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Herren 40 »treten an, um Meister zu werden«

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Vom Titel ist die Rede, von der Trophäe, vom Eintrag in die Annalen des Deutschen Tennis-Bundes (DTB) und natürlich auch in die Geschichtsbücher des TC Bad Vilbel. »Wir treten dort an, um die Meisterschaft zu gewinnen«, sagt Andreas Binder, Mitglied im Klub-Vorstand und Teamkapitän der Herren 40 aus der Brunnenstadt.

Sechs Siege in sechs Spielen, die Bilanz von 52:2 Matchpunkten, 105:9 Sätzen und speziell die deutlichen Erfolge gegen Alzey (7:2) und den letztjährigen DM-Finalisten Landau (9:0) haben das ohnehin schon große Selbstvertrauen und den Optimismus vor dem Final Four-Turnier um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft in den Reihen der Wetterauer gestärkt. Auf der Anlage vom TC Rot-Weiß Düren treffen am Samstag und Sonntag (jeweils ab 10 Uhr) die vier Regionalliga-Meister TSV Feldkirchen (Süd-Ost), Harburger TB (Nord-Ost), TG Gürzenich-Wald (West) und TC Bad Vilbel (Süd-West) in zwei Halbfinalspielen sowie - tags darauf - den dann folgenden Platzierungsspielen aufeinander, wobei die Brunnenstädter gemeinsam mit Titelverteidiger Gürzenich von der Papierform her ganz klar die Favoritenrollen einnehmen.

Die Brunnenstädter fahren am Freitagmittag in Bestbesetzung nach Düren; mit dem Niederländer Paul Haarhuis, der direkt aus seiner Heimat anreisen wird, mit Dirk Dier (beide Leistungsklasse 1), Jan-Frode Anderson, der aus der norwegischen Hauptstadt Oslo nach Düsseldorf fliegt, mit Michael Geserer, Mario Penirschke, Lokalmatador Oliver Kesper, Ludek Vildmann (alle LK 3) und Bernd Karbacher (LK 5), der - aus München kommend - zunächst in Köln eintreffen wird.

Begleitet wird die Mannschaft aus der südlichen Wetterau von Physiotherapeut Mirko Bruder, selbst Mitglied beim TC Bad Vilbel, sowie rund zwei Dutzend Fans, die ihre Mannschaft unterstützen wollen und sich in einem benachbarten Hotel einquartiert haben. Am späten Freitagnachmittag steht noch eine gut zweistündige Trainingseinheit auf dem Programm, wobei sich die TC-Herren an neue Bälle gewöhnen müssen, da die Durchführungsbestimmungen einen Herstellerwechsel bei der Ballmarke vorsehen.

Am Samstagmorgen erfolgt im Rahmen der Eröffnungszeremonie die Auslosung der Halbfinalpartien durch Funktionäre des Deutschen Tennis-Bundes, wobei die Brunnenstädter den Vergleich mit Gürzenich-Wald ganz gerne vermeiden würden. »Die gilt es letztlich aber zu schlagen. Ich hoffe auf diesen Vergleich im Finale«, sagt Binder und hat während der Vorbereitungs- und Planungsphase einen sehr positiven Eindruck seiner Mannschaft gewonnen. »Die Jungs sind hei?, weiß Binder und kann das Kribbeln selbst kaum verbergen.

Titelverteidiger ist die TG Gürzenich-Wald. Dreimal in Folge standen die Gastgeber zuletzt im Finale um die nationale Mannschaftsmeisterschaft der Altersklasse Herren 40, siegten in den Spielzeiten 2009 und 2011, mussten sich im Jahr 2010 dem Süd-West-Klub ASV Landau geschlagen geben. An der Top-Position beim Titelverteidiger wird Jaques Oliver Moers geführt. Der Franzose, ebenso wie vier seiner Mitspieler in der LK 3 gelistet, wurde im Jahr 2010 Mannschafts-Weltmeister, stand bei den nationalen Einzelmeisterschaften im Finale und gewann die Doppel-Konkurrenz. Position zwei besetzt Gerald Mandl, Ex-Trainer von Anke Huber und fünfmal für Österreich im Davis-Cup nominiert. Dahinter folgen Michael Schmidtmann, Jens Wöhrmann sowie der gebürtige Finne Veli Paloheimo, der mit einer deutschen Spielerlizenz das Ausländerkontingent nicht belastet. Er wurde im ATP-Ranking einst auf Platz 48 geführt. Der Franzose Lionnel Barthez (2010 Mannschafts-Weltmeister mit Frankreich), Jan Stremmel und der Luxemburger Johnny Goudenbour ergänzen die vorderen Positionen beim Mitfavoriten.

Außenseiterollen nehmen unterdessen der TSV Feldkirchen (14:0 Punkte, 49:19 Matchpunkte in der Süd-Ost-Gruppe) und der Harburger TB (14:0 Punkte, 46:17 Matchpunkte) ein.

Im Kader der Norddeutschen finden sich mit Carsten Berend (Nr. 8), Roman Groteloh (Nr. 12) und Marco Seldis (Nr. 38) allerdings drei Spieler aus den Top 40 der Deutschen Rangliste (zum Vergleich: Oliver Kesper vom TC Bad Vilbel, DM-Finalist im Einzel, steht auf Platz 31).

»Der Weg zum Titel führt über Gürzenich«, mutmaßt Andreas Binder, dessen Mannschaft im nunmehr vierten Anlauf mit der prominentesten Besetzung der Klub-Historie nun mit der Teilnahme an dem Final Four-Turnier zum ersten Mal das Zwischenziel erreicht hat. Und wenn’s am Ende dennoch nicht reicht? »Mal schauen«, sagt Binder und will sich im Vorfeld noch nicht festlegen lassen. Aber: Im nächsten Jahr ist der Sieger der Süd-West-Gruppe Gastgeber der Endrunde vier besten Klubs, was die Brunnenstädter zu einer weiteren Spielzeit auf diesem Level animieren dürfte. Michael Nickolaus

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