»Mit breiter Brust«
Am zweiten Weihnachtsfeiertag empfängt der Tabellenachte im ersten Rückrundenspiel den HBW Balingen/Weilstetten. Anwurf ist um 17.15 Uhr in der Rittal-Arena. Geschäftsführer Björn Seipp rechnet mit einem ausverkauften Haus. »Wir haben nur noch wenige Tickets an der Tageskasse zur Verfügung.« Und HSG-Trainer Kai Wandschneider bittet die Zuschauer, nicht nur auf den Tabellenstand zu schauen. »Wir müssen als Team natürlich dafür sorgen, dass der Funke überspringt, aber die Mannschaft hat es wirklich verdient, die volle Unterstützung zu haben.«
»Es gibt kein Team in der Bundesliga, das aus so wenig Etat, mit der hohen Fluktuation und den personellen Nackenschlägen so viel herausgeholt hat. Darum sind 18 Punkte schon erstaunlich und wir wollen unbedingt auch Balingen schlagen.« Dafür gilt es die Konzentration zu bündeln und fokussiert in dieses Spiel gehen. Balingen hat am Mittwoch gegen Stuttgart gewonnen und gerade diese Bigpoint-Spiele zu Hause sind die schwierigsten. »Das haben wir hier am Montag, aber wir können mit breiter Brust da reingehen. Wir werden alles in die Waagschale werfen«, so Wandschneider. Dafür braucht es Impulse aus der Mannschaft, wie beispielsweise in Minden von Tobias Hahn, der in der Abwehr viel Druck gemacht hat. Sorgenkind bleibt weiterhin die rechte Seite der Wetzlarer, auf der Außen Kristian Björnsen allzu oft »verhungert«.
»Uns stehen wahrscheinlich die gleichen Spieler zur Verfügung wie in unserem letzten Spiel gegen Stuttgart«, erklärte HBW-Coach Rúnar Sigtryggsson. »Sascha Ilitsch wird allerdings fehlen, da er sich gegen Stuttgart erneut verletzt hat.« Trotzdem steht den Galliern eine erfahrene Truppe zur Verfügung, die mit jungen Spielern gespickt ist. In der Mitte zieht Europameister Martin Strobel die Fäden. Mit seinem Rücktritt aus der Nationalmannschaft hat er unterstrichen, wie wichtig ihm sein Klub und die Mission Klassenerhalt sind. »Aber man merkt ihm schon an, dass ihm nach seiner Verletzung etwas die Kräfte fehlen«, so Sigtryggsson. Im rechten Rückraum ist der Ex-Wetzlarer Lars Friedrich in Torlaune. Auf Linksaußen drehen Yves Kunkel und Tim Nothdurft auf, der in der 5:1-Abwehr zudem vorne für Unruhe sorgt. Im Tor wechseln sich Peter Johannesson und Tomas Mrkva ab, die sich sehr gut ergänzen. Dazukommen mit Davor Dominikovic und Matthias Flohr zwei Abwehr-»Tiere«, die ihren Gegnern keinen Zentimeter Platz schenken. »Das wir elf Punkte haben, ist für unsere Verhältnisse ein gutes Ergebnis, wenn man sich den Kader anschaut und die Ausfälle, die wir gehabt haben. Wetzlar spielt trotz Umbruch im Kader eine gute Saison. Kai und der Verein machen dort gute Arbeit, die kann man nur loben.« »Man muss aber auch immer mit einer Manndeckung rechnen oder dem Spiel mit dem siebten Feldspieler. Wir haben schon ein paar Mal erlebt, wie das auch Dinge verändern kann, damit müssen wir rechnen.«