Joker Schlereth sticht mit erstem Ballkontakt
Der SV Nieder-Wöllstadt hat das Derby gegen den SC Dortelweil mit 1:0 (0:0) gewonnen. Den Treffer des Tages erzielte der 18-jährige Lukas Schlereth in der 71. Minute nach einem Konter über Tim Pelka und Philipp Hochgesand.
Christian Adler hatte sich gerade noch einmal über die Mittellinie gewagt, als sich die Dortelweiler auf der anderen Seite einen Eckball erkämpften. Schweren Schrittes, mit schmerzverzerrtem Gesicht, spurtete der Nieder-Wöllstädter Stürmer drei Minuten vor Schluss in den eigenen Strafraum und war dort just in dem Moment angekommen, als die Ecke hereingeflogen kam. Der baumlange gelernte Stürmer waltete seines Amtes und köpfte auch diesen Ball – es war mindestens der fünfte in der Schlussphase – aus der Gefahrenzone und hatte damit seinen Anteil am 1:0 (0:0)-Derbysieg der »Roten« gegen den SC Dortelweil.
Während die Gastgeber aufgrund einer starken kämpferischen Leistung den zweiten Sieg in Folge landeten, war es für den Tabellenzweiten nach dem 0:0 vor Wochenfrist gegen Steinfurth ein weiterer Rückschlag im Titelkampf. Die Konzentration der Beierle-Elf dürfte nun darauf liegen, den zweiten Rang zu verteidigen – der FC Kalbach scheint nach sieben Siegen in Folge und 17 Partien ohne Niederlage unaufhaltsam dem Titel entgegenzustreben.
»Wir haben uns diesen Sieg hart erkämpft und damit wahrscheinlich das rettende Ufer endgültig erreicht. Der Erfolg war nicht ganz unverdient«, bilanzierte SV-Trainer Andreas Pelka, während Pressesprecher Walter Nebel Dennis Dickmann die beste Saisonleistung attestierte. Auf der anderen Seite haderte SCD-Pressesprecher Elmar Stiebeler mit der fehlenden Kaltschnäuzigkeit und Leichtigkeit, sah aber in der Darbietung seines Teams einen Aufwärtstrend im Vergleich zum Steinfurth-Spiel.
Insgesamt gesehen präsentierte Dortelweil zwar die bessere Spielanlage und hatte auch die Partie nach etwa einer halben Stunde im Griff, doch die Gäste-Abwehr um El Mojahid und die beiden Manndecker Salomon und Bucher stand gut und ließ kaum gefährliche Gäste-Aktionen zu. In diesen fehlte der Beierle-Elf die bereits erwähnte Kaltschnäuzigkeit und Konsequenz, insbesondere Torjäger Robin Dobios ging zu fahrlässig mit seinen Gelegenheiten um. Hinzu kamen ungewohnte Schwächen im Spielaufbau. Das Team von Andreas Pelka kämpfte leidenschaftlich, nutzte beim 1:0 den Raum nach einer Dortelweiler Ecke und hatte in Christian Adler in der Schlussviertelstunde einen starken Abräumer im eigenen Strafraum.
Ehe die Gäste die erste gefährliche Gelegenheit herausspielten, vergingen 60 Minuten und einige Dortelweiler Möglichkeiten. Doch Dobios (42., 53./jeweils drüber), Krasniqi (42./Gewaltschuss an die Latte) und Schad (50./abgeblockt) vergaben ebenso wie später erneut Dobios (63./drüber, 81./Abseitstor) und in der packenden Schlussphase König (85./Will hält). Auf der anderen Seite musste Gübler erst nach einer Stunde gegen Adler eingreifen, der freie Ball nach diesem Zweikampf fand keinen Nieder-Wöllstädter Abnehmer. Dickmann scheiterte später an Gübler (65.), Pelka erst am Pfosten (80.) und dann an Gübler (80.). Zwischenzeitlich markierte Lukas Schlereth mit seinem ersten Ballkontakt das 1:0. Nach einer Dortelweiler Ecke fand ein langer Ball Tim Pelka, der das Leder geschickt gegen zwei Mann verteidigte und über Hochgesand an Schlereth weiterleitete. Der nur zwei Minuten zuvor eingewechselte A-Junior schob zum Tor des Tages ein. In der Schlussphase rannte Dortelweil an, die Nieder-Wöllstädter Konter über Pelka blieben erfolglos – wobei Gübler kurz vor Schluss in höchster Not gegen Dickmann zur Ecke klärte (88.
). Sein Gegenüber Will war zwar bei hohen Bällen auch gefordert, konnte sich aber auch auf Christian Adlers Kopfballstärke verlassen.
SV Nieder-Wöllstadt: Will – Bucher, El Mojahid, Salomon – Dickmann, Fink (69. Schlereth), Hochgesand, Moritz (57. Wagner), Mangold – Pelka (90. Vural), Adler.
SC Dortelweil: Gübler – König, Gutberlet, Ziegler, Urban – Schad (69. Zegai), Bunzel (80. Göktas), Bilen, Krasniqi – Bittner, Dobios.
Tor: 1:0 (71.) Schlereth.
Schiedsrichter: Hillmann (Bruchköbel). Michael Wiener