Klare Rollenverteilung im Derby - Gelingt Überraschung?

Tabellenführer gegen Schlusslicht. Die Rollen vor dem Landesliga-Derby zwischen dem TV Petterweil und der TG Friedberg sind klar verteilt. Die TG hat trotzdem eine Formel für die Überraschung.
Schon das Hinspiel war eine klare Angelegenheit, und auch vor dem zweiten Saisonduell am Sonntag zwischen dem TV Petterweil, dem Tabellenführer der Handball-Landesliga, und der TG Friedberg, dem Schlusslicht, sind die Rollen klar verteilt. Der TSV Griedel könnte nahezu zeitgleich mit einem Sieg bei der TG Kastel den achten Erfolg in den vergangenen neun Spielen feiern.
TV Petterweil - TG Friedberg (So., 01.03., 18:00 Uhr/ Sporthalle Petterweil): Die Unterschiede könnten kaum größer sein. Auf der einen Seite steht der Ligaprimus aus Petterweil, der seinen Status mit einem deutlichen 28:20-Sieg beim ersten Verfolger aus Idstein untermauerte und damit einen großen Schritt Richtung Oberliga-Aufstieg machte. Gegenüber wird das Schlusslicht aus Friedberg stehen, das mit vier Punkten auf der Habenseite lediglich geringe Chancen auf den Klassenerhalt hat. Die Fronten scheinen geklärt, jedoch mahnt TVP-Trainer Martin Peschke vor überheblichen Gedankengängen: »Vom Papier her gehen wir als Favorit in die Begegnung, jedoch wird Friedberg sich weiterhin mit allen Mitteln gegen den Abstieg stemmen. Sie haben in dieser Saison schon des Öfteren bewiesen, dass sie jedem in der Liga gefährlich werden können.«
Für die Mannen um Toptorjäger Jonas Koffler wird es demnach eine Mentalitätsfrage sein, wie sie dieses Spiel angehen werden. Der Weg in die Oberliga ist nach dem letzten Sieg geebnet, doch Peschke möchte den Blick nicht zu weit nach vorne schweifen lassen. »Natürlich stehen die Chancen sehr gut, jedoch ist der Aufstieg keinesfalls in trockenen Tüchern. Wir haben weiterhin den Anspruch, jedes Spiel zu gewinnen und genauso werden wir die Partie gegen Friedberg auch angehen.«
Bei den Gästen hat man zu dem Spiel eine klare Meinung: »Für uns ist es das leichteste Spiel der Saison. Wir haben keinen Druck und wollen einfach Handball spielen und weiter an uns arbeiten«, so Steffen Rosenschon, Trainer der TG.
TG Kastel - TSV Griedel (So, 17.45 Uhr / Sporthalle Wilhelm-Leuschner-Schule Mainz-Kostheim): Mit 20:14 Punkten belegen die Gastgeber aktuell den sechsten Tabellenplatz. Nach ausgeglichenem Saisonbeginn mit 4:4 Zählern aus den ersten vier Partien startete das Team von Trainer Karl-Friedrich Klein eine kleine Serie und sammelte in den folgenden Begegnungen 10:2 Punkte. Aus den vergangenen sieben Spielen stehen 6:8 Zähler zu Buche. »Die Gastgeber verfügen über eine seit Jahren eingespielte Mannschaft und hatten vor der Saison nur wenige Veränderungen im Kader. Vor allem Spielmacher Christian Panzer, der immer wieder das Eins-gegen-Eins sucht, und der großgewachsene Felix Holtkötter im Rückraum prägen das Spiel und zählen genau wie Tim Grzeschik, Fabian Hohmann, Eric Krause und Torjäger Lukas Klein zu den Leistungsträgern der Kasteler Mannschaft. Die Verteilung der Treffer im bisherigen Saisonverlauf zeigt deutlich, dass die Mannschaft von allen Positionen Torgefahr ausstrahlt und enorm ausgeglichen besetzt ist«, weiß Griedels Teammanager Jürgen Weiß um die Stärken des Gegners. »Kastel ist eine sehr unbequeme Mannschaft, die auf die Tugenden Einsatz, Kampf, Teamgeist und Siegeswillen setzt. Auf unsere Jungs wird viel Arbeit zukommen«, ist Weiß überzeugt. Nach der 30:33-Heimniederlage im Hinspiel sind die Griedeler am Sonntag auf Wiedergutmachung aus. Nach 14:2 Punkten aus den letzten acht Spielen fahren die Gäste mit viel Selbstbewusstsein in den Mainzer Stadtteil. Auf der Ausfallliste steht Timm Weiß, der aufgrund einer Gehirnerschütterung pausieren muss.