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HSG Mörlen entlässt Bastian

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(jms) Der Saisonstart hätte für den Handball-Bezirksoberligisten HSG Mörlen nicht schlechter sein können (0:12 Punkte). Das Minimalziel Klassenerhalt ist somit schon früh in Gefahr. Die Klub-Verantwortlichen haben nach der Heimniederlage gegen den TSV Griedel die Reißleine gezogen und Trainer Klaus Bastian entlassen.

»Ich habe am Montag erfahren, dass ich nicht mehr Trainer bin. Das kam für mich insofern nicht überraschend, da ich gesehen habe, dass mich Siggi Bläsche aus dem Vorstand bereits mehrfach versucht hatte zu erreichen«, sagte Bastian gestern gegenüber der WZ. Sein Nachfolger wird der bisherige A-Jugend-Trainer Gunnar Ruddat, der zuvor unter anderem beim VfL Gummersbach und Bayer Dormagen in der Bundesliga aktiv war.

Erst im Winter hatte Bastian den Posten bei den Mörlern übernommen, nachdem sich Andreas Schießer als Fehlgriff erwiesen hatte. Bastian schaffte mit der HSG gerade noch den Ligaverbleib. Allerdings auch, weil die Ligafunktionäre aufgrund der lang andauernden Relegationsspiele in der dritten Liga und der damit verbundenen Unklarheit in der Abstiegsfrage der nachfolgenden Ligen den Mörlern eine Art »Wild Card« zusprachen.

Bastian selbst wollte gestern nicht nachtreten: »In Mörlen wird eine gute Arbeit geleistet. Die machen nicht den Geldbeutel auf und holen teure Spieler, sondern versuchen, selbst Spieler auszubilden.« Doch wie so häufig bei Trainerentlassung, ärgert sich der Coach über die Art und Weise: »Vor 14 Tagen hieß es noch, dass man mit mir planen würde und hinter mir stehe. Nach Spielen gegen Top-Mannschaften wie Mainzlar und Griedel ist das plötzlich anders. Das ist schon ein bisschen komisch. Vielleicht haben sich die Verantwortlichen unter Druck gefühlt, weil sie den einen oder anderen Eintrag auf der eigenen Homepage gelesen haben.« Dort wurde das Auftreten der Mannschaft teilweise so stark kritisiert, dass Vorstand Siggi Bläsche zur Ordnung aufrufen musste. »Das beeinflusst die Entscheidung nicht. Vor 14 Tagen wollten wir die Entwicklung abwarten. Wir hatten damals ja Spiele knapp verloren und aufgrund der Spielverläufe dachten wir, wir würden den Bock noch umstoßen können«, sagte Bläsche und gibt einen Alleingang zu: »Ich war an vorderster Front. Das war meine Entscheidung. Wir haben jetzt 14 Tage Ruhe und dann das Spiel gegen Friedberg, die auch unten drin stehen. Ein neuer Trainer hat jetzt die Zeit, sich mit dem Team zu beschäftigen.«

Diese Aufgabe kommt nun Ruddat zu, der laut Bläsche in der A-Jugend eine sehr hohe Akzeptanz bei den jungen Spielern hatte. »Ich drücke der Mannschaft die Daumen, dass sie da unten wieder rauskommt. Ohne Zweifel hat das Team die Qualität dazu. In den letzten Wochen hatten wir mit unserem kleinen Kader immer mit Verletzungsproblemen zu kämpfen. Das war sicher auch ein Grund für die Probleme. Sollte sich dieses Problem lösen, wird Mörlen den Klassenerhalt schaffen«, ist Bastian, der nach eigenen Angaben zum ersten Mal in seiner Laufbahn von seinem Traineramt entbunden wurde, von seiner Ex-Mannschaft überzeugt.

Nach nun zwei Trainerwechseln in einem Jahr müssen die HSG-Verantwortlichen sich auch den Vorwurf gefallen lassen, nach dem Abgang von Sven Tauber den falschen Trainertyp verpflichtet zu haben. »In der Nachbetrachtung muss ich zugeben, dass der autoritäre Typ nicht das ist, was der Mannschaft gut tut«, räumt Bläsche ein.

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