Leichtathletik-DM: So lief’s für die Athleten aus der Wetterau

Marc Tortell konnte die Hallen-Saison krönen. Steven Müller lief Saison-Bestzeit, und Lukas Abele sowie Christian von Eitzen haben das Podest knapp verpasst.
Als Höhepunkt der diesjährigen Leichtathletik-Hallensaison fanden am vergangenen Wochenende die Deutschen Meisterschaften in der ausverkauften Quarterback-Immobilien-Arena in Leipzig statt. Das Athletics Team Karben war mit seinen Top-Athleten Christian von Eitzen (800 Meter) und Marc Tortell (1500 Meter) vertreten. Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) aus Dauernheim traf bei den 1500 Metern auf Dauerrivalen Marc Tortell, und Sprinter Steven Müller ging in den blau-weißen Vereinsfarben der LG Ovag TSV Friedberg-Fauerbach über 60 Meter an den Start mit Deutschlands Indoor-Elite.
Bronze für Tortell
Überraschenderweise fanden über 1500 Meter trotz 20 gemeldeter Teilnehmer keine Vorläufe statt. Krankheit und taktisch bedingte andere Streckenwahl führten dazu, dass letztlich nur neun Teilnehmer am Samstag ihre Stellplatzkarte abgaben.
Neben Marc Tortell (Athletics Team Karben, Zweiter der deutschen Meisterschaften 2019 und Studenten-Cross-WM Teilnehmer 2020) waren die Topfavoriten Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald, siebenfacher Deutscher Meister, Universiade-Sieger und Team-Europameister 2017), Marius Probst (TV Wattenscheid/U23-Europameister und Titelverteidiger) und Karl Bebendorf (Dresdner SC/Vizemeister 2019 und WM-Halbfinalist 2019) am Start.
Nach anfänglichem Bummeltempo nahm das taktisch geprägte Finale auf den letzten 800 Metern an Fahrt auf. Eingangs der letzten Runde formierten sich die Favoriten, angeführt von Karl Bebendorf, zum Schlussspurt. Timo Benitz hatte auf der Zielgeraden das beste Finish und gewann das Rennen in 3:55,66 Minuten vor dem Wattenscheider Marius Probst (3:56,14 min).
Tortell stellte erneut seine hervorragenden Spurtqualitäten unter Beweis, erkämpfte auf den letzten 30 Metern mit 3:56,53 Minuten die Bronzemedaille und verdrängte den WM-Halbfinalisten Karl Bebendorf auf Platz vier. »Über meinen dritten Platz bin ich überglücklich. Das ist der krönende Abschluss einer erfolgreichen Hallensaison. So kann es im Sommer weiter gehen«, sagt Tortell.
Abele trennen drei Zehntel von Podium
Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) konnte mit einer 26er-Schlussrunde noch einige Platzierungen gut machen und kam als Fünfter zufrieden ins Ziel.
Den Dauernheimer trennten doch bei seiner Endzeit von 3:56,74 Minuten nur drei Zehntel vom Bronze-Rang. Für ihn war es eine Bestätigung der aufsteigenden Formkurve, nachdem sein Einstieg in die Hallensaison durch einen schweren Infekt etwas holprig war.
Von Eitzen fällt auf Platz vier zurück
Am Samstag qualifizierte sich 800 Meter-Läufer Christian von Eitzen (Athletics Team Karben) als Zweiter seines Vorlaufs mit der zweitschnellsten Zeit (1:52,13 Minuten) aller Vorläufe sicher für das Finale. In einem vom Vorjahresmeister und späteren Sieger Robert Farken dominierten Rennen versuchte Christian von Eitzen, in Lauerposition liegend, in der Zielkurve, den zweiten Platz zu erobern. Er konnte jedoch den späteren Silbermedaillengewinner Julius Lawnik (LG Braunschweig/1:51,38 Minuten) nicht verdrängen und musste sich auf den letzten Metern dem Frankfurter Denis Biederbick (LG Eintracht Frankfurt/1:51,39 Minuten) geschlagen geben. Von Eitzen haderte mit 1:51,81 Minuten etwas mit dem undankbaren vierten Platz, da er diesen bereits bei den Finals in Berlin 2019 belegte. »Nach kurzer Verschnaufpause werde ich mit der Vorbereitung für die Olympiasaison beginnen und freue mich schon auf das Trainingslager mit meiner Trainingsgruppe in Monte Gordo (Portugal).«
Müller auf Platz 15 mit Saisonbestzeit
Steven Müller (Friedberg-Fauerbach) ist, direkt aus dem Trainingslager in Südafrika kommend, über die 60 Meter an den Start gegangen. Der amtierende deutsche 200 Meter-Meister, der in dieser Hallensaison den Fokus auf die kurze Sprintstrecke gelegt hatte, finishte in 6,77 Sekunden als 15. der Halbfinals. Trainer Otmar Velte war zufrieden: »Wenn du deine Saisonbestzeit beim wichtigsten Wettkampf der Saison läufst, dann ist das gut.« Mehr war für diesen Winter sowieso nicht geplant. »Von über 30 Grad in die Kälte nach Leipzig, das waren keine einfachen Bedingungen«, so Velte. »Wir haben hart und viel trainiert, klar war er da auch ein bisschen müde.« Und jetzt? Der WM-Teilnehmer von Doha macht erstmal eine Woche Pause und kümmert sich um sein Studium. Danach geht es mit dem ersten Trainingslager in Südtirol, wo das Doppel Müller/Velte schon öfter war, in die Saisonvorbereitung mit dem großen Ziel Olympische Spiele in Tokio.