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Van Gaal schießt gegen DFB-Elf: „Das hat viel mit Disziplin zu tun“

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Von: Stefan Schmid

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Louis van Gaal, Nationaltrainer der Niederlande, spricht der DFB-Elf die nötige Disziplin ab und hat auch bezüglich politischer Statements eine klare Meinung.

Al-Rajjan - Die Nationalmannschaft der Niederlande bestreitet am Freitag bereits ihr zweites Spiel der WM 2022, aber nicht nur die bevorstehende Partie gegen Ecuador war Gesprächsthema auf der Pressekonferenz mit Bondscoach Louis van Gaal. Der ehemalige Trainer des FC Bayern hat eine klare Meinung darüber, warum die DFB-Elf ihr Auftaktspiel gegen Japan verloren hat. Darüber hinaus bezog er auch Stellung dazu, warum von seiner Mannschaft kein politisches Zeichen zu erwarten sei.

Louis van Gaal: DFB-Niederlage „sagt etwas aus“

Mit der Niederlage von Argentinien gegen Saudi-Arabien und der 1:2-Pleite Deutschlands gegen die Nationalmannschaft von Japan, hatte der erste Spieltag der Vorrunde der Fußball-WM zwei Überraschungen zu bieten. Überraschungen, die auch im niederländischen Lager Reaktionen hervorruft. „Der Fakt, dass Argentinien und Deutschland verloren haben, sagt etwas aus“, beginnt Bondscoach Louis van Gaal seinen sachlich vorgetragenen Kommentar.

So analytisch van Gaal in seiner Sichtweise auf den Fußball ist, so deutlich spricht er aber auch die Dinge an. „Deutschland hat viel angegriffen in der ersten Halbzeit, aber nicht getroffen. Das hat viel mit Disziplin zu tun“, so die eindeutige Einordnung des deutschen Auftritts durch van Gaal, der damit den DFB-Kickern Disziplinlosigkeit vorwirft.

Bondscoach van Gaal: „Mein Team ist 90 Minuten diszipliniert“

Ob der Trainer der Elftal auch so locker über die Leistung anderer Mannschaften urteilen würde, wenn sein Team nicht im ersten Spiel einen 2:0-Sieg gegen Senegal eingefahren hätte, bleibt natürlich fraglich. Dabei konnten die durch den Ausfall von Bayern-Star Sadio Mané geschwächten Senegalesen das Spiel bis zur 84. Minute offen halten. Erst dann konnte die Niederlande in Person Cody Gakpo das 1:0 erzielen.

Louis van Gaal bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie gegen Ecuador.
Louis van Gaal bei der Pressekonferenz im Vorfeld der Partie gegen Ecuador. © IMAGO/Pro Shots Photo Agency

Der Grund für den späten Sieg gegen Senegal ist für van Gaal klar. Im Gegensatz zur Mannschaft von Hansi Flick, besitze seine Elf die nötige Disziplin: „Ich nehme mir heraus zu sagen: Mein Team ist 90 Minuten diszipliniert.“ Zumindest der erste Spieltag der Vorrunde gibt dem 71-Jährigen recht, ob dies allerdings so bleibt, dürfte keineswegs in Stein gemeißelt sein. Beim zweiten Spieltag der Gruppe A gegen Ecuador (Freitag, 17.00 Uhr) erwartet van Gaal ein herausfordernderes Spiel als gegen den Senegal.

Hinter politische Fragen „einen Punkt gemacht“

Auch bezüglich möglicher politischer Statements seiner Mannschaft hat der niederländische Trainer eine klare Haltung. „Wir haben vor dem ersten Spiel einen Punkt hinter die politischen Fragen gemacht“, erklärt er und liefert den Grund dafür gleich hinterher: „Es geht um ein Ziel und wir lassen uns nicht davon ablenken, weder von der FIFA noch von anderen Organisationen.“

Ob und wie die Protestaktion der DFB-Spieler, die europaweit für Aufsehen sorgte, vor dem Spiel gegen Japan die Aufmerksamkeit der Mannschaft vom Sportlichen weg richtete, ist dabei reine Kaffeesatz-Leserei. Mit Eden Hazard, seines Zeichens Bankdrücker bei Real Madrid, hat ein Spieler des belgischen Teams jedoch eine klare Meinung zu den Auswirkungen des Protests. (sch)

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