TSV Griedel trübt die Friedberger Aufstiegs-Träume
(eis) In der Bezirksoberliga Gießen unterlag die TG Friedberg im Wetterauer-Derby knapp mit 24:25 dem TSV Griedel. Für den Tabellenzweiten von der TG war es das zweite Derby hintereinander, diesmal war der Siebte der BOL zu Gast.
Dabei sahen die Zuschauer in der Halle am Seebach zunächst ein sehr torarmes Spiel. Denn erst nach vier Minuten trafen die Gäste zum 1:0, was die Friedberger erst in der elften Minute mit ihrem ersten Tor egalisierten. »Wir haben einfach zu viele Torchancen liegen gelassen«, ärgert sich TG-Coach Gert Eifert und benennt sogleich eines der Hauptprobleme. Als Konsequenz nahm er zu dem frühen Zeitpunkt bereits eine Auszeit, um besonders an die Einstellung seiner Mannschaft zu appellieren.
Die Friedberger fanden nun tatsächlich besser ins Spiel und setzten sich im folgenden Spielverlauf auf 6:2 ab. In der Abwehr stand man kompakt, weshalb die Hausherren in der ersten Halbzeit nur acht Gegentore kassierten. Im Angriff aber scheiterten sie allzu oft an TSV-Keeper Uwe Bonn, wobei die Handballer der TG auch einige Tempogegenstöße verwarfen. In der 22. Minute führten die Hausherren noch mit 10:5, doch die Gäste blieben davon unbeeindruckt und nutzten die Chancen, die sich ihnen boten. Denn während die Friedberger weitere Würfe vergaben, netzten die Griedeler ein und verkürzten bis zur Halbzeit auf 8:11.
In der zweiten Halbzeit ließ bei der Heimmannschaft auch die Leistung in der Abwehr nach, so konnte man beispielsweise die Anspiele an den Kreis nicht mehr so effektiv unterbinden. Die TG Friedberg vermisste schmerzlich ihren Spielmacher Steffen Rosenschon, dessen Ausfall kaum kompensiert werden konnte. Dennoch erspielte sie sich zunächst die 13:9-Führung, ehe der TSV Tor um Tor aufholte. Schließlich schafften die Gäste den 15:15-Ausgleich und gingen dann sogar mit 16:15 in Front. Nun verlief die Partie ausgeglichen, keine Mannschaft sollte sich mehr absetzen können. Eine Minute vor dem Schlusspfiff ging der TSV Griedel noch einmal mit 24:23 in Führung. Eifert nahm nun seinen Torhüter vom Feld und schickte einen siebten Feldspieler auf die Platte. Denn um am Tabellenführer aus Linden dran zu bleiben, wollten die Friedberger zumindest ein Unentschieden. Das Konzept ging auch auf, und die Hausherren glichen 30 Sekunden vor Schluss zum 24:24 aus.
Die Griedeler liefen noch einen letzten Angriff, in dem sie einen Strafwurf zugesprochen bekamen. Dieser wurde mit dem Schlusssignal zum 25:24-Siegtreffer genutzt. »Das war wohl das schlechteste Spiel in der Saison, weil wir mit einer Einstellung an die Sache ran gegangen sind, die ich nicht akzeptieren kann«, so Eifert. Außerdem fügte er hinzu, dass man mit dieser Einstellung den Aufstieg nicht verdient hätte. Der TSV Griedel hingegen nutzte das Straucheln des Tabellenzweiten konsequent aus und sicherte sich mit dem Sieg den siebten Tabellenplatz.
TG Friedberg : Hägele, Langer; Zinnel (4), Kahabka (2), Kautz (2), Mahr (2), Kammel (1), Belz, Schäfer (3), Dietzel (5), Lebeau (1), Glaub (4), Mangels (3/3).
TSV Griedel: Bonn, Kresse; Müller (1), Heller (2), Kopf, Weiß (4/1), Asboe (2), Bambey (5), Leister (2/1), Nuradini (5/2), Noll (4), Stolte.
Im Stenogramm - Schiedsrichter: Hopp/ Thiele (HSG Langgöns/Dornholzhausen). - Zuschauer: 150. - Zeitstrafen: Friedberg: 6, Griedel: 6.