Breiter-Hattrick ebnet den Weg zum RT-Sieg
(mn) Breiter, Breiter und nochmals Breiter! Im Colonel-Knight-Stadion lief am Sonntagabend die 22. Minute, da begann der kleine Mann mit seiner großen Show. Mit einem Hattrick zur 3:0-Führung binnen zehn Minuten ebnete Sven Breiter den Roten Teufeln den Weg zum 6:4 (0:0, 4:1, 2:3)-Erfolg gegen die Starbulls Rosenheim.
Mit dem vierten Sieg in Folge hat der EC Bad Nauheim vor »nur« 1091 Zuschauern den Rückstand zum begehrten vierten Platz der Eishockey-Oberliga auf einen Zähler verkürzen können. »Wer den direkten Weg zum Tor sucht, wird auch belohnt«, freute sich RT-Trainer Fred Carroll, während sein Kollege Franz Steer insbesondere die Entstehung der Gegentreffer kritisieren musste. »Wir hatten bei fünf von sechs Toren selbst den Puck am Schläger, die Situation aber nicht sauber lösen können.«
Die Gäste aus Rosenheim - mit Rückkehrer Matthias Bergmann an der blauen Linie - begannen im Stile einer Heimmannschaft und setzten die Hessen enorm unter Druck. Erst nach gut fünf, sechs Minuten konnten sich die Gastgeber aus dem Klammergriff befreien und duellierten sich fortan in einem schnellen und attraktiven Spiel, wobei Bad Nauheim in den entscheidenden Szenen das nötige Quäntchen Glück auf seiner Seite hatte. Keine Frage, die Unterstützung durch Fortuna hatte die Mannschaft von Fred Carroll sich redlich erarbeitet. Gegenüber den letzten Heimspielen waren die Wetterauer nicht wiederzuerkennen. Mit großem Herz und Leidenschaft präsentierten sich die Gastgeber, zeigten mehr Biss und wurden gleich mehrfach für ihr konsequentes Nachsetzen belohnt.
Beim ersten Treffer erkämpfte sich Sven Breiter die Scheibe am Starbulls-Drittel und traf nach Doppelpass mit Kevin Richardson, beim zweiten Treffer holte Mathias Baldys eine scheinbar verlorene Scheibe hinterm Tor und bediente Breiter, der die Lücke fand, wo eigentlich keine war, und auch beim seinem dritten Tor lauerte Breiter an der richtigen Stelle auf den Nachschuss. Als schließlich Alex-ander Althenn eine feine Einzelleistung mit dem 4:0 krönen konnte, schien die Partie gelaufen (33.). Mit der Führung kam ein wenig der Übermut. Rosenheim hatte bis dahin ja alles andere als enttäuscht, gegen die kompakte RT-Defensive mit einem starken Boris Ackers aber eben noch keine Lücke gefunden. Das sollte sich noch ändern. Mitch Stephens fälschte einen Schlagschuss zum Anschlusstreffer ab (38.), und als Matthias Bergmann von einem Fehler von Alexander Baum profitiert und Dylan Stanley gar das 4:3 markiert hatte (47.), drohte Bad Nauheim das Polster noch zu verspielten. Die Gastgeber nahmen eine Auszeit. Keine 20 Sekunden waren anschließend gespielt, da vertändelte Bergmann die Scheibe im Spielaufbau, und Kyle Piwowarczyk traf im Alleingang zum 5:3. Die Entscheidung? Matthias Baldys erhöhte gar auf 6:3 (ein Rosenheimer Befreiungsschlag traf Tobi Schwab, der den Puck nur weiterleiten musste), doch musste am Ende tatsächlich noch um den »Dreier« gebangt werden.
Mit seinem zweiten Treffer verkürzte Bergmann, und als Baum in der 59. Minute noch eine Strafzeit kassiert hatte, drängte Rosenheim mit sechs Feldspielern auf ein weiteres Tor, das aber nicht mehr fallen wollte. »Die Mannschaft hat sich gut herangekämpft. Bad Nauheim hat heute die Chancen genutzt, die wir nicht verwertet haben«, sagte Gäste-Trainer Steer, während Carroll insbesondere von der Ausbeute Breiters erfreut war (»Er muss an sich glauben«) und Pflichtspiel-Heimdebütant Semen Glusanok eine solide Leistung bescheinigen wollte (»Er spielt den einfachen Puck«).
EC Bad Nauheim: Ackers - Mangold, Baum, Glusanok, Vogler, Kohl, Cardona - Breiter, Gare, Richardson, Barta, Piwowarczyk, Schwab, Althenn, Baldys, Haiduk, Willkom.
Starbulls Rosenheim: Dalpiaz - Bergmann, Paderhuber, Rohner, Höck, Senger, Schönmoser - Möchel, Stanley, Newhook, Reader, Stephens, Gottwald, Zick, Hanselko, Schopf.
Tore: 1:0 (22.) Breiter (Richardson, Gare), 2:0 (27.) Breiter (Baldys, Althenn), 3:0 (32.) Breiter (Gare, Richardson), 4:0 (36.) Althenn (Cardona, Kohl), 4:1 (38.) Stephens (Rohner, Newhook), 4:2 (43.) Bergmann (Stanley, Newhook), 4:3 (47.) Stanley (Newhook), 5:3 (47.) Piwowarczyk (Barta, Schwab), 6:3 (53.) Baldys (Schwab, Barta), 6:4 (57.) Bergmann (Newhook, Stanley - 4-5). - Strafminuten: Bad Nauheim 6, Rosenheim 6. - Zuschauer: 1091.