Kellerkinder sind unter sich

In der Fußball-Kreisliga B ist die heiße Saisonphase noch etwas entfernt. Doch die Teams aus der unteren Tabellenregion wollen sich freilich schon jetzt von den Abstiegsplätzen distanzieren.
Drei Partien mit Teams aus dem untereren Tabellendrittel prägen am Sonntag den Spieltag in der Kreisliga B Nord. In Espa, Hoch-Weisel und Gambach bestreiten fünf der sechs letztplatzierten Mannschaften ihre nächsten Punktspiele. In Gambach und Hoch-Weisel treffen indes Tabellennachbarn aufeinander. In der Südgruppe bestreitet unterdessen Kellerkind FC Rendel II ein Heimspiel gegen den VfR Ilbenstadt. Auswärtsaufgaben haben die SKG Erbstadt in Bruchenbrücken und der FC Kaichen II bei Türk Gücü Friedberg II vor der Brust.
Kreisliga B Nord: Die auf dem Abstiegsrelegationsplatz stehende Mannschaft von Blau-Weiß Espa hat ihre bislang in diesem Kalenderjahr ausgetragenen zwei Spiele verloren. Der Abstand zu den zwei direkten Abstiegsplätzen beträgt sieben Zähler, der Abstand zum Nichtabstiegsrang vier Punkte. Am Sonntag empfängt die Mannschaft von Daniel Haack mit der SG Oppershofen einen Gegner, der sich zuletzt gut in Form zeigte. »Ich sehe aber durchaus die Chance, etwas zu holen«, gibt sich Haack zuversichtlich. Eine Woche später fahren die Espaer zum TFV Ober-Hörgern II, wo das Thema Direktabstieg beendet werden soll. Der Tabellenvorletzte, der TFV Ober-Hörgern II, fährt unterdessen ins Nachbardorf nach Gambach und bestreitet dort ein Duell zweier in diesem Jahr noch punktlosen Mannschaften.
»Das ist schon immer ein interessantes Derby gewesen, und dieses Mal ist das Spiel für uns etwas Besonderes. Schließlich haben wir in der Vorrunde zu Hause gegen die Gambacher mit 0:2 verloren«, sagt TFV-Trainer Thomas Stein und ergänzt: »Das muss am Sonntag korrigiert werden. Wir benötigen die drei Zähler unbedingt.« Richtungsweisende Wochen stehen für den TFV Ober-Hörgern II in den kommenden Wochen an, denn es folgen Spiele gegen Espa, Schwalheim und Nieder-Florstadt II.
Hoch-Weisel II sucht nach Rhythmus
Auf den Tabellenplätzen elf und zwölf befinden sich derzeit die SG Reichelsheim/Bingenheim und der SV Hoch-Weisel II. Beide Teams sind in diesem Jahr ebenfalls noch ohne Sieg. Der Abstand zum Abschiedsrelegationsplatz beträgt sieben beziehungsweise acht Punkte. »Das ist beruhigend, aber wir benötigen noch den einen oder anderen Punkt«, sagen Reichelsheim/Bingenheims Pressewart Hans-Jürgen Stapp und sein Hoch-Weiseler Pendant Sascha Sawinski unisono. Beide Vereinsverantwortlichen streben für Sonntag mindestens einen Punkt an. »Wir werden die restlichen Spiele auf jeden Fall gemeinsam durchziehen und den Klassenerhalt schaffen.
Das jüngste 2:2 gegen den VfR Butzbach macht uns Mut und war nach zwei Niederlagen für die Moral wichtig«, ist Reichelsheim/Bingenheims Stapp sicher. Eine schwierige Vorbereitung auf die Restrunde hat die Mannschaft aus Hoch-Weisel hinter sich. »Wir haben noch nicht den richtigen Rhythmus«, sagt Hoch-Weisels Sascha Sawinski. Ein zentrales Problem ist, dass die A-Liga-Mannschaft zahlreiche Ausfälle zu beklagen hat, weswegen Akteure aus der zweiten Mannschaft aushelfen müssen und dann häufig nicht im B-Liga-Spielbetrieb zum Einsatz kommen können. »Der Doppelaufstieg im vergangenen Jahr war schön, aber er hat auch höheren Aufwand auf mehreren Ebenen nach sich gezogen«, berichtet Sawinski und schiebt nach: »Am Sonntag erwarte ich wie beim 1:1 aus der Vorrunde ein Spiel auf Augenhöhe«.
Kreisliga B Süd: Im unteren Mittelfeld ist der VfB Friedberg II angesiedelt. Eine Platzierung, die für die Burgfeld-Elf nicht zufriedenstellend ist. Dass man weit von dem gesteckten Saisonziel entfernt ist, hängt nach Ansicht von Trainer Sven Endmann mit dem verletzungsbedingten Ausfall von routinierten Kräften zusammen.
Außerdem stehen im Kader zahlreiche Studenten, die nicht regelmäßig zur Verfügung stehen. Zudem müssen manchmal Spieler an die Gruppenliga-Mannschaft abgestellt werden, was die personelle Situation zusätzlich erschwert. »Wir wollten uns nach oben orientieren, müssen aber nun nach unten schauen«, sagt Endmann. 13 Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz hat der VfB Friedberg II, der am Sonntag gegen Gronau II ran muss.
In Rodheim gibt unterdessen die TSG Ober-Wöllstadt II ihre Visitenkarte ab. Nach dem jüngsten Sieg gegen den VfB Friedberg II zählt Ober-Wöllstadt weiterhin zu den Aufstiegsanwärtern. Eine schwere Aufgabe wartet daher auf die SG Rodheim/Petterweil II, die mit einer nahezu ausgeglichenen Sieg-Niederlagen-Bilanz unbeschwert aufspielen kann. Trainer Frank Peter sieht darin einen Vorteil: »So können wir den Ober-Wöllstädtern vielleicht ein Bein stellen. Das war uns schon in der Hinrunde fast gelungen, am Ende hatte wir knapp mit 3:4 das Nachsehen.« (Foto: Jaux)