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FV Bad Vilbel: Mit dem Rücken zur Wand

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Von: Uwe Born

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Julian Berninger Bosshammer scheitert mit dem Kopfball an Robin Orband im Tor des FV Bad Vilbel. © Andreas Chuc

Der FV Bad Vilbel steht in der Fußball-Hessenliga mit dem Rücken zur Wand. Beim 1:2 gegen den KSV Bauantal ärgern sich die Brunnenstädter über Gegentore, die »nie und nimmer« hätten fallen dürfen, wie Trainer Mustafic sagt.

(ub). Weil für die Fußballer des FV Bad Vilbel in der Hessenliga-Abstiegsrunde quasi jede Partie einem Endspiel gleicht, stand das Team von FV-Trainer Amir Mustafic auch zu Hause gegen den KSV Baunatal unter enormem Zugzwang. Das Problem dabei: Die nach zwei Siegen und zuletzt drei Remis seit Anfang März noch ungeschlagenen Nordhessen konnten der Begegnung im Wetterauer Süden recht entspannt begegnen und galten unter Kennern der Szene vorab als Favorit. Die Experten lagen richtig: Während die Brunnenstädter nach der 1:2 (0:2)-Heimpleite mehr denn je mit dem Rücken zur Wand stehen, verbesserte sich Baunatal im Gesamtklassement auf Platz zwei und kann in Sachen Klassenerhalt fast schon Vollzug melden.

»Nach einer tollen Anfangsphase hatten wir speziell im zweiten Abschnitt zwar zu wenig Ballbesitz, aber unser Sieg war eigentlich nie in Gefahr«, meinte Baunatals Trainer Tobias Nebe, während Bad Vilbels Coach Amir Mustafic nach der erneuten Heimniederlage ziemlich zerknirscht wirkte. Man habe sich selbst geschlagen: »Beide Gegentreffer hätten nie und nimmer fallen dürfen«.

Damit lag der FV-Übungsleiter durchaus richtig: Der frühe Rückstand in der neunten Minute resultierte aus einem Eigentor Dominik Emmels nach Patrick Krengels Ecke, und beim 0:2 (25.) durch den agilen Hüseyin Cakmak, der Maximilian Blahouts Befreiungsschlag aus der eigenen Abwehr mit schnellem Antritt und feiner Technik zu nutzen verstand, hielt die grün-weiße Defensive Tiefschlaf. Julian Berninger-Bosshammer (4./Kopfball) und Felix Schäfer (6./Distanzschuss) hätten für den KSV ebenfalls in die Vollen treffen können, verzogen jedoch um wenige Zentimeter. Derweil kam von Bad Vilbel in der Offensive zu wenig: Zwei Schrägschüsse von Ayoub Lahchaychi (13.) und Filip Cirpaci (20.), beide abgefeuert aus spitzem Winkel, parierte Gäste-Keeper Jonas Labonte reaktionsschnell - mehr war nicht.

Aus der Tatsache, dass sich Baunatal in den zweiten 45 Minuten nahezu durchgehend auf den Verwaltungsmodus zu beschränken schien und lediglich zwei Konterattacken durch Cakmak (68.) und Fatih Üstün (77.) für Gefahr vor Robin Orbands Kasten sorgten, wusste Bad Vilbel nur einmal Kapital zu schlagen: Takahiro Okunos Steilvorlage nutzte der eingewechselte Jeff Thielmann in der 70. Minute per Flachschuss ins lange Eck zum 1:2-Anschlusstreffer. Davor und danach hatte die Gäste-Defensive freilich alles im Griff. Der Bad Vilbeler Plan, es in der Schlussphase mit der Brechstange zu versuchen, entpuppte sich als untaugliches Mittel gegen die robuste Nebe-Elf.

FV Bad Vilbel: Orband - Emmel, Safaridis, Alik (46. Bauscher) - Böger (46. Shimoda), Gashi, Knauer, Okuno - Lahchaychi, Ushiyama, Cirpaci (63. Thielmann).

KSV Baunatal: Labonte - Künzel, Blahout, Schneider - Schäfer, Springer, Krengel, Lorenzoni - Berninger-Bosshammer (87. Durak) - Boukhoutta (63. Üstün), Cakmak (79. Dag).

Im Stenogramm/SR: Reisert (Ober-Roden). - Zuschauer: 80. - Tore: 0:1 (9.) ET Emmel, 0:2 (25.) Cakmak, 1:2 (70.) Thielmann.

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Visar Gashi stört Hüseyin Cakmak. © Andreas Chuc

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