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Petterweil II und Griedel II auf Tuchfühlung zur Spitze

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Von: Peter Hett

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Pierre Lange ist Dreh- und Angelpunkt im Spiel des TV Petterweil II und kann mit seinem Team in der A-Liga Frankfurt/Wiesbaden noch in den Aufstiegskampf eingreifen. © Jürgen Keßler

Zwei von drei heimischen Teams haben sich in den beiden A-Ligen in der Hinrunde in Position gebracht und können im Aufstiegsrennen durchaus noch ein Wörtchen mitreden.

(hep). Drei heimische Handball-Mannschaften sind derzeit in der Bezirksliga A der Männer am Start. Zwei davon im Bezirk Gießen und eine im Bezirk Frankfurt/Wiesbaden. Aus jedem Bezirk wird eine Mannschaft sicher aufsteigen. Die Chancen der jeweiligen Zweiten hängen von der Zahl der Absteiger aus den höheren Klassen ab. Der Blick richtet sich dabei bis in die 3. Liga nach oben.

Ernüchterung, Weiterentwicklung und Hoffnung - dies beschreibt in der Kurzfassung die unterschiedlichen Befindlichkeiten der heimischen Teams, von denen zwei vor Beginn der Rückrunde am Wochenende noch nach oben schielen dürfen.

TSV Södel (Bezirksklasse A Gießen, Platz acht, 12:14 Punkte) - Bis 2015 spielte der TSV ohne Unterbrechung 41 Jahre lang oberhalb der A-Klasse. Insofern besteht in Södel nach wie vor der Traum vom Aufstieg. Dazu steht auch der Vorsitzende Thomas Roth, der selbst noch im Rot-Weißen Trikot aufläuft. »Mein Fazit nach der Hinrunde fällt eher nüchtern aus. Mit dem sportlichen Abschneiden bin ich unzufrieden, mit der Entwicklung einzelner Spieler allerdings nicht«, macht er klar. In einer brutal starken Klasse habe die Mannschaft von Trainer Michael Zehner unnötige Spiele verloren. Bedingt durch Ausfälle von Schlüsselspielern wurde die Last im wohl jüngsten Team der Liga schon zu früh und zu stark auf junge Schultern verteilt.

Körperliche Durchschlagskraft im Rückraum fehlt. Ebenso wie Ruhe, Cleverness und Erfahrung. Beachtlich, dass man in Södel trotzdem des Öfteren vor mehr als 150 Zuschauern spielt. Die Hoffnung besteht darin, in der Rückrunde wieder einige Rückkehrer zur Verfügung zu haben. »Am Ende von möglichen 26 Punkten 18 auf die Habenseite bringen und mit 100 Prozent Einsatz attraktiven Handball spielen«, formuliert Roth seine Erwartungen für die Rückrunde.

TSV Griedel II (Bezirksklasse A Gießen, Platz drei, 20:6 Punkte) - Als Aufsteiger spielte die Mannschaft von Trainer Paul-Christoph Lhotak eine überraschend starke Hinrunde. Gemeinsam Ziele zu erreichen, offenkundiges Vertrauen zwischen Team und Trainer sowie große Disziplin sind die Pluspunkte. »Jeder zieht toll mit und versucht, den Vorgaben zu folgen«, freut sich der Coach. Die Niederlagen gegen den ungeschlagenen Klassenprimus aus Pohlheim und in Hüttenberg waren zu verschmerzen. Weniger dagegen der negative Ausreißer beim 20:28 gegen Gedern/Nidda. »Unser schwächstes Spiel, vor allem im Angriff. Kraft und Konzentration haben gefehlt, und der Gegner war an diesem Tag einfach besser«, urteilt Lhotak.

Für die Rückrunde gibt er das Ziel aus, sich ständig gemeinsam weiterentwickeln zu wollen. »Wir wollen uns auf jedes Spiel gut vorbereiten und es gewinnen. Wenn wir den bisher eingeschlagenen Weg weitergehen, bin ich zuversichtlich, die erfolgreiche Hinrunde zu wiederholen«, hofft der TSV-Trainer, dem es gelingt, durch eine ruhige Art seine Spielidee mit der Mannschaft umzusetzen. Eine Zielsetzung in Bezug auf den Tabellenstand gibt es nicht. Die Priorität gilt der Weiterentwicklung des Einzelnen und der Mannschaft.

TV Petterweil II (Bezirksklasse A Frankfurt/Wiesbaden, Platz drei, 19:5 Punkte) - Der Petterweiler Plan sieht vor, innerhalb der nächsten Jahre mit der »Zweiten« in die Bezirksoberliga aufzusteigen. Ein Muss zum Aufstieg besteht daher für die laufende Runde nicht. An der Tabellenspitze steht derzeit Wehrheim/Obernhain mit 22:2 Punkten und wirkt sehr stabil. Dahinter befindet sich neben Petterweil II punktgleich die dritte Mannschaft der TSG Münster. »Wir haben daher zunächst aus eigener Kraft keine Möglichkeit auf den ersten Platz und können nur hoffen«, zeigt sich Pierre Lange, der Dreh- und Angelpunkt des TVP-Spiels und mit 94 Toren auch der treffsicherste Akteur, realistisch.

Die Mannschaft von Trainer Peter Peristeris besteht aus einem Mix von Routiniers und eigenem Nachwuchs. Stand heute fehlt noch die Breite mit hohem Niveau. Durchgängiges Wechseln ist daher nicht immer möglich - eine der Ursachen für die beiden Ein-Tor-Niederlagen bei Main Handball und gegen Wehrheim/Obernhain sowie das Unentschieden gegen Münster III.

Punktuell kommen junge Spieler auch in der Oberliga Mannschaft zum Einsatz, wovon sie enorm profitieren. »Dabei hilft ihnen dort jedes Spiel, sich weiter zu entwickeln«, urteilt Lange. Aber auch die A-Klasse habe sich in Sachen Spielniveau in den letzten Jahren verbessert, glaubt der Petterweiler Routinier.

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