Niko Weber wechselt von Wetzlar nach Hannover
(mac) Handball-Bundesligist HSG Wetzlar und Keeper Nikolai Weber gehen am Saisonende getrennte Wege. Der Torhüter, der seit 2005 das Trikot der Grün-Weißen trägt, wird zum Ligakonkurrenten TSV Hannover-Burgdorf wechseln.
Unterschrieben ist der Vertrag mit den Niedersachsen zwar noch nicht, die mündliche Zusage für seinen Wechsel hat der Gambacher dem Tabellenfünften aber Anfang dieser Woche erteilt. Weber wird in den nächsten Tagen einen Zweijahreskontrakt bei den »Recken« unterzeichnen und soll in den kommenden beiden Spielzeiten mit Nationaltorhüter Martin Ziemer in Hannover das Duo zwischen den Pfosten bilden. Der aktuelle zweite Keeper der Burgdorfer, Nenad Puljezevic, dessen Kontrakt ausläuft, wird keinen neuen Vertrag erhalten.
Nach Michael und Phillip Müller (Melsungen) sowie Nikolai Marinovic (Göppingen) ist Weber der vierte Akteur der Wetzlarer, auf den HSG-Trainer Kai Wandschneider in der neuen Saison verzichten muss. Zudem droht auch der Abschied von WM-Himmelsstürmer Kevin Schmidt, der zwar noch einen Vertrag bis Juni 2014 besitzt, nach dem aber der HSV Hamburg die Fühler ausgestreckt haben soll. Bisher steht dem in Keeper Andreas Wolff (Großwallstadt) nur ein Zugang gegenüber.
Bei der Personalie Weber hatte sich die HSG nicht glücklich verhalten. Zunächst hatte man Marinovic ein Angebot gemacht, seinen Vertrag zu verlängern. Erst als der Österreicher das abgelehnt hatte, hatte man angekündigt, mit Weber in Gespräche zu gehen. Dem Vernehmen nach soll dem letztjährigen Kapitän aber bis heute kein Vertragsangebot vorgelegt worden sein, sodass dieser sich nun nicht länger hinhalten lassen wollte und nach seinem Urlaub in der Trainingspause den Hannoveranern zugesagt hat. Mit Weber verlieren die Grün-Weißen nun nicht nur einen guten Keeper, sondern vor allen Dingen eine Identifikationsfigur, einen Spieler aus der Region, einen Typ und ein Vorbild für den Nachwuchs. In den vergangenen Jahren war der 32-Jährige zum Gesicht der HSG geworden und immer präsent, wenn es galt, den Verein zu vertreten. Die Verantwortlichen sind nun also in der Pflicht, nicht nur einen erstklassigen Mann zwischen den Pfosten zu finden, sondern auch einen Typen, denn da fehlen mit den Müllers und Weber mittlerweile schon drei.