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David Hajek zieht es 41 Kilometer südwärts

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Ehrenrunde nach erfolgreichem Einstand am Main: David Hajek hat das Trikot des EC Bad Nauheim mit dem Jersey der Löwen Frankfurt getauscht.
Ehrenrunde nach erfolgreichem Einstand am Main: David Hajek hat das Trikot des EC Bad Nauheim mit dem Jersey der Löwen Frankfurt getauscht. © Joachim Storch

David Hajek wollte Sicherheit. Einen erneut befristeten Vertrag beim EC Bad Nauheim in der DEL 2 hat der tschechische Verteidiger nicht unterschrieben. Jetzt, nur zwei Wochen nach seinem Abschied aus der Wetterau, spielt der 34-Jährige für die Löwen Frankfurt.

Die Löwen Frankfurt sind in diesen Tagen einmal mehr dem EC Bad Nauheim einen Schritt voraus. Die Südhessen haben in der Deutschen Eishockey-Liga 2 nicht nur inzwischen elf Punkte mehr (bei sogar einem Spiel weniger) auf der Habenseite verbuchen können, auch auf dem Transfermarkt macht Frankfurt den Roten Teufeln gerade etwas vor. In der letzten Woche wurde David Hajek verpflichtet, der noch bis Jahresende in Bad Nauheim, 41 Kilometer weiter nördlich, unter Vertrag gestanden hatte und dort auch gerne geblieben wäre, wie er sagt. Die Roten Teufel wollten sich aber keinen fünften Kontingentspieler leisten.

»Ich habe mich in Bad Nauheim sehr wohlgefühlt. Auch der Trainer war zufrieden. Schade, dass ich nicht bleiben konnte. Es war wohl finanziell nicht machbar«, sagt Hajek, der sich ärgert, dass der EC Bad Nauheim nach seinem Abschied aus der Wetterau das Interesse einiger Klubs aus Italien verkündete. »Es hat mich gewundert, dass der Klub davon auf der Homepage berichtet hat«, sagt Hajek. In seiner Heimat Chomutov verbrachte er eine Woche im Kreise seiner Familie. »Es war schön, mit meinen beiden Kindern und meiner Frau die Zeit zu verbringen.

« Die Anfragen aus Italien nahm der 34-jährige zur Kenntnis, »mein Wunsch war es aber, in Deutschland zu bleiben. Daher habe ich mit der Unterschrift gezögert.« Und dann kam der Anruf aus Frankfurt von Manager Rich Chernomaz. »Es war vor rund zehn Tagen an einem Samstag«, erinnert sich Hajek. Das Angebot der Löwen nahm er sofort an. »Drei Tage später stand ich schon auf Frankfurter Eis und habe jetzt auch bereits zwei Spiele mit meiner neuen Mannschaft absolviert«.

Erste Vergleiche mit Bad Nauheim kann Hajek bereits ziehen. »Die Jungs hier in Frankfurt sind läuferisch sehr fit und spielen unglaublich geradlinig«. Abseits vom Eis vermisst er aber das familiäre Umfeld von Bad Nauheim. »Die Mitarbeiter der Geschäftsstelle waren sehr herzlich zu mir. Einige haben mir sogar gratuliert und sich mit mir gefreut, dass ich jetzt in Frankfurt bin. Das beweist, welch toller Verein Bad Nauheim ist. Da kam nichts Negatives«, freut sich Hajek.

In Frankfurt hatte der Tscheche einen Einstand nach Maß. An der Seite von Landsmann David Cespiva hatte Hajek maßgeblich Anteil daran, dass die Löwen am letzten Wochenende nur zwei Gegentore kassiert und beide Spiele gewonnen haben. »Ich habe mich gut gefühlt. In beiden Spielen war sehr hohes Tempo. Wir haben umgesetzt, was der Trainer vorgegeben hat«, analysiert Hajek sein erstes Wochenende im Trikot der Löwen.

Und was sagen seine Vorgesetzten? Trainer Kehler ist bisher begeistert, tritt aber auch auf die Euphoriebremse: »Bisher habe ich nur die guten Seiten an ihm kennengelernt. Das ist aber normal in der Honeymoon-Phase. Nach drei, vier Spielen kann sich so etwas ändern. Warten wir es ab.«

Rich Chernomaz freut sich vor allem, dass das Preis-/Leistungs-Verhältnis stimmt. »Er ist günstiger, als manche glauben.« Was für Frankfurt finanziell machbar war, ist für Bad Nauheim nicht möglich gewesen. Auf der Torhüterposition hat Frankfurt ebenfalls noch einmal nachgebessert.

Weil Stammtorhüter Bryan Hogan nach längerer Verletzungspause gerade erst wieder ins Training eingestiegen ist, ist man sich nach WZ-Informationen mit Antti Ore und dem IFK Helsinki nahezu einig, das bislang befristete Engagement bis Saisonende zu verlängern; noch ein Plus für Frankfurt im Kampf um den Einzug in die Playoffs. Frank Gantert

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