Ziel war und ist die Ausbildung der Mannschaft sowie die sichere Etablierung des Teams in der Landesliga Mitte. Das ist meiner Meinung nach die Klasse, in die wir momentan gehören. Hier stimmen so viele Komponenten wie etwa der Aufwand, die sportliche Qualität, die Stimmung in den Hallen und nicht zuletzt die unverzichtbaren finanziellen Rahmenbedingungen im Verein. Alles durchweg positive Aspekte, mit denen wir uns 100-prozentig identifizieren. Zudem stellt sich natürlich die Frage, ob ein Aufstieg sportlich wie finanziell reizvoll wäre. Unsere Fans nehmen diese Klasse und die Leistungen meines Teams bisher hervorragend an. Wir wollen weiterhin sehr gute Leistungen anbieten und unseren sehr guten Teamgeist beibehalten. Können wir diese Vorrundenleistungen auch in der Rückrunde bestätigen, schießen wir natürlich zwangsweise über unsere Zielsetzung hinaus.

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