EC Bad Nauheim vertagt die Entscheidung
Laufende Verhandlungen lassen »verantwortungsvollen Beschluss« am Wochenende nicht zu – Oberliga-Zukunft weiter offen(mn) Die EC Bad Nauheim Spielbetriebs GmbH hält ihre Fans, die Mitkonkurrenten sowie die ESBG-Funktionäre in Atem. Am »Tag der Abrechnung« wurde die definitive Entscheidung über die Teilnahme an der Eishockey-Oberliga vertagt. »Am Wochenende war es nicht möglich, eine verantwortungsbewusste Entscheidung zu treffen«, sagt Marketing-Leiter Matthias Broda, der am Samstag mehr als drei Stunden mit Alleingesellschafter Wolfgang Kurz sowie Beiratsmitglied Christian Berger die Kalkulation für die Spielzeit 2008/2009 durchleuchtet hatte.
Der Hintergrund: Die zunächst für letzten Freitag angekündigte Entscheidung eines potenziellen Hauptsponsors über eine Zusammenarbeit mit den Roten Teufeln wurde auf die kommende Woche verschoben. Obendrein konnten vielversprechende Gespräche mit weiteren Partnern, die erst Ende der Woche aufgenommen werden konnten, noch nicht abschlossen werden. »Wir können nicht allein mit der Hoffnung in die Saison gehen, dass sich alles von selbst regelt. Andererseits sind wir in guten Gesprächen, deren Ergebnis wir abwarten wollen. Wir können nicht heute unseren Rückzug bekanntgeben, wenn sich die Situation möglicherweise in der nächsten Woche deutlich positiver darstellt«, erklärt Broda den selbst gewährten Aufschub einer weiteren Woche.
Fred Carroll, der Trainer, wurde ebenso wie einige Spieler von Wolfgang Kurz über die gegenwärtige Lage in Kenntnis gesetzt. Seitens der GmbH hofft man in punkto Personalkosten auf ein Entgegenkommen der Spieler (14 Cracks stehen ja bekanntlich schon unter Vertrag), zudem scheint die Erhöhung des Eintrittspreises nur schwer vermeidbar. »Natürlich könnten wir uns den Etat schön rechnen, in dem wir statt mit 1000 Zuschauern mit 1300 Fans kalkulieren. Dann wären mir alle Sorgen los - allerdings nur auf dem Papier. Unterm Strich wäre damit allerdings niemandem geholfen.«
Das sportliche Schicksal des EC Bad Nauheim bewegt die Fans im übrigen weit über die Grenzen hinaus. Am Samstag Abend, bei den Feierlichkeiten zum sechsjährigen Bestehen der »Fanatics«, haben auch befreundete Fan-Klubs aus Herne und Köln den ebenfalls eingeladenen GmbH-Verantwortlichen signalisiert, durch den Kauf einer »Aktie« ihren Beitrag zur Unterstützung der Roten Teufel leisten zu wollen.