Gerhard Koffler: »Nicht auf Petterweiler zugehen«
(mw) Die TG Friedberg hat die Weichen für die nächste Saison auf der Trainerposition gestellt. Nachdem Gert Eifert seinen Rückzug bekanntgegeben hatte, musste ein neuer Coach für das Landesliga-Team der Handballer gefunden werden. Gerhard Koffler übernimmt im Sommer. Das erste Interview:
Aktuell coacht der 50-Jährige die A-Jugend-Spielgemeinschaft Petterweil/Friedberg. Uli Kaffenberger, der sportliche Leiter der TG, sagt: »Er passt ideal in das von uns erstellte Anforderungsprofil. Wir sind uns sicher, mit ihm den richtigen Mann gefunden zu haben, um die nächsten Schritte in der Entwicklung zu gehen. Wir sind sowohl von seiner sportlichen Qualifikation, als auch von seiner Persönlichkeit überzeugt«. Seit Sommer 2014 coacht Koffler die JSG, mit denen er sogleich den Bezirksoberliga-Titel holte. Zu seinen Co-Trainern gehörten Sohn Felix und Marco Zinnel, der aktuelle TG-Kapitän. Einer der Leistungsträger war Sohn Jonas, aktuell als Jugendlicher auch in der ersten Petterweiler Mannschaft von Heiko Trinczek eine wichtige Stütze.
Im Interview mit unserer Zeitung spricht Koffler über seine Trainerrückkehr in den Seniorenbereich, seine beiden Vereine TV Petterweil und TG Friedberg sowie die Personalplanungen.
Gerhard Koffler, Sie haben in den vergangenen 15 Jahren in Petterweil Jugendmannschaften trainiert. Wie kam es für Sie zu dem Entschluss, wieder ein Senioren-Team zu übernehmen?
Koffler: Ich habe früher im Seniorenbereich gecoacht und dann der Jugend den Vorzug gegeben, als meine Söhne dort gespielt haben. Nun war ich in der Jugend tätig, bis der Letzte diese verlässt. Denn Jonas kommt im Sommer aus der A-Jugend raus. Es hat immer sehr viel Spaß gemacht. Aber für mich war im Herbst klar, dass ich in diesem Frühjahr aufhöre. Das habe ich beiden Vereinen aus der JSG frühzeitig mitgeteilt.
Also war die TG-Erste eine naheliegende Option.
Koffler: In Friedberg habe ich das Umfeld nun zwei Jahre kennengelernt. Hier wird zielgerichtet gearbeitet. Als die Anfrage kam, fiel mir die Entscheidung nicht schwer.
Welchen Eindruck haben Sie von der Mannschaft?
Koffler: Ich habe einige Spiele gesehen. Das Team steht zurecht auf Platz fünf. Die Voraussetzungen für den Klassenerhalt sind gut. Die Erwartungen nächste Saison werden aber natürlich steigen, sollte die Mannschaft weiterhin so gut spielen.
Noch ist der Klassenerhalt nicht sicher, aber es sieht sehr gut aus. Viel besser als vergangenes Jahr auf jeden Fall, als Trainer Gert Eifert Probleme hatte, vor dem Saisonende schon Spieler für die kommende Runde zu finden. Sie dürfen nun auf frühere Planungssicherheit hoffen.
Koffler: Das würde die Suche nach Zugängen deutlich einfacher gestalten. Die Spieler wissen dann, worauf sie sich einlassen. Das ist ein wesentlicher Gesichtspunkt.
Sie haben lange in Petterweil gewirkt. Es scheint in dieser Saison, als ziehe die TG sportlich am TVP vorbei.
Koffler: Ich drücke beide Daumen, dass Petterweil die Liga hält. Ich habe fast alle Spieler aus dem aktuellen Kader in der Jugend trainiert. Das Derby muss erhalten bleiben, das füllt beiden Vereinen die Halle.
Sind Spieler aus Petterweil für die TG interessant?
Koffler: Ich werde nicht aktiv auf einen Petterweiler Spieler zugehen. Das gebietet die sportliche Fairness.
Auch nicht auf ihren Sohn Jonas, der gerade eine starke Saison spielt?
Koffler: Meine Kinder sind jetzt in einem Alter, in dem sie ihre eigenen Entscheidungen treffen. Jahrelang habe ich ihnen mehr oder weniger gesagt, wo es langgeht. Jetzt sind sie alt genug und sind sicherlich auch mal froh, wenn der Vater nicht ständig reinredet.