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EC Bad Nauheim unterliegt SC Riessersee

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© Andreas Chuc

Der EC Bad Nauheim hat in der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegen den SC Riessersee mit 3:4 (0:2, 3:0, 0:1, 0:1) nach Penaltyschießen verloren. Der Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz vor dem Gastspiel am Montag in Freiburg (17 Uhr) ist damit auf einen Punkt zusammengeschmolzen.

(mw/sth) Die Szene, in der der EC Bad Nauheim in der Deutschen Eishockey-Liga 2 vielleicht drei Punkte verlor, spielte sich in der 52. Minute der Partie gegen den SC Riessersee ab. EC-Stürmer Andreas Pauli krachte an der Bande unglücklich mit SCR-Verteidiger Christian Hummer zusammen und blieb zunächst auf ihm liegen, Paulis Schlittschuh hatte sich wohl zuvor im Eis verkantet. Die Schiedsrichter werteten dies als zu harten Bandencheck, zumal Hummer von einem Teamkameraden gestützt vom Eis musste. Fünf Minuten plus Spieldauerdisziplinarstrafe für Pauli lautete das Urteil, das Riessersee ins Powerplay und nach dem Tor zum 3:3-Ausgleich auch wieder zurück in die Partie brachte. Nachdem danach sowohl in der regulären Spielzeit als auch in der Verlängerung kein Treffer mehr verbucht werden konnte, holten sich die Garmischer den Zusatzpunkt im Penaltyschießen. Nach der 3:4 (0:2, 3:0, 0:1, 0:1)-Niederlage bleibt Bad Nauheim weiter auf Platz zehn, wobei der Vorsprung auf den ersten Nicht-Playoff-Platz vor dem Gastspiel am Montag in Freiburg (17 Uhr) auf einen Punkt zusammengeschmolzen ist.

Nach der ersten Pause bis hin zur geschilderten Szene hatte Riessersee quasi das Eishockeyspielen eingestellt, eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben und beim 2:3-Rückstand auch kein Aufbäumen erkennen lassen. Bad Nauheim hatte dies nach einem schwachen und von vielen Eigenfehlern geprägten ersten Drittel genutzt und war mit einem Doppelschlag binnen 2:09 Minuten zum Ausgleich gekommen. Das 2:2 durch Diego Hofland (25.) war auch Weckruf für die Fans gewesen, die danach ihre Mannschaft intensiv nach vorne peitschten. Es hatte fast den Anschein, als ob diese Unterstützung den Roten Teufeln Kampfesgeist und Zug zum Tor brachte, denn im Vergleich zum ersten Drittel waren die Gastgeber wesentlich präsenter und engagierter. Die Belohnung war ein drittes Tor in diesem Teilabschnitt, als Dusan Frosch im Powerplay am langen Pfosten frei stand und zum vielumjubelten 3:2 einschob (38.). Riessersee wirkte über die nächste Pause hinweg angeknockt, brachte kaum mehr die Selbstsicherheit aus der Anfangsphase aufs Eis und nahm dann dankend die Große Strafe gegen Pauli an, um zurück ins Spiel zu kommen.

Jeweils die dritte Bad Nauheimer Angriffsreihe stand auf dem Eis, als Ex-DEL-Spieler Andreas Driendl mit einem Abstauber (10.) und Michael Rimbeck bei einem Zwei-gegen-Eins-Konter (20.) zur 2:0-Pausenführung für die Mannschaft von Tim Regan trafen. Zwischenzeitlich hatte der quirlige Roope Ranta noch den Außenpfosten des Gehäuses von Mikko Rämö getroffen. Aus dem Gewühl heraus gelang dem Ex-Garmischer Andreas Puali nach 23 Minuten der Anschluss, bevor Diego Hofland (agierte im Vergleich zum Ravensburg-2:3 für den verletzten Aab in der zweiten Sturmreihe) die freie Scheibe aus weniger als einem Meter nur noch einzudrücken brauchte – 2:2 (25.). Über drei Minuten hielt dann das Bad Nauheimer Bollwerk nach der Strafe gegen Pauli, ehe Mattias Beck erst die Latte traf und nur zehn Sekunden später das Visier komplett richtig eingestellt hatte (3:3). Am Ende waren die Mannen von Petri Kujala noch 55 Sekunden in Überzahl, konnten aber kein Kapital mehr daraus schlagen. Im Penaltyschießen verwandelten Vollmer und Ranta für Riessersee, Rajala und Krestan vergaben.

Petri Kujala, der im dritten Verteidigerpärchen im Vergleich zur Ravensburg-Partie Daniel Ketter (wieder genesen) und Nicklas Mannes (zurück nach U20-WM) für Hofland (agierte im Sturm) und Joel Johansson (pausierte als überzähliger Kontingentspieler) aufstellte, bilanzierte: »Wir waren erst nervös und gehemmt. Dann hatten wir bis zur Pauli-Strafe das Spiel im Griff.« Christian Hummer wurde mit Verdacht auf Gehirnerschütterung und eine Schulterverletzung ins Krankenhaus eingeliefert.

EC Bad Nauheim: Rämö – Gerstung, Kranjc, Götz, Kohl, Ketter, Mannes – Rajala, Dineen, Pauli, Frosch, Lange, Hofland, Alanov, Meisinger, Krestan, Pfänder, Lascheit, Pauker.

SC Riessersee: Nemec – Thomas, Hummer, Wilhelm, Rogl, Draxinger, Hüfner – Beck, Gomes, Ranta, Driendl, Vollmer, Rimbeck, Mayr, Gschmeißner, Malzer.

Steno: Tore: 0:1 (10.) Driendl (Hummer, Vollmer), 0:2 (20.) Rimbeck (Vollmer, Hummer), 1:2 (23.) Pauli (Mannes, Rajala), 2:2 (25.) Hofland (Lange, Frosch), 3:2 (38.) Frosch (Krestan, Kranjc - 5-4), 3:3 (55.) Beck (Rimbeck, Driendl - 5-4), 3:4 Penalty Vollmer. – Schiedsrichter: Göran Noeller. – Strafminuten: Bad Nauheim 6 plus 5 plus Spieldauer Pauli, Riessersee 8. – Zuschauer: 2396.

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