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HSG Wettertal mit zu wenigen Alternativen im Rückraum

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Von: Harold Sekatsch

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So einfach will der Wetzlarer Jonas Dönges (rechts) seinem Gegenspieler Yannick Kreuzer (HSG Wettertal) den Torwurf nicht machen. © Nicole Merz

Die HSG Wettertal geht in der Bezirksoberliga am Wochenende leer aus. Die MSG Florstadt/Gettenau verbucht einen Teilerfolg - und hilft damit auch der TG Friedberg.

(se). Die HSG Wettertal zog am Wochenende in der Handball-Bezirksoberliga Gießen mit 18:19 den Kürzeren gegen den formstarken TV Wetzlar, der sich aus dem Abstiegskampf schon verabschiedet haben dürfte. Das Team von Trainer Sven Tauber dagegen hat 13:20 Zähler auf dem Konto und ist noch nicht ganz aus dem Schneider. Wie viele Mannschaften den Weg nach unten antreten müssen, hängt auch von der Entwicklung in der Landesliga Mitte ab, in der sich aus dem Bezirk Gießen wohl noch drei Teams (Dilltal, Griedel, Heuchelheim) in mehr oder weniger großer Abstiegsgefahr befinden. Das bedeutet, dass im ungünstigsten Fall vier Mannschaften die Bezirksoberliga in Richtung A-Klasse verlassen müssen. Allerdings ist das nicht die wahrscheinlichste Variante.

Sorgen machen muss sich aus Wetterauer Sicht die MSG Florstadt/Gettenau, die als Drittletzter um den Ligaerhalt bangt. Am Wochenende holte das Team von Trainer Thorsten Dietzel beim 29:29 aber überraschend einen Zähler gegen die HSG Hungen/Lich und leistete damit auch der TG Friedberger Schützenhilfe.

Weiter auf Aufstiegskurs befindet sich Spitzenreiter HSG Linden, der beim 30:29-Erfolg gegen Gastgeber HSG Lollar/Ruttershausen zwar knapp an einem Punktverlust vorbeischrammte, aber am Ende den 17. Saisonerfolg feierte und damit dem Aufstieg ein gutes Stück näher kam. Linden führt mit 34:2 Punkten die Tabelle an und liegt damit weiterhin zwei Zähler vor der HSG Wettenberg II. Mit der Landesliga-Niederlage der Wettenberger »Ersten« musste die zweite Mannschaft der Spielgemeinschaft einen weiteren Rückschlag im Kampf um den Aufstieg hinnehmen. Bei der diesmal spielfreien TG Friedberg steigt damit die Chance auf die Teilnahme an den Aufstiegsspielen.

HSG Wettertal - TV Wetzlar 18:19 (6:12): »Wir haben in der ersten Hälfte nichts hinbekommen«, erklärte HSG-Trainer Sven Tauber den deutlichen Rückstand zur Pause. Eine andere Erklärung lieferte Marco Schmidt: »Die erste Halbzeit war richtig stark von uns«, freute sich der Wetzlarer Coach, konnte sich aber eine leichte Kritik nicht verkneifen, wonach seine Mannschaft ihre Überlegenheit noch deutlicher auf die Anzeigetafel hätte bringen müssen. So lag Wetzlar nach zehn Minuten mit 6:3 vorn und baute den Vorsprung im Verlauf des ersten Abschnitts auf sechs Tore aus. »Die zweite Halbzeit war dann ziemlich zerfahren mit etlichen Zeitstrafen auf beiden Seiten«, ergänzte Schmidt. »Wir haben einem Gegner, der mehr oder weniger schon auf dem Boden lag, zurück ins Spiel verholfen.« Im zweiten Abschnitt hielten die Wetzlarer die Heimmannschaft zunächst weiter auf Distanz. So führten die Gäste in der 40. Minute mit 14:9 und zehn Minuten vor dem Ende mit 17:12: Die Partie schien bereits entschieden, ehe Wettertal Tor um Tor aufholte. In diesem Zusammenhang lobte Tauber die Deckungsleistung, Torhüter Steffen Roth und den nun besseren Kampfgeist seiner Mannschaft. »Aber der Angriff stockte weiter. Wir haben zu wenige Alternativen im Rückraum gehabt«. Fünf Minuten vor Schluss hatten die Wettertaler den Anschluss zum 16:17 hergestellt, doch der TV Wetzlar brachte den Vorsprung zum vierten Sieg in Folge am Ende doch noch über die Ziellinie. Schmidt bedauerte mit seinem Blick nach vorn, dass »unser Lauf jetzt durch die Pause unterbrochen wird«. Sein nächstes Spiel bestreitet der TV Wetzlar am 25. Februar gegen die TG Friedberg.

Tore, Wettertal: Walter (4/1), Görlach, Kneissl, Kaus (je 3), Kielich, Andreas Boller (je 2), Kreuzer (1).

HSG Lumdatal II - HSG Mörlen 30:30 (13:13): Richtig zufrieden mit dem Ausgang war keine der beiden Seiten. Allerdings attestierte Lumdatals Coach Leon Ziegler seiner Mannschaft, von Beginn an sehr gut im Spiel gewesen zu sein. »Wir hatten das gut im Griff«, ergänzte er und verwies auf das Tempospiel seiner Mannschaft. So waren die Gastgeber im ersten Abschnitt nahezu ständig in Führung, lagen nach 27 Minuten mit 12:10 vorn, mussten dann drei Treffer nacheinander hinnehmen, kamen aber mit der Pausensirene noch zum Ausgleich. »Wir müssen froh sein, am Ende noch einen Punkt mitgenommen zu haben«, erklärte Gästetrainer Kevin Dannwolf, bei dessen Mannschaft es nicht so rund läuft. Im zweiten Spielabschnitt lieferten sich beide Teams »einen offenen Schlagabtausch«, wie der Coach der Hausherren es formulierte, allerdings mit leichten Vorteilen für die Gäste, die nach der Pause nahezu ständig in Führung lagen, es aber nicht schafften, sich entscheidend abzusetzen. Nach 40 Minuten hieß es 19:18 für Mörlen, nach 55 Minuten 29:27, doch die Lumdataler Justin Krumbiegel und David Hofmann sorgten für den Gleichstand. Tobias Anhäuser warf die Mörler erneut in Front (58.), doch zwölf Sekunden später glich Paul Marvin Lenz für die Heimmannschaft aus. Lumdatal II hatte nach der Schlusssirene noch die Chance auf den Siegtreffer, aber Marek Machava scheiterte mit einem Strafwurf an Gästetorhüter Nick Breitenfelder.

Tore, Mörlen: Berlich, Bernhard Dietz, Alt (je 5), Bischof (4/3), Berger (4), Wulf (3), Steeg (2), Anhäuser, Klug (je 1).

MSG Florstadt/Gettenau - HSG Hungen/Lich 29:29 (13:16): »Wir haben uns einen Punkt verdient«, freute sich MSG-Trainer Thorsten Dietzel über den Teilerfolg gegen den Rangvierten. »Wir konnten Hungen/Lich im Positionsangriff sehr gut verteidigen, leider haben wir uns nicht immer dafür belohnt.« HSG-Coach Thomas Wallendorf musste mit Johannes Kreß und Max Wolf zwei angeschlagene Rückraumspieler einsetzen und nach 15 Minuten mit Niklas Wenzel (Schlag auf die Hand) auf einen weiteren Spieler verzichten. »Dadurch haben uns im Rückraum die Alternativen gefehlt«, berichtete der Gästetrainer. Dennoch übernahm seine Mannschaft nach dem 4:4 (8.) das Kommando und lag zur Pause mit drei Toren vorn. »Wir hatten mehrfach die Chance, auf vier, fünf Tore wegzuziehen«, ergänzte Wallendorf, doch diese wurde nicht genutzt. So glich Florstadt/Gettenau nach 40 Minuten zum 19:19 aus und lag zwei Minuten später sogar mit 21:19 vorn. Doch schnell zogen die Gäste zum 21:21 (46.) gleich. Bis zum Ende setzte sich keine Mannschaft mehr ab, so herrschte nach 60 Minuten ebenfalls Gleichstand. Ein Sieg für die Gäste lag aber fast schon in der Luft, denn die Florstädter kamen erst in er vorletzten Sekunde zum Ausgleich. Dennoch wollte Wallendorf seiner Mannschaft in kämpferischer Hinsicht keinen Vorwurf machen.

Tore, Florstadt/Gettenau: Peppler (7/3), Wenisch (7), Schildger (5), Potschka (4), Baumgartl (3), Lehr, Greife, Vlad (je 1).

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Lukas Walter (HSG Wettertal) bricht durch die Abwehr um Maximilian Käppler (13) und schließt den Angriff ab. © Nicole Merz

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