Ein Funke Hoffnung

(mn/sth) Mit einem Sechs-Punkte-Rückstand auf Rang acht ist der EC Bad Nauheim in das viertletzte Meisterrunden-Wochenende der Deutschen Eishockey-Liga 2 gegangen, und mit dem gleichen Rückstand stehen die Roten Teufel auch nun - sechs Spieltage vor Schluss - da:
Der Aufsteiger tritt im Kampf um die Playoff-Teilnahme aktuell auf der Stelle, erhält aber durch einen 5:3 (3:0, 0:1, 2:2)-Sieg gegen die Eispiraten Crimmitschau den Funken Hoffnung, die Lausitzer Füchse noch abfangen zu können. Vor 1931 Zuschauern im Colonel-Knight-Stadion - die 2000er-Marke wurde in dieser Saison zum zweiten Mal erst unterschritten - profitierten die Gastgeber am Sonntagabend von einem im Abschluss ungewohnt effektiven ersten Spielabschnitt (3:0-Führung). Nach dem Anschlusstreffer der Gäste (26.) verlor die Mannschaft von RT-Trainer Daniel Heinrizi den Faden und musste trotz zwischenzeitlicher 4:1-Führung am Ende - nach einem Doppelschlag der Sachsen (53./54) - um den unterm Strich verdienten Dreier bangen.
Die Gäste waren mit der schwächsten Auswärtsbilanz aller zwölf DEL 2-Klubs in die Wetterau gereist - und diese Statistik wurde in einen schwachen ersten Abschnitt auch untermalt. Die Hausherren hatten gegen zögerliche, defensive Gäste im eigenen Drittel ungewohnt viel Zeit, um Offensivaktionen einzuleiten, und im Abschluss platzte erfreulich früh der Knoten. Gleich den ersten Angriff nutzte Harry Lange zum Führungstreffer (2.
/im Nachschuss, nachdem sich Sean McMonagle schön durchgetankt hatte). Als Matt Beca seinen Nebenmann Kyle Helms freistehend gesehen (2:0/11.) und Daniel Oppolzer im Powerplay noch vor der ersten Sirene gar auf 3:0 erhöhte hatte (20.), herrschte Gute-Laune-Stimmung im Kurpark.
Der Anschluss durch Harrison Reed (26.) brachte Bad Nauheim aber aus der Spur und den Gast erst richtig in die Partie. Auffallend: Das Duo Harrison Red/Max Campbell, führend in der DEL 2-Scorerwertung, sah sich in jenem Moment erstmals in dieser Partie nicht der Reihe mit Harry Lange, Patrick Strauch und Jason Pinizzotto gegenüber. Das RT-Trio hatte diesmal die primäre Aufgabe, die Eispiraten-Tormaschine zu stoppen und wurde konsequent gegen die Top-Reihe eingesetzt. Zwei Unterzahl-Situationen (36./40.) der Roten Teufel sorgten für bange Momente, und erst als Dennis Reimer neun Minuten vor Schluss auf 4:1 erhöhen konnte, schienen die Verhältnisse geklärt. Crimmitschau fand aber zurück: Reed verkürzte in Überzahl (53.
), und als Daniel Bucheli mit dem nächsten Spielzug den 3:4-Anschluss hergestellt hatte, begann das Zittern (54.). Eispiraten-Verteidiger Martin Heider ließ sich dann aber zu einem überharten Einsatz hinreißen, wanderte auf die Strafbank, und Matt Beca hämmerte den zweiten RT-Powerplay-Treffer des Abends zur Entscheidung ins Netz (56.).
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»Es ist das erste Mal, dass ich nach einem Sieg stinksauer bin«, resümierte Heinrizi, der den Ausführungen seines Trainer-Kollegen Fabian Dahlem, der Gast sei schlecht in das Spiel gekommen, ab dem zweiten Drittel aber die bessere Mannschaft gewesen, durchaus zustimmen wollte.
EC Bad Nauheim: Guryca - Götz, Baum, Versteeg, Mc Monagle, Pietsch, Ketter - Beca, Dorr, Helms, Pinizzotto, Lange, Strauch, Lavallee, Oppolzer, Schlicht, Reimer.
Eispiraten Crimmitschau: Nie - Hüfner, Heider, Kirschbauer, Fast, Thomson, Tramm - Bucheli, Forster, Kimmel, Reed, Campbell, Pitt, Kabitzky, Kronawitter, Schietzold,
Steno: Tore: 1:0 (2.) Lange (Mc Monagle), 2:0 (11.) Helms (Beca), 3:0 (20.) Oppolzer (Dorr, Beca - 5-4), 3:1 (26.) Reed (Campbell, Pitt), 4:1 (51.) Reimer (Oppolzer, Lavallee), 4:2 (53.) Reed (Campbell - 5-4), 4:3 (54.) Bucheli, 5:3 (56.) Beca (Oppolzer - 5-4). - Schiedsrichter: Eric Daniels. - Strafminuten: Bad Nauheim 10, Crimmitschau 8. - Zuschauer: 1931.