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Mit kollektiver Stärke zur Sensation

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Großer Tag für den SC Dortelweil: Nachdem der Verbandsliga-Aufsteiger aus sechs Heimspielen nur einen Sieg geholt hatte, sorgten SCD-Spielertrainer Markus Beierle und seine Team-Kollegen beim siebten Versuch, vor eigenem Publikum Punkte im Kampf um den Klassenerhalt zu ergattern, für eine Sensation:

Gegen den bis dato souverän führenden Spitzenreiter SF Seligenstadt gewannen die Fußballer aus dem Bad Vilbeler Stadtteil dank einer defensiv sehr kompakten Vorstellung und einer nahezu optimalen Chancenverwertung mit 2:0 (0:0). Markus Beierles unter der Woche geäußerte Ansicht, seine Mannschaft könne sich gegen Verbandsliga-Spitzenklubs steigern, wurde zur Gewissheit. Die Absicht, mit kollektiver Stärke individueller Klasse der Seligenstädter Art Einhalt zu gebieten, wussten die SCD-Cracks zu verwirklichen.

Mit Dardan Krasniqi auf der Sechserposition für den angeschlagenen Sebastian Bunzel beginnend, verbuchten die Platzherren schon nach fünf Minuten ihre erste große Torchance: Advan Cakiqi bediente André Stoss optimal, doch dessen Schuss verfehlte Michael Pauers Kasten um wenige Zentimeter. Danach übernahm Seligenstadt zwar das Kommando, verstand es jedoch nicht, die sattelfeste Dortelweiler Abwehr mit Spielwitz, schnellem Passspiel oder sonstigen überraschenden Aktionen in Verlegenheit zu bringen. »Im Prinzip wurde es für uns nur nach Standard-Situationen gefährlich«, resümierte SCD-Pressesprecher Elmar Stiebeler.

Als nicht zu bezwingender Fels in der Brandung erwies sich dabei Dortelweils Torwart René Gübler. Der seit Wochen in Top-Form befindliche SCD-Keeper parierte einen Bayin-Fernschuss in der 13. Minute genau so gekonnt, wie Prümms Kopfball-Versuch nach einer Leis-Ecke (35.) oder Stephanis Versuch, aus kurzer Distanz erfolgreich zu vollenden (43.). Dass bis zur Pause Tore Fehlanzeige waren, gefiel lediglich der Dortelweiler Fraktion, passte Seligenstadts Trainer Klaus Reusing und seinen Leuten, die erst vor Wochenfrist im Gastspiel beim FC Fürth Schiffbruch (0:1-Niederlage) erlitten hatten, aber überhaupt nicht in den Kram.

Halbzeit zwei eröffneten erneut die Platzherren mit zunächst noch nicht von Erfolg gekrönten Nadelstichen: Cakiqis 35-Meter-Freistoß beförderte Pauer über die Querlatte (52.), Nico Schad verpasste eine Cakiqi-Hereingabe nur knapp (53.). In der 60. Minute war’s allerdings so weit: Nach Stefan Ljujics Zuspiel traf Nico Schad aus 14 Metern ins kurze Eck – 1:0. Klar, dass Seligenstadt eine Schippe drauflegte: Leis per Freistoß drüber, Väth aus 20 Metern mit weiteren Freistößen ähnlichen Kalibers erst an der Latte sowie später dann – genau wie Puric – an Gübler gescheitert.

Durchdacht wirkten jene Szenen, die sich zwischen der 75. und 84. Minute vor dem Dortelweiler Gehäuse abspielten, allerdings nicht.

Dafür klappte es fünf Minuten vor dem Abpfiff auf der Gegenseite besser: Stefan Ljujic legte auf, Nico Schad traf den Pfosten, und André Stoss erwies sich als lachender Dritter, denn er schob den zurückspringenden Ball in Abstauber-Manier zum vorentscheidenden 2:0 über die Torlinie.

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich übrigens nur noch zehn Dortelweiler Spieler auf dem Platz. Der Grund: Julian Waschkaus Kurzeinsatz ab der 80. Minute, abrupt beendet schon vier Minuten später durch »Gelb-Rot« wegen wiederholten Foulspiels. Negative Folgen? Fehlanzeige. Der SC Dortelweil siegte gegen den Liga-Leader nicht unverdient und verschaffte sich mit den Punkten elf bis 13 Anschluss ans hintere Tabellen-Mittelfeld.

SC Dortelweil: Gübler – Patrick Jung, Gutberlet, Beierle, Bittner – Krasniqi, Cakiqi (89. Göktas) – Stoss, Schad (86. Tekle), Zegai (80. Waschkau) – Ljujic.

SF Seligenstad t: Pauer, Prümm, Väth, Rimpler (65. Puric), Hertrich (65. Rung), Richter, Bayin, Ransom, Stephani, Leis (80. Ries), Gödecke.

Tore: 1:0 (60.) Schad, 2:0 (85.) Stoss. - Schiedsrichter : Christof Günsch (Battenberg). – Gelb-Rote Karte: Waschkau (84./Foulspiel). – Zuschauer: 100.

Uwe Born

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