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Christiane Klopsch Deutsche Meisterin

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(mw) Nach 250 Metern kam die Konkurrenz auf, an der letzten Hürde führte sie nicht - aber am Ende reichte es durch ihre kämpferischen Fähigkeiten dennoch: Christiane Klopsch ist Deutsche Meisterin über 400 Meter Hürden.

Die Langsprinterin von der LG Ovag Friedberg-Fauerbach siegte in Kassel vor einer tollen Kulisse im fast vollen Auestadion in 56,97 Sekunden und ist damit nach Lars Birger Hense 2008 erst die zweite Fauerbacherin, die bei den Aktiven einen Titel holt.

»Ein grandioser Erfolg für den Verein«, sagte Sportwart Volker Weber. Dagegen gab es für den zweifachen Olympiateilnehmer Till Helmke nicht den erhofften Befreiungsschlag - im Gegenteil: Nach zwar verwehten, aber dennoch indiskutablen 21,69 Sekunden über 200 Meter flog der 27-Jährige bereits im Vorlauf raus.

Für Christiane Klopsch gab es zwar nicht das »erhoffte perfekte Rennen«, dennoch bedeutete die Siegerzeit eine neue persönliche Bestmarke für die Studentin. »Als in der Kurve die anderen Mädels plötzlich neben mir waren, habe ich gedacht: Du willst nicht Dritte werden. Dann habe ich gezeigt, dass ich hinten raus eine Kampfsau bin«, bilanzierte die 20-Jährige, für die es der größte nationale Erfolg ihrer Karriere ist.

Mit letzter Kraft flog sie nach der letzten Hürde an der bis dato führenden Tina Kron (Saarbrücken/57,24 sec) vorbei und bestätigte damit, dass sie mit dem Druck umgehen konnte - Klopsch war als Jahresschnellste nach Kassel gereist und legte auch im Vorlauf in 57,45 Sekunden die schnellste Zeit aller Starterin auf die Bahn.

Für die Athletin von Sieglinde Weber könnte es damit nach der Team-Europameisterschaft im Juni und der U23-EM im Juli auch im August einen internationalen Höhepunkt geben. Denn Klopsch knackte mit der letzten Chance die Norm für die Studenten-Weltspiele in China - sie muss aber nun hoffen, dass im begrenzten Kontingent des Deutschen Leichtathletik-Verbandes noch ein Platz frei ist. »Super, dass das noch geklappt hat. Ich habe diese Saison lange für eine Zeit unter 57 Sekunden gekämpft«, freute sich Klopsch.

Till Helmke kann unterdessen seine WM-Träume endgültig begraben. In Kassel hatte der Fauerbacher eine Verbesserung seiner Saisonbestzeit von 21,11 Sekunden und einen vorderen Rang über 200 Meter angepeilt. Im ersten von drei Vorläufen erwischte Helmke jedoch einen rabenschwarzen Tag. Zwar sah es bis zum Kurvenende noch nach einem vorderen Rang in diesem Lauf aus, am Ende reichte es jedoch nur zu Rang fünf in 21,69 Sekunden. »Das Rennen war von Anfang an verkorkst. Es gibt keine Erklärung, warum ich meinen Zeiten aus den vergangenen Jahren meilenweit hinterrenne«, bilanzierte ein enttäuschter Helmke, der erstmals in seiner Aktivenzeit aus sportlichen Gründen ein nationales Finale verpasste.

Das Wochenende hatte für Helmke schon mit einem Missgeschick begonnen, denn über 4x100 Meter klappte die Staffelübergabe zwischen Michael Weber und Helmke am ersten Wechsel nicht - das Fauerbacher Quartett, das von Daniel Rabstein und Christian Klein vervollständigt worden wäre, schied wie schon im Vorjahr in Braunschweig aus. Über 4x400 Meter musste Helmke dann auch noch ran und führte als Schlussläufer die LG-Staffel in 3:16,46 Minuten über die Ziellinie. Dies bedeutete für Daniel Rabstein, Christian Klein, Sven Langer und Helmke Rang acht.

Daniel Rabstein wurde über 400 Meter Hürden in 53,92 Sekunden Zwölfter. Eine Leistung in der Nähe seiner Saisonbestzeit von 51.96 Sekunden hätte ihn in den Endlauf gebracht.

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