EC Bad Nauheim siegt in Crimmitschau

(mw/tmw) Wer hätte das noch vor einigen Wochen gedacht? Der EC Bad Nauheim hat am Freitagabend nach Dresden, Kaufbeuren und Heilbronn das vierte Auswärtsspiel in Serie gewonnen. Mit 3:2 (0:0, 3:0, 0:2) siegte die Mannschaft von Petri Kujala bei den Eispiraten Crimmitschau.
Grundlage für den Dreier war ein starkes Mittelteil im zweiten Drittel, in dem die Gäste eine in der Höhe etwas glückliche Führung bewerkstelligten und dann diese über die Zeit brachten. Die Torschützen waren Top-Verteidiger Drew Paris, Geburtstagskind Harry Lange und Ex-Eispirat Max Campbell. Kujala bilanzierte: »Ich bin hochzufrieden. Wir haben die Druckphase Crimmitschaus im ersten Drittel überstanden und waren dann kaltschnäuzig«. Rund 50 Bad Nauheimer Anhänger hatten ihre Mannschaft in den Sahnpark mit Nikolausmützen begleitet, um 15 Uhr war der Fanbus am Großen Teich abgefahren.
Die aufregendste Szene des ersten Drittels spielte sich in der 17. Minute ab, als Kyle Helms mit einem Rebound nach einem Paris-Schuss eigentlich die Führung für die Gäste erzielt hatte. Aber nur eigentlich, denn der Linienrichter hatte die Augen auf einem Check von Schütz an Langhammer gehabt und seinen »Chef« nach dem vermeintlichen Tor darauf aufmerksam gemacht. Minutenlang diskutierte zunächst EC-Kapitän Patrick Strauch, dann sein Trainer Petri Kujala mit dem Gespann. Das Resultat: das Tor fand keine Anerkennung, stattdessen musste Schütz nach einem Check mit Verletzungsfolge eine Große Strafe einstecken.
Bad Nauheim drohte fünf Minuten Unterzahl, die sich jedoch durch Forsters Strafe quasi auf drei Minuten bis ins zweite Drittel reduzierte und folgenlos blieb. Spöttel saß die fünf Minuten auf der Strafbank ab, und Alexander Baum rutschte an die Seite von David Hajek. Die beste Möglichkeit zuvor für Bad Nauheim hatte Harry Lange, das Geburtstagskind scheiterte nach eine Solo an Crimmitschaus starkem Torhüter Ryan Nie (10.).
Im zweiten Drittel kam Bad Nauheim stärker auf und konnte die Partie ausgeglichen gestalten, nachdem zuvor die Gastgeber leichte Vorteile und mehr Torchancen hatten. Den Unterschied machten sieben Minuten, in denen die Roten Teufel eine starke Effektivität zeigten und auch etwas Glück hatten. Drew Paris’ Schuss rutschte Nie durch die Fanghand (0:1/27.), und bei Harry Langes Schlagschuss aus der Halbdistanz (0:2/32.) sowie Max Campbells eiskaltem Abschluss (0:3/34.) war die Defensive der Eispiraten nicht auf der Höhe. Zwar hatten die Gastgeber insbesondere durch MacQueen (22.) und Hutchings (22./38.) gute Möglichkeiten, doch Jan Guryca war jeweils auf der Höhe.
Im letzten Drittel kam Crimmitschau durch einen abgefälschten Schuss und einen Powerplay-Treffer zum Anschluss, doch die Roten Teufel retteten den Vorsprung mit Glück und Cleverness über die Zeit – auch gegen sechs Feldspieler der Gastgeber.
Am morgigen Sonntag empfängt der EC Bad Nauheim die Dresdner Eislöwen ab 18.30 Uhr im Colonel-Knight-Stadion.
Eispiraten Crimmitschau: Nie – Neumöller, Körner, Kirschbauer, Schietzold, Card, Oprée, Tramm – Hutchings, MacKay, Heinisch, Walsh, Forster, Bucheli, MacQueen, Langhammer, Tepper, Gollenbeck, Slalina, Rinke.
EC Bad Nauheim: Guryca – Paris, Ketter, Hajek, Schütz, Blankart, Noske, Baum – Frosch, Lange, Aab, Beca Campbell, Helms, Oppolzer, Gerbig, Strauch, Daxlberger, May, Spöttel.
Steno: Tore: 0:1 (27.) Paris (Ketter), 0:2 (32.) Lange (Frosch, Blankart), 0:3 (34.) Campbell, 1:3 (44.) MacKay (Körner, MacQueen). 2:3 (51.) MacQueen (Card, Tepper – 5-4). – Schiedsrichter: Marc Naust. – Strafminuten: Crimmitschau 8, Bad Nauheim 8 plus 5 plus 20 für Schütz. – Zuschauer: 1658.