FC Ober-Rosbach feiert 15. Seriensieg
Der Mannschaft von Ober-Rosbachs Spielertrainer Michael Anicic erfolgreich Paroli zu bieten, gegen den Gruppenliga-Spitzenreiter eventuell ein Remis zu holen oder gar zu gewinnen, entpuppte sich in den vergangenen 14 Versuchen für alle Konkurrenten als aussichtloses Unterfangen. Gestern Nachmittag probierte es die DJK Bad Homburg. Es blieb beim Versuch.
Denn der FCO ließ zum 15. Mal in Folge nichts anbrennen, landete einen knappen 2:1 (2:0)-Sieg und segelt nach Saisonerfolg Nummer 22 nach wie vor schnurstracks in Richtung Verbandsliga Süd. Gleichwohl ebenso klar: Überzeugend war das, was die Ober-Rosbacher Cracks gestern Nachmittag auf dem Sportfeld Eisenkrain boten, eher nicht.
Ohne die Stammkräfte Nabil Kabbouz, Hiromu Watahiki (Grippe) und Andreas Anicic (gesperrt) legten die Platzherren den Grundstein zum vorab fest eingeplanten »Dreier« zwar in Halbzeit eins, hatten aber schon in dieser Phase mit den Taunusstädtern ihre liebe Mühe und Not. Kurz gesagt: Ober-Rosbach machte aus drei klaren Gelegenheiten zwei Tore, Bad Homburg aus ebenso vielen gar keins. Die Anicic-Truppe startete optimal und markierte - weil DJK-Libero Thomas Wild im eigenen Strafraum Harakiri spielte - bereits in der dritten Minute die Führung. Tolga Oetuen angelte sich nämlich das Leder, bediente Sanel Muslimovic mustergültig, und der FCO-Stürmer schob ohne Mühe zum 1:0 ein.
Vor dem zweiten Ober-Rosbacher Volltreffer, für den Michael Anicic nach 21 Minuten per 18-Meter-Freistoß exakt ins rechte Dreieck verantwortlich zeichnete, wäre den Gästen um ein Haar der Ausgleich geglückt: Prasler zog über die linke Seite auf und davon, scheiterte jedoch am glänzend reagierenden FCO-Keeper Mike Wroblewski. Der zweiten DJK-Großchance (Schröder in der 28. Minute aus 16 Metern an den rechten Pfosten) folgte Marc Wittes Gelegenheit, auf 3:0 zu erhöhen. Doch Witte zeigte Nerven, schoss einen an ihm selbst von Thomas Wild verursachten Foulelfmeter unkonzentriert in die Wolken. Fast noch deprimierender: Bad Homburgs Stjepan Juricic brachte es kurz vor der Pause fertig, den Ball aus einem Meter freistehend nicht im Tor unterzubringen, sondern über Wroblewskis Kasten zu befördern.
Was dem Bad Homburger Angreifer in der 43. Minute gründlich misslang, klappte nach 56 Minuten dann weit besser: Vuicas Ecke verwertete Russ aus kurzer Distanz - Ober-Rosbach führte nur noch mit 2:1.
Freilich blieben später dann Bad Homburger Angriffs-Attacken, die stets über den schnellen Thomas Prasler liefen, größtenteils schon im Ansatz stecken, und in einer mehr und mehr zerfahrenen Partie lagen weitere Tore - wenn überhaupt - allenfalls auf der Gegenseite in der Luft. Diesbezüglich präsentierte sich allerdings auch die Ober-Rosbacher Offensiv-Abteilung als ausgesprochen knausrig: Muslimovic nach einem Anicic-Freistoß freistehend drüber (49.), Anicic per Freistoß und mit Windunterstützung an die Querlatte (51.), von Gäste-Mittelfeldspieler Normen Pacula in höchster Not ausgebremst (60.) und nach einem Russ-Patzer mit gefühlvollem Lupfer an DJK-Torwart Daniel Eick gescheitert.
Ein dritter Treffer hätte gewiss mehr Ruhe ins Spiel des Spitzenreiters gebracht. Weil der partout nicht fallen wollte, und sich Mirko Baralic zu allem Überfluss zehn Minuten vor dem Abpfiff auch noch »Gelb-Rot« (Rempler gegen Russ) einhandelte, musste bis zum Schluss gezittert werden.
Es reichte dennoch, und FCO-Spielertrainer Michael Anicic konnte erst mal tief durchatmen: »Eines unserer schwächeren Spiele«, meinte er, »und ein klarer Beweis dafür, dass wir die Ausfälle von zwei, drei Stammspielern halt nicht so ohne weiteres kompensieren können«.
FC Ober-Rosbach: Wroblewski - Oetuen, Rasch, Fink, Baralic - Muftawu, Watanabe, Velemir, Witte - Michael Anicic, Muslimovic (66. Vrabac).
DJK Bad Homburg: Eick - Wild, Russ, Külük - Elford, Alemdar (80. Izaar), Pacula, Vuica - Jurisic, Schröder (74. Penava), Prasler.
Tore: 1:0 (3.) Muslimovic, 2:0 (21.) Michael Anicic, 2:1 (56.) Russ.
Schiedsrichter: Ivan Susak (Frankfurt). - Gelb-Rote Karten: Baralic (80./FCO), Russ (92./DJK). - Zuschauer: 100. Uwe Born