Neuer Verteidiger Brad Miller ist da – Anderson bleibt
(mw/mn) Brad Miller ist erst eine Stunde in Deutschland, hat in der Nacht im Flieger nicht geschlafen – da redet er in der Kabine des EC Bad Nauheim über Kassel und Frankfurt. »Frank [Carnevale, der Trainer] hat mir von der Bedeutung der Derbys erzählt. Ich freue mich, in solchen Spielen auf dem Eis zu stehen«, sagt der 26-jährige US-Amerikaner.
Unterdessen hat Josiah Anderson die EC-Verantwortlichen überzeugt und daher seinen Tryout-Vertrag verlängert bekommen.
Miller besetzt nach dem Abgang von Martin Lee die zweite Ausländerstelle beim Eishockey-Oberligisten und soll das Powerplay der Roten Teufel verstärken. Er wird am Donnerstag (31. Januar) 27 Jahre alt und spielte in der vergangenen Saison bei den Gwinnett Gladiators in der amerikanischen EHCL, in die er bereits 2009 nach seiner Zeit in Universitätsligen wechselte. In dieser Saison konzentrierte sich Miller auf seinen Job, nebenbei spielte er Eishockey in seiner Heimatstadt. »Beruflich habe ich mir das aber anders vorgestellt. Deswegen habe ich jetzt die Chance genutzt, andere Teile der Welt kennenzulernen«, erzählt Miller. Während seiner Highschool-Zeit hat er zehn Tage in Schweden verbracht, dies war sein einziger Europaaufenthalt bisher. Infos über Bad Nauheim hat er vor seinem Flug nach Deutschland unter anderem von seinem ehemaligen Teamkollegen und Freund Ryan Martens bekommen, der in der vergangenen Saison in Dortmund spielte.
Am Montag setzte sich Miller in Minneapolis in den Flieger, am Dienstag kam er mittags in Frankfurt an – sein Gepäck jedoch nicht. Teile davon erhielt er kurz vor dem Abendtraining. Bereits zuvor stellte sich Miller bei einigen Teamkollegen vor und sprach über seine Erwartungen in Deutschland. »Ich freue mich auf das erste Training, um die Beine wieder etwas locker zu kriegen. Wir sind im Rennen mit Frankfurt und Kassel um die beste Ausgangsposition für die nächste Runde. Darauf freue ich mich«, erzählte Miller.
Miller wird den abgewanderten Martin Lee ersetzen, er soll jedoch mehr Verantwortung übernehmen. Der Offensivverteidiger wird nach den Planungen von Frank Carnevale auch im Powerplay zum Zug kommen. »Er ist schnell, wendig und effektiv«, sagt Carnevale über den 1,78 Meter großen Rechtsschützen. Sein früherer Coach John Wroblewski aus Gwinnett sagte über Miller: »Brad hat viel Energie und ist ein präsenter Spieler. Er antizipiert das Spiel sehr gut und ist einen Schritt weiter als der Durchschnitt.«
Miller kann den EC bereits am Freitag in Dortmund verstärken und erhält bei den Roten Teufeln einen Vertrag bis zum Saisonende. Diesen hat nun auch Josiah Anderson in der Tasche. Nach dem zweiwöchigen Tryout ist der Stürmer eine Verstärkung im Team von Frank Carnevale. »Er passt charakterlich hervorragend in unser Team und in unser Spielsystem«, sagt der Coach.
Unterdessen haben die Kassel Huskies kürzlich ebenso einen robusten Verteidiger verpflichtet. Vom EHC Waldkraiburg (verpassten den Einzug in die Bayernliga-Endrunde) kam Kontingentspieler Jan Loboda, der an diesem Wochenende erstmals spielberechtigt sein soll.