Florstadt enttäuscht – Södel zeigt Herz

In der Handball-Bezirksoberliga der Männer gelang dem TSV Södel an der alten Wirkungsstätte seines Trainers Sven Tauber ein überraschender 25:24-Auswärtserfolg bei der MSG Florstadt/Gettenau.
Während es für den TSV zwei ganz wichtige Punkte im Kampf um den Abstieg waren, bedeutet die erneute Niederlage für die MSG einen weiteren empfindlichen Rückschlag im Aufstiegsrennen.
Als »ernüchternd« empfand Florstadts Trainer Martin Peschke das, was seine Mannschaft abgeliefert hatte. »Meine Spieler waren nicht in der Lage, die ohne Zweifel vorhandene individuelle Klasse aufs Spielfeld zu bringen. Vieles von dem, was wir spielen wollten, wurde nicht umgesetzt. Wir sind an uns selbst gescheitert«, ging er mit seinen Akteuren hart ins Gericht. Dem gegenüber war die Freude im Södeler Lager verständlicherweise groß. Besonders bei Tauber, der im Laufe seiner Karriere bereits zweimal in Florstadt tätig war. Mit Blick auf jetzt 5:1 Punkte aus Spielen gegen Florstadt und Mörlen meinte er: »Gegen meine ehemaligen Vereine kann ich offensichtlich nicht verlieren. Heute waren meine Jungs mit einem großen Kämpferherz unterwegs und haben im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles in die Waagschale geworfen«, lobte er seine Mannschaft.
Einfluss auf das Spiel nahmen auch viele krankheitsbedingte Ausfälle im Trainingsbetrieb beider Mannschaften unter der Woche. Einige Spieler fehlten und andere gingen grippegeschwächt ins Spiel. Bei den Gastgebern waren dies Lehr und Wenisch, die kaum Einsatzzeiten hatten, und bei Södel war Vellenzer betroffen. Dieser biss sich jedoch ins Spiel rein und lief mit Fortdauer der Begegnung richtig heiß.
Das Spiel nahm schnell Fahrt auf und bescherte der Heimmannschaft eine frühe 5:1-Führung (Wagner/7.). Södel kämpfte sich schrittweise heran und hatte beim 10:10 (Lind/23.) das Spiel wieder auf Anfang gestellt.
In den folgenden zwölf Minuten, vor und nach der Pause, setzte sich die MSG mit 16:11 (Peppler/35.) ab und schien auf dem richtigen Weg. Dem TSV gelang es zwar erneut, den Rückstand zu verkürzen (18:16 Glas/44.), doch musste man den Gegner dann aber schnell wieder auf 20:16 (Kuntze/45.) weg ziehen lassen. Erneut kamen die Gäste zurück. Nach dem 20:20-Ausgleich durch Lind (50.) blieb das Spiel bis in die Endphase spannend. Florstadt legte bis zum 24:23 (Glaub/57.) vor, und Södel zog nach.
Die letzten Minuten gehörten dann den Gästen. Mit zwei Siebenmetertoren sorgte Johannes Glas für den Ausgleich- und den Siegtreffer.
»Das nötigt mir großen Respekt ab. Johannes steht an sich nicht auf der Liste unserer Strafwurfschützen. In dieser entscheidenden Phase hinzugehen und die Dinger reinzumachen ist einfach nur gut«, machte Tauber klar. Als die absoluten Matchwinner bezeichnete er jedoch Torwart Pascal Schmidt, der seinen alten Mannschaftskameraden reihenweise den Zahn zog und Constantin Vellenzer, mit zehn Toren erfolgreichster Schütze des Spiels.
Sein Gegenüber Peschke bemängelte vor allem die Angriffsleistung seiner Mannschaft. »Wir hatten zu viele Eins-gegen-eins-Situationen. Dabei haben wir immer getroffen, wenn einfach gespielt wurde. Anstoßen auf die Lücken und dann Pass auf den freien Nebenmann. Statt dieses Muster beizubehalten, haben wir uns zu oft in Einzelaktionen verzettelt«, urteilte er.
MSG Florstadt/Gettenau: Lux, Buettner; Wagner (3), Kuntze (4), Glaub (3), Sacks (1), Wenisch, Müller (1), Lehr (2), Ginter (1), Stübing (7/5), Peppler (2).
TSV Södel: Gabel, Pascal Schmidt; Falke, Semmelroth (3), Lind (3), Brehm, Hofmann (2/1), Tauchmann (1), Keller, Vellenzer (10), Felix Schmidt (1), Ulrich, Jankowetz (1), Glas (4/3).
Steno: Schiedsrichter: Loh/Petry (Hüttenberg/Lützellinden). - Siebenmeter: 6/5 – 6/4. - Strafen: 4 Min. – 8 Min. - Zuschauer: 100.