Neues Personal für frischen Wind

(ub). Über die Frage, welche der beiden heimischen Mannschaften in der Fußball-Hessenliga über das bessere Blatt verfügt, braucht man nicht lange nachzudenken, denn vor den letzten drei Saisonmonaten bringt ein Blick aufs Gesamtklassement schnell Klarheit: Türk Gücü Friedberg hat als aktueller Rangelfter (27 Punkte) beste Chancen, im sicheren Tabellenmittelfeld alsbald seine weitere Hessenliga-Zugehörigkeit zu sichern. Dagegen bewegt sich der FV Bad Vilbel (15./20 Zähler) auf extrem dünnem Eis und rangiert zusammen mit den noch tiefer im Tabellenkeller steckenden Klubs aus Fernwald, Neuhof und Steinbach auf Abstiegsplätzen. Bad Vilbels Coach Amir Mustafic und seine Leute betreffend, wird sich daran an diesem Wochenende auch nichts ändern: Das für den heutigen Samstag angesetzte Heimspiel der Brunnenstädter gegen den Rangvierten VfB Ginsheim wurde bereits gestern wegen Unbespielbarkeit des Rasenplatzes abgesetzt. Die Entscheidungshoheit lag dabei bei den FV-Verantwortlichen, die am frühen Freitagabend die Partie absagten.
Ein Problem, mit dem sich Türk-Gücü-Trainer Carsten Weber nicht befassen muss. Am Ober-Rosbacher Eisenkrain gibt’s nämlich Kunstrasen. Dort kann man prinzipiell immer spielen, also auch heute Nachmittag ab 14.30 Uhr gegen den Tabellennachbarn FC Hanau 93.
Fernab der Friedberg/Bad Vilbeler Wunschlisten geht in der Hessenliga-Spitzengruppe im Rahmen des 22. Spieltages so richtig die Post ab. Ligaaprimus Eintracht Stadtallendorf (48 Zähler) möchte gegen den KSV Baunatal die 50-Punkte-Marke knacken, während der FC Eddersheim (43 Zähler) Gefahr läuft, dabei zusehen zu müssen, wie man Platz zwei an den KSV Hessen Kassel (in Hadamar) zu verliet. Das eigene Spiel bei der SG Barockstadt Fulda-Lehnerz wurde abgesagt.
Türk Gücü Friedberg - FC Hanau 93 (heute, 14.30 Uhr in Ober-Rosbach): Über Sinn und Zweck von nicht weniger als neun Testspielen binnen knapp fünf Wochen ließe sich sicher trefflich streiten, doch Friedbergs Trainer Carsten Weber hielt dieses umfangreiche Programm für notwendig: »Es galt, mehrere taktische Varianten zu proben, teaminterne Abläufe zu verfeinern, und allen Kaderspielern unter Wettkampfbedingungen genügend Einsatzzeiten zu gewähren«, stellt der Friedberger Übungsleiter klar. Als Resultat umfangreicher Aktivitäten, die neben etlichen Trainingseinheiten sechs Siege, zwei Remis und eine Niederlage brachten, sieht sich der Türk-Gücü-Übungsleiter vor dem Duell gegen die Truppe von Hanaus Spielertrainer Michael Fink bezüglich seiner Anfangself exakt auf Kurs: »Acht Positionen sind fest vergeben, drei weitere noch offen.« Dabei auch Namen zu nennen, hält Weber aus durchaus verständlichen Gründen für falsch, »aber dass Noah Michel und Markus Auer auf der Bank sitzen, ist eher unwahrscheinlich.«
Will heißen: Der vom Regionalligisten FC Gießen gekommene Noah Michel beginnt im Sturmzentrum, der Ex-Alzenauer Markus Auer in der Defensive. Zwei weitere »Newcomer«, Kwonsu Lee und Gal Dabool, stünden auf dem Sprung: »Beide haben sich enorm ins Zeug gelegt. Sie von Beginn an zu bringen, ist ebenfalls eine Überlegung wert.« Zwei TG-Cracks, die als Leistungsträger bezeichnet werden können, fehlen definitiv: Torjäger Shelby Printemps (gesperrt) und Spielmacher Erdinc Solak (Riss der Achillessehne). Im Übrigen mahnt Weber zur Vorsicht: »Trotz Heimvorteils und des klaren Vorrundenerfolges sehe ich uns nicht in der Favoritenrolle. Die Chancen stehen 50:50.« - Hinspiel: 4:1.
Türk Gücü Friedberg: Sahin (Kamber Koc), Auer, Weigand, Dudda, Dinler, Tesfaldet, Usic, Eren, Gürsoy, Marra, Michel, Hagley, Mitrovic, Biber, Kwonsu Lee, Dabool, Miric (?), Tahirovic, Erdogan, Savic.