1. Wetterauer Zeitung
  2. Sport
  3. Fussball

„Nicht in der besten Verfassung“: Frankreich-Trainer Deschamps verbannt Pavard auf die Bank

Erstellt:

Von: Antonio José Riether

Kommentare

Nach einem schwachen Spiel hat Benjamin Pavard offenbar seinen Stammplatz in der französisischen Nationalmannschaft verloren. Nationaltrainer Deschamps kritisierte ihn sogar öffentlich.

München/Doha - Für viele Profis des FC Bayern läuft es bei der Weltmeisterschaft noch nicht rund. Alphonso Davies und seine Kanadier schieden bereits nach zwei Spielen aus, der Franzose Lucas Hernández zog sich sogar einen Kreuzbandriss zu. Sein Teamkollege Benjamin Pavard wurde nach dem ersten Vorrundenspiel der Équipe Tricolore von seinem Trainer Didier Deschamps auf die Bank gesetzt. Dieser begründete die Degradierung des Verteidigers mit dessen aktueller Verfassung.

Benjamin Pavard
Geboren: 28. März 1996 in Maubeuge (Frankreich)
Position: Rechter Verteidiger
Pflichtspiele für den FC Bayern: 140 (9 Tore, 11 Assists)
Länderspiele: 47 (2 Tore); Stand 1. Dezember 2022

Benjamin Pavard nach dem ersten Vorrundenspiel der Franzosen auf die Ersatzbank verbannt

Pavard stand beim 4:1-Sieg im ersten Gruppenspiel der Franzosen gegen Australien noch in der Startelf, machte jedoch nicht die beste Figur und wurde dementsprechend in der französischen Presse kritisiert. Die Sporttageszeitung L’Équipe bewertete die Leistung des Profis des FC Bayern als unterdurchschnittlich und gab ihm die schlechteste Note seines Teams, auch für das deutsche Fachmagazin Kicker war Pavard mit der Note 4,5 der schlechteste Franzose.

Sowohl beim 2:1 im zweiten Gruppenspiel gegen Dänemark als auch bei der 0:1-Niederlage gegen Tunesien, bei der Deschamps gleich neun Wechsel in seiner Startelf vornahm, blieb Pavard ohne Einsatz. Der 26-Jährige hat seinen Stammplatz offenbar schon an Jules Koundé vom FC Barcelona verloren.

Wehmütiger Blick aufs Spielfeld: Benjamin Pavard verbrachte das zweite und dritte WM-Spiel der Franzosen auf der Ersatzbank.
Wehmütiger Blick aufs Spielfeld: Benjamin Pavard verbrachte das zweite und dritte WM-Spiel der Franzosen auf der Ersatzbank. © Frank Hoermann/imago

Bayern-Verteidiger Pavard öffentlich kritisiert: „Das erste Spiel gegen Australien hat ihm nicht gut getan“

Frankreich-Coach Deschamps wurde nach der Pleite gegen Tunesien zum Fehlen von Pavard befragt, immerhin gehörte der 47-fache Nationalspieler bis dahin zu den festen größen in der Mannschaft. Er war einer der Bausteine im Weltmeisterteam von 2018 und gewann zudem im vergangenen Jahr die Nations League.

„Ich habe mehrere Gespräche mit ihm geführt und bin der Meinung, dass er nicht in der besten Verfassung ist“, stellte Deschamps fest. „Offensichtlich hat ihm das erste Spiel gegen Australien nicht gut getan“, kritisierte der Nationaltrainer seinen Abwehrmann.

Deschamps erklärt Pavard-Degradierung: „Ich werde nicht ins Detail gehen,

Auch für das bevorstehende Achtelfinale gegen die polnische Nationalelf, die sich zuletzt in die K.o.-Phase zitterte, hat Deschamps wohl nur einen Bankplatz für den Rechtsverteidiger vorgesehen. „Ich werde nicht ins Detail gehen, aber ich habe die Entscheidung getroffen, dass er nicht spielt“, so der 54-Jährige.

Der Abfall von Pavards Formkurve im Nationalteam kommt etwas überraschend, in der Hinrunde zeigte er beim FC Bayern konstant gute Leistungen. Nicht nur als Rechtsverteidiger machte er bei den Münchnern meist einen guten Job, nach Ausfällen in der Inennverteidigung zeigte er auch auf der zentralen Abwehrposition ansprechende Leistungen.

Alkoholfahrt, Wechselgedanken: Auch beim FC Bayern machte sich Pavard zuletzt keine Freunde

Trotz guter Leistungen ist Pavard, der im Sommer 2019 für 35 Millionen Euro vom VfB Stuttgart an die Isar wechselte, offenbar nicht sehr zufrieden beim deutschen Rekordmeister. Nach seinen letzten Eskapaden auf sowie neben dem Trainingsplatz - Pavard wurde mit Alkohol im Blut am Steuer erwischt und ignorierte seinen Coach Julian Nagelsmann bei einer Einheit - äußerte er trotz seiner Vertragslaufzeit bis 2024 Wechselgedanken.

Erst Anfang November deutete er einen möglichen Transfer an, als er im Gespräch mit L’Équipe meinte, er sei nicht abgeneigt, ein neues Projekt zu entdecken“, und dass „jetzt der richtige Zeitpunkt“ dafür sei. Oliver Kahn reagierte wenig später auf Pavards Aussagen und stutzte ihn zurecht. „Bei uns kann keiner seinen Abgang mit Aussagen einleiten, schon gar nicht in der Öffentlichkeit“, meinte der FCB-Boss bei Sky. Nun sollte sich Pavard sowohl im Klub als auch in der Nationalelf wieder von seiner guten Seite zeigen. (ajr)

Auch interessant

Kommentare