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Bad Nauheimer Siegesserie beendet

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Die Roten Teufel erlebten einen schwarzen Freitag, den 13. in Dortmund. Beim Vorrunden-Meister, kassierte der Eishockey-Oberligist EC Bad Nauheim nach 20 Siegen in Folge seine erste Niederlage beim EHC. Vor 1207 Zuschauern im Eissportzentrum an der Strobelallee verloren die Hessen mit 3:6 (0:2, 1:2, 2:2).

Der Tag hatte bereits mit schlechten Nachrichten begonnen: Da ist zum einen die Suche nach einer Verstärkung für die entscheidende Saisonphase nach wie vor nicht von Erfolg gekrönt (bis Sonntagabend müssten die entsprechenden Unterlagen dem Landesverband vorliegen), Zudem meldete sich Lanny Gare für den Abend ab. Eine Magen-und-Darm-Grippe verhinderte den Einsatz des Kapitäns, der zugleich signalisierte, am Sonntag (19 Uhr) gegen Kassel wieder dabei sein zu wollen. Seine Position im ersten Block wurde von Dylan Stanley übernommen.

Nach 20 Minuten bereits sahen sich die Roten Teufel mit einem doch recht ungewohnten Zwei-Tore-Rückstand konfrontiert. Während einer angezeigten Strafe gegen Bad Nauheim stand zunächst Philipp Michl zum Nachschuss ebenso frei wie goldrichtig vor Markus Keller und brachte den Puck über die Linie (9./erster Keller-Gegentreffer nach 133 Minuten), und 18 Sekunden vor Schluss belohnte sich Ryan Martens für eine wahrlich sehenswerten Einzelaktion mit dem Treffer zum 2:0-Pausenstand. Die Gäste waren damit im Grunde genommen noch gut bedient. In EHC-Unterzahl ermöglichte ein RT-Scheibenverlust an der gegnerischen blauen Linie den Westfalen einen Zwei-gegen-null-Konter, den Martens noch eigensinnig über den Torwinkel jagen sollte (13.

). Auf der Gegenseite fehlten Dylan Stanley und dem Ex-Dortmunder Kevin Lavallee, den beiden auffälligsten Teufeln, nach gewonnenen Laufduellen die Zeit und das Glück, den Puck an Benjamin Finkenrath vorbeizuschieben.

Als Oldie Frank Petrozza in der 25. Minute – hinter dem Tor stehend – die Scheibe am bereits geschlagenen Markus Keller zum dritten EHC-Treffer über die Linie schieben konnte, war die Partie im Grunde genommen entschieden. Nichts deutete darauf hin, dass die Hessen an diesem Abend noch vier Tore erzielen sollten. Den Gästen fehlte zum einen das Scheibenglück, die so genannten »lucky bounds«, zum anderen beraubten sich die Roten Teufel durch recht ungeschickte Hinausstellungen einer besseren Position – wie bei eben jenem dritten Gegentreffer. Die eigentliche Powerplay-Chance mit der Aussicht auf den Anschluss wurde postwendend mit einer eigenen Strafzeit vertan. Trainer Fred Carroll reagierte auch mit einer Auszeit. Gebracht hat’s allerdings wenig. Sieben Minuten später vertändelte Bad Nauheim einen sicheren Scheibenbesitz im eigenen Drittel, und der folgende Schuss von Florian Kirschbauer von der blauen Linie wurde obendrein extrem unglücklich abgefälscht, bevor er zum 4:0 einschlug. Der Anschluss, den Stürmer Tobias Schwab in der 37. Minute erzielen konnte, schien allenfalls eine Ergebniskosmetik zu sein.

Frank Petrozza ließ den EHC-Anhang neun Minuten vor Schluss Jubelgesänge anstimmen, als die Roten Teufel den Puck nicht aus dem eigenen Drittel bekamen (ein erneut individueller Fehler) und der Stürmer seinen zweiten Tagestreffer zum 5:1-Zwischenstand erzielen konnte. Wie aus dem Nichts verkürzte Pierre Wex im Gegenzug, und als Tobias Schwab ein anschließendes Powerplay zum dritten RT-Tor nutzen konnte, flackerte sieben Minuten noch mal so etwas wie ein Hoffnungsschimmer auf (erst recht im folgenden, nunmehr fünften Überzahlspiel), ehe die aufgrund der erst späten Drangphase sicher nicht unverdiente Niederlage schließlich feststand.

EHC Dortmund: Finkenrath – Kirschbauer, Kreuzmann, Orendorz, Neumann, Eickmann, Kastner – Michl, Petrozza, Pohanka, Martens, Liesegang, Kretschmann, Schmerda, Richter, Schlicht.

EC Bad Nauheim: Keller – Mangold, Baum, Ketter, Kohl, Pöpel, Franz – Schwab, Stanley, Weibler, Striepeke, Lavallee, Kujala, Cardona, Baldys, Wex, Maaßen.

Tore: 1:0 (9.) Michl (Petrozza, Kreuzmann), 2:0 (20.) Martens (Liesegang, Orendorz), 3:0 (25.) Petrozza (Orendorz, Neumann – 4-4), 4:0 (32.) Kirschbauer (Schmerda, Liesegang), 4:1 (37.) Schwab (Stanley, Weibler), 5:1 (51.) Petrozza (Michl), 5:2 (52.) Wex (Baldys), 5:3 (52.) Schwab (Stanley, Lavallee – 5-4), 6:3 (60.) Liesegang (5-6). – Strafminuten: Dortmund 14, Bad Nauheim 8 plus zehn Minuten (Cardona). – Zuschauer: 1207. Michael Nickolaus

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