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DM-Titel für Stein

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Gold für Ann-Kristin Stein (Gießener SV) bei der Mastersschwimm-DM.	(Foto: ur)
Gold für Ann-Kristin Stein (Gießener SV) bei der Mastersschwimm-DM. (Foto: ur) © Ulrich Ringleb

(ur) 1037 Teilnehmer zwischen 20 und 93 Jahren kamen kürzlich nach Bremen, um im Uni-Bad das Wasser zum Kochen zu bringen. Bei 3288 Einzelstarts und 354 Staffelstarts wurde den Sportlern und Zuschauern bei den deutschen Kurzbahnmeisterschaften der Mastersschwimmer einiges an Spannung geboten. Ann-Kristin Stein holte für den Gießener SV über 100 m Brust den Titel.

Neben ihr waren drei weitere Teilnehmerinnen des GSV im Einsatz. Mit sechs Medaillen war die Ausbeute des kleinen Teams erneut imposant.

Herauszuheben aus der kleinen GSV-Mannschaft ist die 25-jährige Stein. Nach starken Wettkampfleistungen zu Beginn der Saison machte ihr eine schmerzhafte Knieverletzung in den letzten Trainingswochen fast einen Strich durch die Rechnung. Vielleicht war es aber auch darauf zurückzuführen, dass ihre Erwartungshaltung nicht allzu hoch war und dass sie in Bremen mit großer Lockerheit über sich hinauswuchs. Den Auftakt machte sie mit einem neuen Vereinsrekord über 100 m Lagen. Um knapp drei Sekunden verbesserte sie dabei ihre erst kürzlich aufgestellte Bestleistung auf 1:10,89 und wurde Vierte in der Altersklasse 25. Spätestens danach war klar, dass an diesem Wochenende einiges drin war.

Ihr Rennen über 100 m Brust war ein Highlight. Nach den gemeldeten Zeiten ihrer Gegnerinnen und ihrer bisherigen Bestmarke von 1:23 waren die Medaillenränge in weiter Ferne. Daher staunten ihre Vereinskameradinnen nicht schlecht, als sie im schnellsten Lauf der AK25 vom Start weg mit in Führung lag. Nach sehr starken ersten 50 m, mit 0:36 in neuer Bestzeit, konnte sie alle neun Konkurrentinnen ihres Laufes auch auf der zweiten Hälfte in Schach halten und schlug mit 1:18,19 als deutsche Meisterin an. Eine Verbesserung um fünf Sekunden ist auf einer so kurzen Strecke wie 100 m mit normalen Maßstäben nicht zu messen. »Wenn sich eine Aktive eine solche Belohnung ihrer Leistungen verdient hat, ist es Ann-Kristin Stein«, äußerte GSV-Aushilfstrainer Ulrich Ringleb nach diesem Erfolgserlebnis.

Auch am zweiten Wettkampftag konnte sie direkt eine neue Bestzeit und einen neuen Vereinsrekord nachlegen. Über 50 m Schmetterling belegte sie in 0:30,40 Platz fünf. Ihre zweite Medaille, diesmal die Bronzene, erhielt sie für 0:35,82 und ihren dritten Rang über 50 m Brust.

In der Mehrkampfwertung der AK25, bei der die Ergebnisse aus den vier 50-m-Einzelstrecken und 100 m Lagen addiert werden, belegte sie den nicht zu erwartenden zweiten Rang und brachte damit ihre dritte Einzelmedaille für den GSV mit nach Hause. Weitere persönliche Bestzeiten über 50 m Rücken (0:33,56, 5. Platz) und 0:28,53 über 50 m Freistil (8. Platz) runden die tollen Leistungen dieses bemerkenswerten Wochenendes ab.

Für eine weitere Einzelmedaille für den GSV sorgte Irina Häcker (AK35). Die amtierende deutsche Masters-Meisterin über 100 m Freistil auf der langen Bahn konnte in den letzten Monaten berufsbedingt nur zweimal in der Woche trainieren. Auch bei ihr waren sich die Trainer nicht im Klaren, wie leistungsfähig sie für die Meisterschaften in Bremen sein würde. In 0:29,11 wurde sie dann dank eines sehr guten Anschlages deutsche Vizemeisterin über 50 m Freistil, wobei sie ihre Bestmarke nur um vier Hundertstelsekunden verfehlte. Nach zwei langen Wettkampftagen reichte es für sie über 100 m Freistil in 1:05,55 noch zu einem fünften Platz.

Tanja Jaworski (AK40) wurde mit 0:29,70 Siebte über 50 m Freistil. Eine gehörige Portion Pech hatte sie bei ihrem zweiten Einzelstart. Mit neuer Bestzeit von 0:31,93 verfehlte sie die Medaillenränge über 50 m Schmetterling nur um acht Hundertstelsekunden.

Isabel Marzi (AK35) verfehlte mit 0:30,01 die 30er-Schallmauer für 50 m Freistil denkbar knapp. Knapp eine Sekunde schneller als bisher war sie mit 1:16,61 über 100 m Rücken, was ihr mit Platz 14 ihre beste Einzelplatzierung bescherte.

Auch in den Staffeln waren die vier Damen sehr erfolgreich. Mit 1:56,14 und neuem Vereinsrekord wurden sie über 4x-50-m-Freistil Dritte, sodass jede Schwimmerin eine Medaille aus Bremen mit nach Hause bringen konnte. Im letzten Lauf der Veranstaltung klappte es dann über 4x-50-m-Brust in 2:39,07 nochmals mit einer Bronzemedaille. Ebenfalls mit neuen Vereinsrekord beendeten sie die 4x-50-m-Lagen-Staffel in 2:11,72 als Vierte.

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