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Marcel Breitkopf ist der König der Athleten

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(kas) Es stimmte alles beim 17. Jedermann-Zehnkampf im Bad Nauheimer Waldstadion: Wetter, Stimmung, Betreuung, Moderation, Verpflegung von einer Meisterköchin. Da konnten nur tolle Leistungen herauskommen, was bei der stimmungsvollen Siegerehrung auch von den Ehrengästen zum Anlass genommen wurde, den Gastgebern LSC Bad Nauheim und LG Rosbach-Rodheim zum gelungenen Event zu gratulieren.

Mit etwa 70 Helfern im Umfeld des Zehnkampfs waren wieder die beiden Vereine gefordert. Der Mann des Büros, Stefan Merten, hatte sich Extra-Urlaub genommen, um den Altersklassenfaktor in alle Listen einzuarbeiten. So kamen auch die »Oldies« zu ihrem Recht und zu nie geahnten Platzierungen gegenüber den Jüngeren. Und wie all die Jahre: Kein Zehnkampf ohne Moderator Jens Schulze, gern gesehener Mann mit Sportlexikon im Kopf und Berater mit Unterhalterqualitäten.

Am Samstag durften Stadtrat Armin Häuser und der Regionaldirektor der Volksbank Mittelhessen, Peter Höfer, den ersten Startschuss abgeben, hatten doch beide Institutionen einen größeren Beitrag zur neuen Zeitmessanlage beigetragen, ohne die ein Sportfest nicht mehr ausgerichtet werden kann. So konnten Athleten aus sechs Riegen auf die ersten 100 m geschickt werden. 17 Mannschaften hatten sich gebildet; wer sich den kompletten Zehnkampf nicht zutrauen wollte, entschied sich zu einem Duo als Paar-Wettbewerb. Der Frauen-Anteil lag wie fast jedes Jahr bei etwa 27 Prozent Auch HLV-Ehren-Vize-Präsidentin Margret Lehnert machte sich ein Bild vom einzigen Zehnkampfevent in Hessen.

Am Sonntag freuten sich alle Teilnehmer über die Anwesenheit von Ex-Weltrekordler Guido Kratzschmer, der von Anfang an die Jedermann-Szene unterstütze. Er war gefragter Interview-Partner, besonders für die Athleten und die vielen Kinder, die mit einem Extra-Lauf auf ihre Kosten kamen. Viele T-Shirts zierte seine Unterschrift mit der magischen Weltrekordzahl.

Der König der Athleten hieß diesmal Marcel Breitkopf vom TV Bad Vilbel mit 6189 Punkten, wobei der 20-Jährige bis auf die 1500 m keinerlei Schwachpunkte zeigte: 11,64 s/100 m-6,55 m/ Weit-10,00 m/Kugel-1,80 m/Hoch-53,36 s/400 m; 14,96 s/110-Hü-32,22 m/Diskus-4,20 m/Stab-42,76 m/Speer-5:17,93 min/1500 m.

Platz zwei ging an Michael Langenberg vom Fun-Ball Dortelweil mit 4601 Punkten, der in Diskus und Speer seine besten Ergebnisse zeigte (35,09 m/44,99 m), vor Christoph Krüger (TV Langenselbold) mit 4595 Punkten. Auf Rang fünf kam Lokalmatador Fabian Brehm vor Henning Seim.

In der männlichen Jugend gab es von Sebastian Eisenlauer einen Tribut für seinen besten Freund Nicholas Egerer. Der junge Skilangläufer vom SC Sonthofen überraschte alle mit enormen Steigerungen in den für ihn ungewohnten Disziplinen und überragte mit der besten 400m-Zeit von 52,09 sec. Mit der tollen 1500-m-Zeit von 4:11,99 min übernahm er erst zum Ende die Führung (5028) knapp vor dem Rendeler Florian Jadatz (5010p), der mit 1,70 m im Hochsprung, 15,03 sec im Hürdenlauf und 3,60 m im Stabhoch die besten Resultate hatte. Ebenso knapp dahinter landete Mario Böhm (SG Schlüchtern) mit 4970. Auf Rang sechs kam LSC-Neuling Bo Kiesewetter in seinem ersten Wettkampf.

In der AK-Wertung M40 kam Dauergast Ralf Simon (LC Paderborn) mit 5087 Punkten zum unangefochtenen Sieg. Auf Rang vier und fünf folgten Wolfgang Vogt-Sasse (Dortelweil) und LSCler Matthias Gruner.

Der Paderborner Otmar Schulz war M45-Sieger (4875) vor Hans-Joachim Töpper vom TV Rendel (4616). Altstar Rolf Nuklies vom TV Idstein konnte sich in der AK 55 mit 5390 klar absetzten; seine 3,60 m im Stabhochsprung sind Sonderklasse. Der Leitwolf der Schlüchterner Mannschaft, Ewald Heckmann, gewann den AK- 60-Wettbewerb (3834).

Valentina Richter vom LSC Bad Nauheim hieß die strahlende Siegerin der Jugendwertung. Mit 4092 Punkten gewann sie vor Andrea Appel (LC Bingen/3896) und Lisa Müller, Schlüchtern (3664).Valentina Richter zeigte noch einmal im Sprint (13,76 s), Weitsprung (5,00 m), Kugelstoß (8,10 m), Hochsprung (1,45 m), Hürdenlauf (18,86 s) und Speerwurf (28,31 m) sehr ansprechende Leistungen.

In der Frauenklasse siegte einmal mehr Maria Schramm (Alsfelder SC) mit einem gehörigen Vorsprung (4340) vor Natascha Petzold vom LSC mit 3474 Punkten; sie war mit 5:35,32 Minuten die mit Abstand beste Läuferin über 1500 Meter. Anne Kießling (LG Bad Soden) war in der AK 30 mit 4739 Punkten ebenso überlegen. Ihre Werte in Weitsprung (4,74 m), Kugel (10,26 m, Diskus (33,30 m) Stabhoch (2,50 m) und Speer (34,94 m) waren Spitze.

Im Paar-Wettbewerb siegte das Florstädter Duo Kevin Ditschler und Julian Wielitsch mit 4979.

Hessenmeister Julian Wielitsch überragte mit 15,73 m im Kugelstoßen, 42,17 m im Diskuswerfen und lief mit 17,48 sec eine der besten Hürdenzeiten. Kevin Ditschler sprang 5,67 m weit und zum ersten Mal mit dem Stab über 1,90 m; die beiden A-Schüler hätten bei der Jugend auf Rang drei gelegen.

Den zweiten Platz im Duo belegten Maximilian Balken und Björn Lippa (SSC Bad-Sooden- Allendorf) mit 4958. Dabei kam Björn Lippa zu Spitzenwerten im Kugelstoß (11,37 m) und Speerwerfen (47,96 m). Auf den Bronzerang kam das Rendeler Duo Ansgar Wachenfeld und Torben Wick mit 4878 Punkten. Ansgar sprang 1,65 m hoch, Torben hatte seine Stärken im 400-m-Lauf (56,30) und Hürdenlauf (15,57).

In die Mannschaftswertung kamen 17 Teams, wobei die SG Schlüchtern mit Mario Böhm, Sven Vesmanis und Dirk Löwe einen Vorsprung von über 1000 Punkten hatte (13 487). Knapp hinter des LC Bingen mit Kreuberger, Hartmann, Appel und 12 348 kam das beste LSC-Team mit Fabian Brehm, Valentina Richter und Bo Kiesewetter auf 12 310. Auf Platz fünf und sechs rangieren die Teams aus Dortelweil und Rosbach-Rodheim.

In der stimmungsvollen Siegerehrung mit Sportdezernent Armin Häuser, Schirmherr und Landtagspräsident Norbert Kartmann und der Rosbacher Blütenkönigin wurden Pokale traditionsgemäß nicht den Siegern überreicht, sondern ausgelost.

Den vielen Teilnehmern, aber auch Riegenführen und Helfern galt der Dank des Ersten Vorsitzenden des LSC, Marcus Kieser. Norbert Bucher, das Herzstück der Planung und Ausführung vieler Bad Nauheimer Zehnkämpfe, rief bei seinem Abschied vom großen Wettkampfgeschehen dazu auf, auch im nächsten Jahr zum 60-jährigen LSC-Jubiläum den 18. Jedermann-Zehnkampf mit Leben zu füllen. Norbert Bucher kam nicht umhin, eine Ehrenrunde zu laufen an den dankbaren Wettkämpfern vorbei.

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