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»Haben nichts zu verlieren«

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Von: Peter Hett

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Ingolf Alt und seine FSG Gettenau/Florstadt können am Samstag im abschließenden Spiel den TV Hüttenberg noch von der Tabellenspitze verdrängen. (Foto: Jaux)
Ingolf Alt und seine FSG Gettenau/Florstadt können am Samstag im abschließenden Spiel den TV Hüttenberg noch von der Tabellenspitze verdrängen. (Foto: Jaux) © Jaux

Die FSG Gettenau/Florstadt kann den TV Hüttenberg am Samstag von der Tabellenspitze der Frauenhandball-Bezirksoberliga verdrängen. Trainer Ingolf Alt ist zuversichtlich, dass das auch gelingt.

In der Frauenhandball-Bezirksoberliga trifft am letzten Spieltag der Tabellenführer auf den Zweiten. Im direkten Duell fällt die Entscheidung darüber, wer Meister wird und damit auch den direkten Aufstieg in die Landesliga feiern kann. Mehr Spitzenspiel geht nicht. Um 15 Uhr ist die FSG Gettenau/Florstadt beim TV Hüttenberg II zu Gast. Beide Mannschaften trennt in der Tabelle ein einziger Punkt. Während den Gastgeberinnen damit bereits ein Unentschieden zum Titelgewinn reicht, müssen die Gäste aus der Wetterau als Sieger vom Feld gehen, um den Titel feiern zu können. Gute Mischung gegen junge Wilde Beide Kontrahenten befinden sich seit Beginn der Runde im Spitzenfeld der Liga und haben sich im letzten Drittel der Saison aus ehemals vier Vereinen mit Meisterschaftschancen, als die beiden Top-Teams herauskristallisiert. Während es sich bei der FSG um eine Mannschaft handelt, die aus einer gesunden Mischung von jungen und erfahreneren Spielerinnen handelt, kann man die Mannschaft von Ursel Asboe durchaus als ein Rudel junger Wilder bezeichnen. Gleich sieben Spielerinnen sind zu Beginn der Runde aus der eigenen Jugend in den Aktivenbereich aufgerückt. Wie in Hüttenberg üblich, wird aus einer beweglichen Abwehr operiert, und viele Tore kommen über die erste und zweite Welle zustande.

Eine ähnliche Vorgehensweise, wie sie auch die Mannschaft von Ingolf Alt verfolgt. Mit dem Trainer der Frauenspielgemeinschaft haben wir uns vor dem Spitzenspiel unterhalten.

Warum gewinnt Ihre Mannschaft in Hüttenberg und wird Meister?

Ingolf Alt: Weil wir völlig befreit aufspielen können und mit großer Freude dorthin fahren. Unser Saisonziel, nicht in Abstiegsgefahr zu geraten, haben wir seit langem erreicht. Jetzt haben wir die Chance, uns im letzten Spiel für eine großartige Saison zu belohnen. Die Relegationsspiele sind bereits gesichert, wir haben nichts zu verlieren. Nach dem Spiel ist eine große Feier angesetzt, völlig egal, wie das Spiel ausgeht.

Sie sind schon lange dabei und gelten als Kenner der Frauenhandballszene. Wie ordnen Sie die zu Ende gehende Spielzeit und die Leistung Ihrer Mannschaft ein?

Alt: Die BOL zeigt sich ausgeglichen wie schon lange nicht mehr. Jeder kann jeden schlagen. Das bedeutet jedoch nicht, dass dies zu Lasten der Qualität geht. Das Niveau der Spiele war durchweg gut, auch wenn immer mal wieder schwächere Spiele dabei waren. Wir selbst haben aus den personellen Problemen zu Saisonbeginn das Beste gemacht und uns selbst daraus befreit. Jede einzelne hat sich zusammen gerissen und ihre teilweise neuen Aufgaben angenommen und erfüllt. Was wir selbst beeinflussen konnten, wie beispielsweise die Abwehrarbeit und die Einstellung dazu, haben wir toll gelöst. Die Breite in der Mannschaft ist dichter geworden. Handball ist Mannschaftssport, und jede Spielerin ist wichtig für das Ergebnis. Sport ist auch Kopfsache. In dieser Hinsicht war meine Mannschaft vorbildlich.

Wir fahren mit einem knappen Sieg nach Hause

Ingolf Alt

In der Hinrunde habt Ihr Team mit 30:23 deutlich gewonnen. Ein Fingerzeig für das Rückspiel?

Alt: Sicherlich nicht. Es war eins der besseren Spiele von uns, und der TVH hat seinerzeit viele große Chancen wie mehrere Siebenmeter und Tempogengenstöße vergeben. Im gebundenen Spiel war es eng. Es gibt einige Faktoren die jetzt neu sind: die ungewöhnliche Anwurfzeit, die Halle mit Tribünen auf beiden Seiten und eventuell Hüttenberger Spielerinnen die im Hinspiel nicht dabei waren.

Was macht Hüttenberg stark?

Alt: Es ist eine junge Mannschaft die schnell unterwegs ist und über das Kollektiv kommt. Alle Spielerinnen sind technisch gut geschult und haben einschließlich der Torhüterinnen eine hohe Qualität. Jeder Einzelne ist torgefährlich.

Was zeichnet Ihre Mannschaft aus und ist Grund für den guten Saisonverlauf?

Alt: Meine Mädels sind offen für neue Strukturen innerhalb der Mannschaft und bereit für jede Spielposition. Es gibt keine, die an einer einzigen Position klebt, wie es bei anderen Mannschaften oftmals zu beobachten ist. Wechsel vom Kreis in den Rückraum oder vom Rückraum auf Außen, alles kein Problem. Das gibt uns eine Qualität, die so manchen Punkt beschert hat. Ich habe große Rotationsmöglichkeiten und für diese flexible Einstellung meiner Spielerinnen eine hohe Wertschätzung.

Wie ist Ihr Tipp für das Spiel?

Alt: Es wird ein kämpferisches Spiel und sicherlich kein Leckerbissen. Wir fahren mit einem knappen Sieg nach Hause.

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