Zum Endrunden-Start aufs Gaspedal getreten
(mn/sth) Die Roten Teufel schunkeln fröhlich in das Faschings-Wochenende hinein. Zum Auftakt der Endrunde der Oberliga feierte der EC Bad Nauheim einen lockeren 5:1 (3:0, 1:0, 1:1)-Pflichtsieg gegen den EHC Timmendorfer Strand. Die 1225 Zuschauer im Colonel-Knight-Stadion sahen dabei 60 Minuten lang Einbahnstraßen-Eishockey, wobei die Gastgeber während der kaum zwei Stunden Brutto-Spielzeit nahezu ununterbrochen auf dem Gaspedal standen, den Ostseestädtern überhaupt keine Verschnaufpause gönnen wollten und sich in einer dennoch recht unterhaltsamen Begegnung einzig die fehlende Effizienz vorwerfen lassen müssen (53:8 Torschüsse).
Timmendorf war mit nur einem Keeper sowie 13 Feldspielern (»Fünf meiner besten sechs Stürmer haben gefehlt«, sagt Trainer Henry Thom) angereist. Die Roten Teufel hatten mit so viel Freiraum auf dem Eis wohl nicht gerechnet, spielten im Grunde genommen vom ersten Bully an Katz und Maus mit dem Zweiten der Nord-Gruppe, der mit dem Tempo und der Zweikampfstärke der Hessen lange Zeit überhaupt nicht zurecht gekommen war. Nach nur 44 Sekunden erzielte Lanny Gare völlig ungedeckt bereits den Führungstreffer für die Hausherren, die den EHC manchmal minutenlang in dessen Drittel einschnüren konnten und selbst in Unterzahl die besseren Möglichkeiten hatten. In der 15. Minute erst bekam RT-Keeper Markus Keller den ersten von kaum einer Handvoll Gäste-Schüssen auf das Tor - Bewährungschancen sehen wahrlich anders aus. Tobias Schwab erhöhte in der neunten Minute auf 2:0, und als Bad Nauheim nach dem zweiten Tagestreffer von Gare (20.) mit einer Drei-Tore-Führung in die erste Pause gehen konnte, war die Partie vorentschieden.
Zum zweiten Abschnitt hatten sich die Gäste etwas besser auf das Tempo eingestellt und konnten den vielbeschäftigten Matthias Rieck im Kasten etwas entlasten. An ein Spiel nach vorne war für den EHC aber nicht zu denken. Vielmehr holten sich die einsatzfreudigen Hausherren die eine oder andere schon lange verlorene Scheibe bereits im Timmendorfer Drittel zurück und setzten den Gast so permanent unter Druck. Das Manko: Selbst beste Chancen, wie durch Dennis Cardona oder Mathias Baldys, wurden nicht genutzt. Erst in der 40. Minute erhöhte Igor Filobok, dem Manuel Weibler schließlich den fünften Treffer folgen ließ (42.). Kenneth Schnabel erzielte schließlich im Nachschuss das Ehrentor für den Gast. »Wir hätten höher gewinnen können. Aber ich bin zufrieden«, sagte RT-Trainer Fred Carroll, dessen Team ein ganzes Dutzend Bezirksschornsteinfeger in Berufskleidung als Glücksbringer auf der Tribüne sitzen hatten.
EC Bad Nauheim : Keller - Mangold, Baum, Bernhardt, Gruber, Kohl, Franz, Pöpel - Schwab, Gare, Barta, Weibler, Piwowarczyk, Althenn, Filobok, Baldys, Cardona, Bauscher, Striepeke, Wex.
EHC Timmendorfer Strand : Rieck - Maronese, Paepke, Klupp, Krützfeld, Koglin - Schnabel, Moritz Meyer, Herrmann, Schroeder, Delfs, Rutkowski, Bucher, Overbek.
Tore : 1:0 (1.) Gare (Barta, Schwab), 2:0 (9.) Schwab (Barta, Gare), 3:0 (20.) Gare (Filobok, Cardona), 4:0 (40.) Filobok (Cardona, Baldys), 5:0 (42.) Weibler (Althenn, Piwowarczyk), 5:1 (50.) Schnabel (Maronese). - Strafminuten : Bad Nauheim 4, Timmendorfer Strand 8. - Zuschauer : 1225.